tri2b.com: Gerade die Veranstalter waren in der Vergangenheit alles andere als glücklich. Hohe Abgaben und so gut wie keine Gegenleistung war landauf, landab zu hören. Gibt es für diesen Bereich neue Ansätze?
C. W. Ein langfristiges Ziel ist es, von der starren 10 Prozent-Regel wegzukommen. (Veranstalter im Bereich der DTU müssen 10% der Startgeldeinnahmen an den Landesverband/DTU abführen, Anmerk. d. Redaktion). Die DTU muss hier mehr zum Dienstleister werden und den Veranstaltern auch einen entsprechenden Support bieten. Mit den Veranstaltern im Kraichgau gab es hier schon sehr konstruktive Gespräche.
tri2b.com: Das sind aber Großveranstalter, die ihre Veranstaltung auch nach kommerziellen Gesichtspunkten organisieren. Wird hier auch der kleine Triathlon am Baggersee von den Neuerungen profitieren? Wenn die einen individuellen Vertrag bekommen und die anderen weiterhin starr 10 % zahlen müssen ist das doch unfair?
C. W. Ja, es muss in Richtung einer Einteilung nach Größe gehen, die auch die kleinen Veranstalter berücksichtigt. Wie das Modell genau ausschauen wird, ist derzeit noch unklar.
Scheinen langsam zu mahlen, die Mühlen. Naja, sie hat ja schon gesagt, dass es sich um ein langfristiges Ziel handelt. Kann sich nur noch um Jahre handeln.
Ich denke der Punkt ist, wie seitens des Verbands versucht wird das (selbst erezugte) Problem zu lösen.
Da setzt man sich nicht wie erwachsene Meschen an einen Tisch sondern versucht die andere Seite bei potenziellen Entscheidungsträgern schlecht zu machen. ...
Die Methode, sich nicht mehr an einen Tisch zu setzen, haben bei den bestehenden Kontrahenten meines Wissens nicht die Triathlonverbände erfunden
Aufgabe des Verbands ist es primär als Regularium dafür zu sorgen, dass alle Veranstaltungen in seinem Bereich nach einheitlichen Richtlinien ablaufen.
Wenn das das primäre Ziel wäre, dann "Gute Nacht, Marie".
Jahangir, zu Deiner ersten Frage: ich weiß es nicht, aber ich denke ja.
Der von Dir verlinkte Artikel ist ziemlich veraltet. Bekanntlich wurde damals von Kurt Denk mit viel Presserummel die "Deutsche Triathlon-Stiftung" gegründet. Den Web-Auftritt www.dts-info.org besteht immer noch - darüber hinaus hört man nichts mehr davon.
Arne ist dem letztes Jahr mal in diesem Artikel nachgegangen.
Felix Walchshöfer, Organisator des Challenge Roth und damit des größten Langdistanz-Rennens in Deutschland, sagte dazu in einem Interview:
Zitat:
Herr Walchshöfer, hat TeamChallenge als Veranstalter der Challenge Roth vor, einen ähnlichen Weg einzuschlagen wie Frankfurt oder Hamburg um die Verbandsabgaben zu umgehen oder zu verringern?
Walchshöfer: Definitiv nicht, da wir mit der Zusammenarbeit mit der DTU und dem BTV sehr zufrieden sind. [...]
Felix Walchshöfer, der Organisator der Challenge Roth, findet denn auch klare Worte für die Deutsche Triathlon Stiftung:
"Nach der Gründung der Stiftung durch Kurt Denk und Klaus Müller-Ott, dem damaligen DTU-Präsidenten, wurden wir gefragt, ob wir uns daran beteiligen könnten. Wir haben damals Klaus Müller-Ott die Bitte nicht abgeschlagen, hatten jedoch einige Zweifel. Leider kam es so, wie es kommen musste, diese ganze Langdistanzförderung war anscheinend ein verschleiertes Projekt zur Topathletengewinnung des IM Frankfurt. Alle geförderten Athleten 2007 starteten in Frankfurt. Ein Athlet, der bereits für das Rennen in Roth für das Jahr 2007 zugesagt hatte, informierte mich im Vorfeld der Veranstaltung, dass er in die Langdistanzförderung der DTS nur aufgenommen wird, wenn er in Frankfurt startet"
Aufgabe des Verbands ist es primär als Regularium dafür zu sorgen, dass alle Veranstaltungen in seinem Bereich nach einheitlichen Richtlinien ablaufen. Wenn - wie in der Frühphase des Triathlon - jeder Veranstalter sich sein Regelwerk selbst ausdenkt, mag das für den Zuschauer zwar lustig anzuschauen sein - ob's dafür dient, die Sportart ernst zu nehmen ist eine andere Frage.
