Ich habe mich in der Tat auch schon gefragt, warum Doping nicht zumindest in bestimmten Fällen, insbesondere wenn es um Preisgelder geht, als Betrug (§ 263 StGB) behandelt wird.
"Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."
Kann mich mal ein Jurist aufklären, warum dieser Straftatbestand nicht erfüllt ist, wenn ich durch Doping das Preisgeld für den 1. Platz gewinne, welches aber eigentlich einem anderen zustünde, ich aber durch Unterschreiben von irgendwelchen Antidoping-Erklärungen den falschen Eindruck erwecke, ich wäre sauber?
Scheitert es evtl an dem Wörtchen "rechtswidrig"?
Kann mich da mal einer der anwesenden Juristen aufklären?
So was ist in Deutschland einer Promotion vorbehalten und nicht für so schlichte Umgebungen wie ein Triathlonforum geeignet
Cengiz
So was ist in Deutschland einer Promotion vorbehalten und nicht für so schlichte Umgebungen wie ein Triathlonforum geeignet
Cengiz
Ob's dazu schon was gibt, kann ich Dir nicht sagen.
Andererseits hat sich der Bruder von Max Longree, Sebastian (früher mal im PAralleluniversum unterwegs) hier in Dopingsperre - Schadensersatzansprüche des Sportlers http://www.amazon.de/Dopingsperre-Sc.../dp/350673413X mit der Kehrseite der Sache auseinandergesetzt.
Ein Grund mehr ihn zu benuetzen. Juristen sind keine Bessermenschen, sondern lediglich Rechtshandwerker.
Das hat auch niemand behauptet. Es beantwortet aber nicht die Frage, was Gerechtigkeit ist. Was z.B. der Eine als gerecht empfindet, könnte für jeden Anderen grob ungerecht erscheinen. Es gibt nun einmal keine objektive Gerechtigkeitsdefinition. Da (gute) Juristen das wissen, nutzen sie den Begriff nicht durch sinnfreie Verwendung ab.
Zitat:
Zitat von dude
Zivilcourage widersetzt sich mitunter Recht und Gesetz, um Gerechtigkeit zu erzielen.
Das könnte dann ja jeder Rechtsbrecher behaupten. Wieder stellt sich die Frage: Wessen Gerechtigkeit?
Das könnte dann ja jeder Rechtsbrecher behaupten. Wieder stellt sich die Frage: Wessen Gerechtigkeit?
... Auf alle Fälle die Gerechtigkeit für den oder die betrogenen Mitbewerber! Umso mehr und umso schlimmer wird das Ganze, wenn diese Verbandspräsidentin noch nicht mal alle genannten Zeugen anhört, um Aufklärung zu betreiben. Aber Aufklärung ist wohl bei dieser "Squaw" ein Fremdwort, dass was sie treibt, in Form von Verfahrenseinstellungen der letzten 12 bis 15 Monate, ist eine Schande für die ganze Prärie (der Verbandsname sollte umgeänderte werden in "DVEU" = Deutsche Verfahrens Einstellungs Union).
Wobei auch hier, selbst von dem jungen Herrn Anwalt ("2 Anwälte - 3 Meinungen" ), Strafrecht und Zivilrecht nicht korrekt und umfassend ausgeleuchtet wird.
Es bedarf z.B. keiner grossen juristischen Klimmzüge und Kenntnisse, um z.B. eine Verdachtskündigung (siehe z.B. den bekannten Fall der Kassiererin von Kaisers Supermarkt in Berlin) gegen einen auffälligen Profisportler seitens des verantwortlichen Veranstalters auszusprechen und durchzuziehen. Leider wird dieses Instrument so gut wie selten in Erwägung gezogen bzw. benutzt. Wenn man von Abschreckung und wirklicher Ehrlichkeit im Anti-Dopingkampf spricht, sollte man dann auch wirklich alles benennen.
Gruß HerbieX.
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If you think you can - PROVE IT!
Das hat auch niemand behauptet. Es beantwortet aber nicht die Frage, was Gerechtigkeit ist.
Genau daran scheitern ja paragraphentreue Juristen so gerne. Es fehlt der Waldueberblick angesichts all der Paragraphenbaeume.
Zitat:
Zitat von RolandG
Es gibt nun einmal keine objektive Gerechtigkeitsdefinition.
In unserem Beispiel ist es doch ganz einfach, siehe winnetou. Wie ich schon sagte, Wald und Baeume...
Zitat:
Zitat von RolandG
Da (gute) Juristen das wissen, nutzen sie den Begriff nicht durch sinnfreie Verwendung ab.
Gute Juristen koennen ueber den Tellerrand schauen und auch mal das Gesetzbuch zur Seite legen, um den Verstand zu belueften. Um beim Thema zu bleiben: Wer hier glaubt denn, dass Vucko nicht gedopt hat?
Zitat:
Zitat von RolandG
Das könnte dann ja jeder Rechtsbrecher behaupten. Wieder stellt sich die Frage: Wessen Gerechtigkeit?
Wieder stellt sich die Frage: Willst Du es nicht verstehen, Herr Kollege? Schoenfelder im Regal lassen und Augen auf!
Genau daran scheitern ja paragraphentreue Juristen so gerne. Es fehlt der Waldueberblick angesichts all der Paragraphenbaeume.
Also mir ist ein Jurist, der sich an Paragraphen eines Rechtsstaats hält, tausendmal lieber als einer, der sich an das hält, was er für gerecht empfindet.
Ich selbst habe heute morgen eine Entscheidung verkündet, die der Anwalt einer Partei als ungerecht empfunden hat und der demzufolge mit dem Aufrufen der 2. Instanz "gedroht" hat. Soll er machen. Letztendlich habe ich gewisse Dinge zusammen mit meinen Kollegen so ausgelegt, wie ich das für richtig halte, was mir mein Ermessensspielraum auch einräumt. Und das ist das eigentliche Problem: Artikel und Paragraphen sind das eine, Auslegung und Anwendung aber das andere.