Die Vereinigung war fuer mich, eine Enteckungszeit, die nicht zu verpassen war.
Das war sie ohne zweifel für fast jeden - leider haben nur sehr Wenige davon gebraucht gemacht!
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Kuerz nach der Wende arbeitete ich in Thueringen. Das war eine tolle Zeit und seit dann bin ich oefter in Deutschland........
und das ist es doch, was die wiedervereinigung ausmacht, das gegenseitige kennen- und verstehenlernen. wer natürlich nur zu hause hocken bleibt (beide seiten) oder nur schnell in klimatisierten dienstwagen nur zu arbeitsterminen fährt und dann sofort wieder abdüst (einseitig) wird wohl die anderen ewig nicht verstehen und, wohl auch nicht verstehen wollen. so kann jeder schön weiter auf seinen klischees beharren.
wer viele kontakte in die jeweils andere seite hat, sich damit auch beschäftigt, für den stellt sich die frage ost oder west heute gar nicht mehr. denn beide seiten haben so ihre probleme, sorgen, nöte. na und? wann hätte es die jemals nicht gegeben?
Ein Fall der Mauer (=totale Reisefreiheit) ohne Wiedervereinigung hätte die (so oder so schon am Boden liegende) DDR Wirtschaft lahmgelegt, da fast alle Leistungsträger irgendwann weg gewesen wären..
Man braucht sich doch nur vor Augen führen, dass es keine, wirklich keine Alternative zur Wiedervereinigung gegeben hat. Die Ostdeutschen haben ihren Staat aufgelöst. Was hätten die Westdeutschen ihrerseits denn tun sollen?
Naja ... dafür das es Deiner Meinung nach keine Alternative gab, hat sich in meiner dunklen Erinnerung damals die Spitze der SPD(!) aber ganz schön angestellt in der Diskussion ... Der Oskar "Mein Herz schlägt Links" Lafontain und Gerhard "Basta" Schröder waren ja gar nicht so 100% für die sofortige Wiedervereinigung. "Nur" der Willy "mein Kumpel Guillaume" Brandt war 100%ig dafür ...
Auch in der CDU wurde da ja anfangs einiges diskutiert. Auch ne Konföderation war mal im Gespräch. Das Argument von Megalodon, das nun nix mit Europa zu tun hat, gab aber letztlich wohl den Ausschlag. Eine Konföderation oder ähnliches mit einem leeren Staat?
Die, die gegen die Wiedervereinigung waren oder auch nur irgendwelche Zweifel geäußert haben, haben auch die "Quittung" bekommen. Gerade in den neuen Ländern hat die Mehrheit Lafontaine bzw. die SPD für die Zweifel doch abgestraft.
"Kommt die D.Mark, bleiben wir;
kommt sie nicht, gehen wir zu ihr!"
...
Mir (geb. 1967) persönlich geht es wie dem Fredersteller, die DDR war wie Österreich oder Schweiz ein anderes, eben zufällig auch deutschsprachiges Land.
Und ich war genausowenig scharf auf die Wiedervereinigung wie auf Berlin als Hauptstadt....
So seh ich das auch. Ich wußte grad mal, das Rostock an der Ostsee und Dresden im Süden liegt, das war's. In Österreich hab ich Urlaub gemacht, hab dort ein Semester studiert (zufällig war grad Winter ), hab da meine Frau kennengelernt, da hat mich doch viel mehr mit verbunden.
Für eine langsamere Annäherung oder 2 Staaten z.B. in der EU bestand doch keine Chance und das hat nix damit zu tun, dass hier irgendjemand etwas überstülpen wollte.
Ob das ein Großteil wollte, weiß ich nicht. Der Mensch war schon immer gierig, dumm und ein Herdentier (Achtung verallgemeinert) Der Ossi kann sich da nicht ausnehmen. Er hat die glitzernde Westwelt gesehen und wollte die auch haben. Und zum Ende der DDR war's mehr ein Hype als ein wirklich politisch gewolltes Szenario. Man konnte sich ohne Konsequenzen beschweren und Dampf ablassen. Heute ist es nichts anderes. Jeder (so gut wie) regt sich über unsere Regierung auf, nicht weil sie so schlecht ist, sondern, weil aufregen cool ist. Für viele war's damals nicht anders. Hauptsache dabei sein, wer denkt da schon im Voraus.
Aber gerade das war damals eben anders, es wurde nicht einfach nur zum Spass Dampf abgelassen, da wollten viele Leute wirklich etwas veraendern, weil die Zustaende untragbar waren. Ein Vergleich zu heute ist da schon ein Hohn, wenn man sieht, dass in der DDR grundlegende Menschenrechte verweigert wurden. Das mag der ein oder andere als Totschlagargument bezeichnen, aber wo kommen wir denn hin, wenn die schwersten Fehler gar nicht mehr genannt werden duerfen?
Und wer hat je gesagt, dass die Westler wollen, dass die Ostler weniger Geld verdienen? Man muss doch auch immer ein wenig die Machbarkeit im Auge behalten. Sicher wurde die Einheit nicht fehlerfrei umgesetzt, sicher gab es Gruende um vll langsamer vorzugehen, aber es ist doch klar, dass bei solch einem Projekt viel schief laeuft, es ist einfach viel zu gross, um glatt zu laufen.
Die allgemeine Unzufriedenheit hat doch ganz andere Gruende. Der wichtigste ist doch wohl, dass Menschen immer unzufrieden sind, wenn es nicht aufwaerts geht. Wird nur der status quo gehalten, dann sinkt die Zufriedenheit, verstaerkt wird das dann dadurch, dass es anderen besser geht (aus irgend einem grund in D besonders ausgepraegt). Objektiv betrachtet, koennen wir uns in diesem Land wahrlich nicht beklagen, im Vergleich zum Rest der Welt gehoeren wir zu den Privilegierten - und zwar nicht zu knapp.
Aber gerade das war damals eben anders, es wurde nicht einfach nur zum Spass Dampf abgelassen, da wollten viele Leute wirklich etwas veraendern, weil die Zustaende untragbar waren.
Das wollten die Leute beim Prager Frühling übrigens auch.
Und ich bin überzeugt, wenn die SED-Führung mit Gewalt und Blutvergießen reagiert hätte, könnte unsere Diskussion heute total anders aussehen....