Der Artikel ist ein sehr gut recherchierter Überblick über einige biologische Grundgesetze, der auf das Wechselspiel von Veranlagung und Umwelteinflüssen abhebt. Das Anschwellen von Osteoporose, Diabetes , Demenz, Schlaganfall, Herzinfarkt und Knochenbrüchen durch muskuläre Insuffizienz im ALter sind ein Problem in den kommenden Jahrzehnten, auf das wir- die Gesellschaft- so wie es mir scheint, sehr hilflos agieren. Neben den individuellen Nachteilen zu erkranken, invalide und pflegebedürftig zu werden, ist dies ein gesellschaftspolitisches Thema hoher Bedeutung. Diese Entwicklung wird nicht zu bezahlen sein. Das die Zivilisationskrankheiten im wesentlichen durch körperliche Inaktivität mit der Folge des Verkümmern vieler Stoffwechselvorgänge und hormoneller Imbalance, aber auch durch das Überangebot einfacher Kohlenhydrate mit entsprechendem Hyperinsulinismus, daraus resultierender Insulinresistenz und Adipositas verursacht werden, ist unumstritten. NUn kann es darauf eigentlich nur zwei Antworten geben, nämlich die körperliche Aktivität wieder aufzunehmen , die Menschen dazu anzuregen und eine artgerechte Nahrung unter Vermeidung einfacher Kohlenhydrate zu etablieren. Nicht anderes bedeutet der von Robert vorgeschlagene Weg. Die Betonung einer Proteinreichen Nahrung muss ja nicht zwangsläufig auf den massenhaften Konsum von Fleisch hinlaufen, denn natürlich sind die Proteinquellen unserer Vorfahren nicht Hormon und Antibiotika belastet und das Fleisch sicher erheblich ärmer an gesättigten Fetten gewesen, als das durch die industrielle MAssentierproduktion heutiger Tage der Fall ist. Artgerechte Tierhaltung, Fisch und Geflügel , aber auch pflanzliche Proteinquellen in der Nahrung bieten gute Alternativen zu Wurst und "Gammelfleisch". Der Blick auf unsere Vorfahren bietet eine Reihe interessanter Aspekte und sollte in präventivmedizinscher Hinsicht sehr aufschlussreich sein. Danke Robert für diesen sehr inspirierenden Artikel.
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Nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es unereichbar.
da hast du wohl gestern und heute einiges an Zeit investiert, alle Achtung für all diese Ausführlichen Antworten.
Ich finde die Diskussion hat sich super entwickelt, gefällt mir richtig gut.
Dem schließe ich mich gerne an. Dank an Robert für seine Ausdauer und sein dickes Fell. Danke auch an die anderen, die einen sachlichen Beitrag zu dieser Erörterung beitragen.
Robert hat wirklich Ausdauer - Respekt.
Allerdings finde ich, ist das Thema ja nicht wirklich neu.
Paleo (sogar als Buch für Sportler von Friel) gibts schon sehr lange und es wundert mich ehrlichgesagt, dass hier soviele jetzt angeregt werden zum nachdenken.
wir hatten im Crossfitbereich hier bereits im Januar darüber endlos debatiert.
Man erinnere sich nur an die Milchdiskussion damals.
KH reduzierte Ernährung ist auch nicht wirklich neu.
Für meine Äusserungen diesbezüglich hab ich hier schon jahrelang böse Antworten bekommen.
Man sollte vielleicht noch mal Deine Artikel über Sporternährung hier erwähnen, die ich mir mehrmals durchgelesen habe (weil sie eben auch gut sind) und ja auch im Grunde genau das ausdrücken.
Bisher war es bei mir halt so, daß ich von Paleo schon gehört hatte, mir selbst schon was drunter ausgemalt habe und auch vorstellen konnte, daß es einläuchtend sein müsste mal zu schauen wie unsere Vorfahren lebten und gegessen haben. Konkret hab ich mich bisher halt aber noch nicht damit beschäftigt und jetzt mit diesem Artikel und diesem Engagement von Robert bietet sich die Möglichkeit, die Gelegenheit beim Schopf zu packen, um dem Thema etwas näher zu kommen. Egal mit welchem Ergebnis für jeden. Am Ende werden alle davon nur lernen und profitieren.
Wie schon hier ausgeführt: Ich persönlich vertraue eher breiten empirischen Feldstudien, z.B. dieser, welche belegt, dass der tägliche Verzehr von rotem Fleisch ab einer bestimmten Menge einen Risikofaktor für Krebs darstellt.
Das sind sehr oft Leistungssportler, weshalb ich jetzt mit dieser Aussage etwas vorsichtig wäre. Was da sonst noch mit reinspielen könnte, brauchen wir hier nicht weiter erörtern
Also dem plötzlichen Herztod bei Sportlern liegen weniger die Ernährung oder die Einnahme unerlaubter Substanzen zugrunde, als viel mehr vererbte Herzgeschichten oder infektiöse Herzmuskelerkrankungen.
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Ich finde den Artikel und die Diskussion zumindest interessant. Ob diese Art der Ernährung nun das Gelbe vom Ei ist weiß ich nicht.
Ich habe ein paar Probleme mit den Argumenten.
z.B. werden die gesundheitliche Probleme (Volkskrankheiten) der heutigen Zeit aufgeführt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetis etc...
Liegt das nun tatsächlich überwiegend an der Ernährung oder am Bewegungsmangel, wie groß ist der genetische Einfluss?
Überraschend fand ich dem Zusammenhang, das du geschrieben hast "Der Jäger und Sammler war und ist rank und schlank, topfit bis ins hohe Alter"
Was heißt bis ins hohe Alter? Wie alt war denn der Durchschnittsjäger und -sammler?
Edith sagt: Bisher dachte ich immer, das die garnicht so alt wurden.
Auf den Teil über die Milchprodukte bin ich schon gespannt.
Ich verstehe bisher nicht wo das Problem ist, wenn ich keine Laktoseintoleranz besitze?
Du sagst, "Abgesehen davon ist zb bei Milchprodukten nicht nur die Laktose ein Problem, sondern auch der Gehalt an gesättigten Fetten und der hohe Gehalt an insulinwirksamen Kohlenhydraten, die negative Wirkung auf die Säure-Basen-Balance in richtung sauer sowie die in Relation zu anderen Nahrungsmitteln sehr dürftige Nährstoffbilanz von Milch(produkten)."
Wo liegt das Problem mit der Zufuhr an gesättigten Fetten?
Ist zwar eigentlich egal aber liegt die Insulinogene Wirkung von Milch wirklich an den KH? Aber mal abgesehen von der Ursache. Als Ergänzung zu einem ballaststoffreichen Mal kann ich das Problem doch vermutlich reduzieren.
Genauso das Problem mit der Säure-Basen-Balance.
Und die dürftige Nährstoffbilanz, naja geht doch eigentlich. Ich ernähre mich ja nicht nur oder Hauptsächlich davon.
Das heißt "DiabetEs mellitus".
Bezüglich Milch: stimmt, liegt nicht an der Laktose, sondern am Casein (was auch für einen guten Teil der schlechten Auswirkungen generell der Milch verantwortlich zu sein scheint).
LG
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