Aber ist es nicht auch ein Charakter von Grundlagenforschung vorher nicht zu wissen ob es erfolgreich ist und ob und wie es uns weiterbringt?
Gruß Meik
Nicht immer und nicht nur. Sicherlich kann man sich auch in der Grundlagenforschung Gedanken darüber machen ob und wie sich Dinge vielleicht auch praktisch für jedermann umsetzen lassen oder inwiefern Dinge den Menschen wirklich nützen (und das wird auch häufig bei Drittmittelanträgen verlangt).
Das Mondwasser ist möglicherweise 3 Milliarden Jahre alt. Es ist, wie auch sämtliches Wasser der Erde, aus den Vulkanen ausgeschwitzt worden. Wer weiß, welche Gase oder Stoffe in diesem Wasser gelöst sind? Und ob in diesem Wasser eine Information steckt, die wie das Deuterium plötzlich in Zusammenhang mit den uralten Fragen der Menschheit stehen?
Ob das Mondwasser Grundlagenforschung ist oder nicht, hängt allein von den Fragen ab, die wir in der Lage sind, an es zu stellen. Jetzt oder in Zukunft.
Viele Grüße,
Arne
Genau! Die andere Frage ist: wissen wir wirklich wie der Mond entstanden ist? Wir vermuten es. Dabei war keiner von uns. Die Präsenz von Wasser auf dem Mond kann durchaus eine ganze Menge von Schlußfolgerungen nach sich ziehen, abhängig davon, ob man feststellen kann und will, woher dieses Wasser kommt. Gibt es vielleicht doch mehr Wasser auf den Planeten und ihren Trabanten? Warum gibt es uns genau auf diesem Planeten?
@Campeon: es hat nichts mit "an alles oder nichts glauben" zu tun, aber mir scheint, daß Du in das Lager derjenigen gehörst, die es sich zu einfach machen. Per se ist Grundlagenforschung nutzlos. Das ist sicherlich ein Problem der Darstellung und ich bin sicher, ohne es nachgelesen zu haben, daß es bei diesem Experiment um deutlich mehr ging als einfach festzustellen ob es Wasser gibt oder nicht. Nur weil die beteiligten Wissenschaftler nicht unbedingt gut darstellen können heißt das nicht, daß es sinnlos ist.
Ui, schlichtes schwarz-weiß-Denken, du machst es dir einfach
Es lohnt sich logischerweise auch ein kritischer Blick auf die Forschungsprojekte. Aber oftmals ist das was du als "Schmierentheater" bezeichnest aber auch notwendig um überhaupt Geld für Grundlagenforschung zu bekommen. Wie bei vielen anderen Sachen ist es für Außenstehende äußerst schwierig die Bedeutung diverser Forschungsprojekte zu beurteilen.
Wenn ich das mit größeren Unternehmen oder gar Militärausgaben vergleiche und berücksichtige dass auch viel komerzielle Entwicklungsarbeit geleistet wird finde ich das nicht übertrieben viel.
Nur weil die beteiligten Wissenschaftler nicht unbedingt gut darstellen können heißt das nicht, daß es sinnlos ist.
Also wenn die Amerikaner eines wirklich grandios, ja virtuos beherrschen, dann Marketing.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Amerikaner was sinnvolles machen und es dann nicht gut verkaufen ist m. E. verschwindend gering zu der Wahrscheinlichkeit, dass sie was weniger sinnvolles machen und das hervorragend verkaufen.
Ich frage nochmal: In welche (Grundlagen) Forschung wollen wir Volkswirtschaften unser Geld zukünftig investieren und auf Basis welcher Kriterien?
Ohne Antwort auf diese Frage wird es keine nächsten Fragen mehr geben, denn dann sind wir im Modell von Arne: Die Wissenschaft macht das, was sie denkt, was zu machen ist und ich meine das wertfrei.
Wer sich näher über Grundlagenforschung informieren möchte, kann das gut beim BMBF tun: http://www.bmbf.de/de/98.php
Die beiden PDF rechts skizzieren einen guten Überblick. Insbesondere auch über das Thema "Aus der Not ne Tugend machen" (Verbundforschung)
Ich zitiere mal aus dem PDF "Weltmaschine":
Zitat:
Das Standardmodell ist eine der erfolgreichsten naturwissenschaftlichen Theorien überhaupt. Dennoch lässt es viele Fragen offen. So berücksichtigt es die Schwerkraft nicht.
DAS ist m.E. ein wirkliches Problem. Da soll m.M.n. weiter Geld rein, das passt. Ohne zu wissen für was das jemals gut sein soll, so ist es m.E. für die Wissenschaft entscheidend alle bekannten Wechselwirkungen zumindest theoretisch in einem Konzept unterzubringen.
Ich denke auch, es ist praktisch nicht möglich zwei Wege zu verfolgen: a) Ich möchte alle vier unterbringen und b) ich schaue parallel dazu, warum ich die Gravitation nicht unterbringen kann.
Entweder ich mach das in einem Aufwasch wenn das geht - keine Ahnung oder ich konzentriere die Mittel auf einen Ansatz.
Ohne Antwort auf diese Frage wird es keine nächsten Fragen mehr geben, denn dann sind wir im Modell von Arne: Die Wissenschaft macht das, was sie denkt, was zu machen ist und ich meine das wertfrei.
Logisch, aber an der Stelle liegt das Problem. Wie kann ich als Außenstehender Projekte bewerten wenn ich u.U. nicht einmal den Titel verstehe? Hab einen Bekannte der Physik studiert hat, bei dessen Diplomarbeitsthema ist es mir so gegangen.
Wie soll ich dann bewerten ob dessen Arbeit sinnvoll war, ob sie weiter gefördert werden soll oder nicht?