......Und ich bin überzeugt, wenn die SED-Führung mit Gewalt und Blutvergießen reagiert hätte, könnte unsere Diskussion heute total anders aussehen....
das ist zweifellos richtig. und die gefahr bestand ja wirklich. was aber eine sehr interessante frage aufwirft:
hat auch die damalige ddr-führung einen anteil an der weitestgehend gewaltfreien revolution?
diese frage wurde, so weit ich das überblicke, noch nie diskutiert.
Der gemeine Deutsche dürfte es sehr wohl spüren, dass sich Deutsche und Engländer oder Deutsche und Franzosen eben nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, wie sie das in der Vergangenheit mehrfach mit Begeisterung getan haben !!
Aber vielleicht fehlt auch einfach das Bewusstsein dafür.
Natürlich hat Europa sehr viel dazu beigetragen, dass wir vermutlich so weit wie noch nie von einem Krieg mit unseren Nachbarn entfernt sind.
Aber ich stimme Dir zu, den meisten fehlt das Bewusstsein. So ganz unglücklich bin ich ja gar nicht über Europa, freier Warenverkehr usw, aber die nationale Identität sollte jedes Land behalten dürfen.
Ich glaube, keine 5% der Deutschen fühlen sich als Europäer bzw. als Weltbürger.
Natürlich hat Europa sehr viel dazu beigetragen, dass wir vermutlich so weit wie noch nie von einem Krieg mit unseren Nachbarn entfernt sind.
Aber ich stimme Dir zu, den meisten fehlt das Bewusstsein. So ganz unglücklich bin ich ja gar nicht über Europa, freier Warenverkehr usw, aber die nationale Identität sollte jedes Land behalten dürfen.
Ich glaube, keine 5% der Deutschen fühlen sich als Europäer bzw. als Weltbürger.
Vor allem seit der letzten Erweiterung ist das so, dass die Mehrheit mit dem europäischen Gedanken ganz erhebliche Probleme hat. Das stellt die EU selbst doch schon vor ganz erhebliche praktische Probleme, wenn man allein mal die Notwendigkeit des Übersetzungsdienstes sieht. Ganz zu schweigen von den kleinen und mittleren Unternehmen. Wie sollen die den in Brüssel rüberbringen, wie betoffen sie sind, wenn sie von nem Großen platt gemacht werden, mal ganz abgesehen davon, dass der Große natürlich reichlich Interessenvertreter vor Ort hat. Für "die Leute" ist das ne Nr. zu groß, die haben schlicht Schiß davor, das alle regionalen Besonderheiten plattgebügelt werden bis hin zur Sprache. Das ist m.E. besonders in kleinen Ländern so und fängt in Brüssel gleich vor der Haustür mit Flamen und Wallonen an.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: leider!
Aber mit der Wiedervereinigung hat das m.E. nix zu tun.
Die entscheidende Frage ist doch, was sind grundlegende Menschenrechte.
Manch einem Afrikaner ist das Recht auf Rede- und Reisefreiheit evtl. weniger Wert, als das Recht auf "nicht zu verhungern"
Und mir wäre ein Recht auf soziale Gerechtigkeit deutlich mehr wert, als das Recht darauf, andere Leute zu verklagen, um damit z.B. den Bau eines Flughafens zu behindern.
Genau das ist der Punkt. Vor den Türen anderer kehrt sich's immer einfacher, als vor der eigenen.
Wer hat denn überhaupt das Recht, die DDR anzuklagen. Die Amis? Die Westdeutschen?
Ich kann wenig Unterschiede erkennen, zwischen einem schwarzen Bürgerrechtler in Amerika und einem Bürgerrechtler in der DDR. Wobei man gar nicht soweit in die Vergangenheit zu gehen braucht. Ich glaub irakische Muslime haben's in Amerika auch nicht gerade leicht. Und als letzte Frage: Wo fanden nochmal die letzten Sommerspiele statt?
Es ist wie immer, wer siegt hat recht, basta.
Also bevor man Fehler aus der Vergangenheit verurteilt, sollte man erstmal die aktuellen Fehler anprangern. Schnell kann sich dann nämlich rausstellen, dass die Fehler in der DDR nicht systembedingt, sondern menschenbedingt waren.
Ein Afrikaner schätzt das anders ein, klar. Aber hier geht es um Zentraleuropa und nicht um Afrika oder Amerika.
Mit perfekten Menschen funktionieren (theoretisch) einige Systeme. Das Problem ist doch, daß das System - jedenfalls so, wie ich das mitbekommen habe - die Menschen mit all ihren Fehlern nicht berücksichtigt hat. Und in der Retrospektive bleibt bei den meisten das Gute hängen, in der Gegenwart aber neigen wir eher dazu, das Schlechte zu sehen. Dadurch fällt einiges aus der Vergangenheit eben ganz schnell hinten runter.
Den Spruch mit "basta" find ich nun wirklich blöd. Willst Du etwa behaupten, die DDR-Bürger wollten die Widervereinigung nicht oder wollten 2 Staaten? Die Wirklichkeit sah anders aus, wie sich auch in den anschließenden Wahlen gezeigt hat. Nur jetzt will es "keiner" gewesen sein. Klar, es lutscht ja auch keiner.
Der gemeine Deutsche dürfte es sehr wohl spüren, dass sich Deutsche und Engländer oder Deutsche und Franzosen eben nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, wie sie das in der Vergangenheit mehrfach mit Begeisterung getan haben !!
Aber vielleicht fehlt auch einfach das Bewusstsein dafür.
Danke, sehr guter Beitrag!
Damit hast Du nach Deinem fuerchterlichen Fehlstart gerade noch die Kurve bekommen. Multilingualitaet ist doch in der Paarung viel wichtiger. Da sind wir uns sicher einig. Falls Du da auch so ausserordentlich talentiert bist, lass' es uns wissen!