Willi, sorry, aber das ist doch in diesem speziellen Fall Humbug.
Das Regelwerk der WTC ist bekannt. Die Distanzen beim IM sind auch schon länger klar , meines Wissens hat das Huhn IM schon vor den Verbandseiern gegackert.
Soll hier nicht mit dem Argument "Regelwerk" ein Griff in die prallen Schatullen eines kommerziellen (sehr erfolgreichen) Veranstalters gerechtfertigt werden?
Wenn das das primäre Ziel wäre, dann "Gute Nacht, Marie".
Das primäre Ziel der DTU besteht in der Förderung der Interessen ihrer Mitglieder. Nichts anderes. Die Mitglieder der DTU sind die Landesverbände und über die Vereine die einzelnen Triathleten und Veranstalter. Über die Frage, ob die Interessen der einzelnen Mitglieder gut und sinnvoll gefördert werden, gingen die Meinungen schon oft auseinander. Jedenfalls wird eines auf Seiten der DTU nicht gewünscht, nämlich öffentliche Kritik. Daran hat sich seit Müller-Ott wenig geändert.
Cengiz
Jahangir, zu Deiner ersten Frage: ich weiß es nicht, aber ich denke ja.
Denken ist nicht wissen. Meines Erachtens gibt es überhaupt kein Grund der dagegen spricht, dass ein Landesverband sämtliche Zahlen für den Veranstalterabgaben veröffentlicht.
Zitat:
Zitat von Willi
Der von Dir verlinkte Artikel ist ziemlich veraltet. Bekanntlich wurde damals von Kurt Denk mit viel Presserummel die "Deutsche Triathlon-Stiftung" gegründet. Den Web-Auftritt www.dts-info.org besteht immer noch - darüber hinaus hört man nichts mehr davon.
Arne ist dem letztes Jahr mal in diesem Artikel nachgegangen.
Felix Walchshöfer, Organisator des Challenge Roth und damit des größten Langdistanz-Rennens in Deutschland, sagte dazu in einem Interview:
Hallo? ich thematisierte hier die Veranstalterabgaben im Zusammenhang mit der Stellungnahme des BTV zum IRONMAN Regensburg und du redest von was ganz anderem was hiermit überhaupt nichts zu tun hat.
Aber vielen Dank für den Post. Ich frage mich schon, wie man so schnell bei der Challenge seine Meinung zur Veranstalterabgabe geändert hat, wenn sich an den Zahlen nichts verändert haben soll
Willi, sorry, aber das ist doch in diesem speziellen Fall Humbug.
Das Regelwerk der WTC ist bekannt. Die Distanzen beim IM sind auch schon länger klar , meines Wissens hat das Huhn IM schon vor den Verbandseiern gegackert.
Soll hier nicht mit dem Argument "Regelwerk" ein Griff in die prallen Schatullen eines kommerziellen (sehr erfolgreichen) Veranstalters gerechtfertigt werden?
Von jemandem, der so lange dabei ist wie Du, würde ich eigentlich ein besseres Gedächtnis erwarten.
Wenn ich Deine Aussage so verstehen soll, dass das Reglement der Firma Ironman älter sei, als dass der DTU möchte ich Dich zunächst mal daran erinnern, dass Detlev Kühnel als Vater des Ironman Europe selbst schon mal als Vizepräsident der DTU aktiv war - der Konflikt ist nicht so alt.
Zum zweiten bitte ich Dich einmal die Regularien der verschiedenen Ironman-Veranstalter anzuschauen - nicht einmal hier gibt es ein einheitliches Regelwerk. Sei es die Länge der Windschattenbox, die Temperaturen ab wann ein Neo zu tragen ist oder anderes - überall feine, aber völlig überflüssige Unterschiede.
Klar geht es auch um Abgaben - aber nicht um die Frage, ob sich hier jemand "bereichern" könnte und in die "Schatullen" greifen könnte. Es geht einzig um die Frage, warum für tausend Veranstalter in Deutschland Abgaben zahlen - und es für einen eine Sonderregelung geben soll. Das die Höhe der Abgaben verhandelbar ist, stand meines Wissens niemals zur Diskussion.