Der Fall zeigt, wie so viele davor, dass Deutschland dringend ein Anti-Doping-Gesetz braucht, das Doping auch für "Nur"-Konsumenten strafbar macht und damit der Polizei das Recht gibt, auch bei begründetem Verdacht ermittelnd tätig zu werden, so wie es in Österreich derzeit (mit erkennbarem Erfolg) ansatzweise praktiziert wird.
Man darf nicht vergessen, dass die vorliegenden Beweise für Epo-Missbrauch durch Vuckovic ja nur durch einen äußerst ungewöhnlichen Zufall der DTU zugespielt wurden, da Springstein den Fehler begang, seine Dopingmittel auch einer minderjährigen Sportlerin anzudienen und diese zum Glück moralisch genügend gefestigt war, dieser Versuchung nicht in verblendetem Erfolgsehrgeiz zu erliegen, sondern ihren Heimattrainer über den Dopingversuch informierte.
Wäre die besagte Leichtathletin nur einige Monate älter gewesen, dann hätte es -aufgrund unserer unzureichenden Gesetzeslage- nie eine Hausdurchsuchung bei Springstein gegeben und dessen e-mail-Verkehr wäre nie bekannt geworden.
Neben der Gesetzeslage sollte sich die DTU aber auch nochmal Gedanken über ihre eigene Antidopingordnung machen: Es mutet reichlich seltsam an, dass bei einem offiziell eingeleiteten Verfahren der Beschuldigte als Hauptbetroffener sämtliche Aussagen verweigern darf und nicht einmal zu einer einberaumten Anhörung auch nur physisch erscheinen muss und ihm diese Vogel-Strauss-Taktik nicht einmal zum Nachteil gereicht, sondern das Verweigern jeglicher Kooperation mit der Verbandsgerichtbarkeit auch noch mit einer Verfahrenseinstellung belohnt wird.
Natürlich ist mir klar, dass die meisten von uns sich mittlerweile eine dezidierte Meinung aufgrund der vorliegenden Fakten gebildet haben, die u. U. auch dazu führt, dass man in gewisser Weise betriebsblind gegen andere Sichtweisen wird. Vor diesem Hintergrund finde ich die Passage im SZ-Bericht am interessantesten, in der erwähnt/ angedeutet wird, dass die NADA (in Form von Frau Spitz) die auf dem Tisch liegenden Beweise und Zeugenaussagen, die für eine Dopingvergehen von Vuckovic sprechen insgesamt anders bewertet als die DTU und offensichtlich durchaus Raum für eine Fortführung des Verfahrens und eventuelle Sanktion gesehen hätte. Mal sehen, ob von der NADA auch noch eine offizielle Pressemeldung in dieser Angelegenheit folgt.
Juristisch mag sein Verhalten genau richtig gewesen sein, und das wäre mir an seiner Stelle ebenfalls zunächst das Wichtigste (überlegt Euch gut, ob Ihr das kritisieren wollt).
Sorry, aber deine Einstellung muß man kritisieren. Ich nehme an, du hast keine Kinder und lebst in einem bequemen "Ellbogen-Egoismus-Park". Die Schlußfolgerung aus deiner Einschätzung wäre doch: "Lügen haben lange Beine, Vernebelung und Verschleierung lohnt sich, ehrlich wärt nicht am längsten". Auch eine noch so zugeneigte Bewertung, dass Herr S. V. seinen Ruf und sein Geld sichern will, kann doch nicht dazu führen, dass ein von mir bisher sehr geschätzter Forenredakteur solche Charaktereigenschaften versucht zu rechtfertigen.
Hier hast du mich gerade sehr enttäuscht. Schade.
Gruß HerbieX.
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If you think you can - PROVE IT!
Sorry, aber Arne hat genau die Grundprinzipien des Rechtsstaates dargelegt. In einem Strafprozess muss einem Angeklagten die Schuld bewiesen werden, ein Angeklagter muss nicht seine Unschuld beweisen, er gilt nämlich a priori bis zum Beweis des Gegenteils als unschuldig.
Diesbezüglich hat SV nichts weiter als sein Recht in Anspruch genommen.
Joerg
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Achtung: Lesen gefährdet Ihre Dummheit.
Sorry, aber deine Einstellung muß man kritisieren. Ich nehme an, du hast keine Kinder und lebst in einem bequemen "Ellbogen-Egoismus-Park". Die Schlußfolgerung aus deiner Einschätzung wäre doch: "Lügen haben lange Beine, Vernebelung und Verschleierung lohnt sich, ehrlich wärt nicht am längsten". Auch eine noch so zugeneigte Bewertung, dass Herr S. V. seinen Ruf und sein Geld sichern will, kann doch nicht dazu führen, dass ein von mir bisher sehr geschätzter Forenredakteur solche Charaktereigenschaften versucht zu rechtfertigen.
Hier hast du mich gerade sehr enttäuscht. Schade.
Gruß HerbieX.
Ich glaube eher, dass Du im falschen System lebst. Es geht hier um eine juristische Bewertung einer Vorgehensweise. Ob dies moralisch die richtige ist, steht auf einem völlig anderem Blatt.
Die Schlußfolgerung aus deiner Einschätzung wäre doch: "Lügen haben lange Beine, Vernebelung und Verschleierung lohnt sich, ehrlich wärt nicht am längsten".
Aber so ist es doch nunmal im Leben. Man kann sich einreden, dass es auch anders ginge, aber wenn die Augen dann mal aufgemacht werden...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Sorry, aber deine Einstellung muß man kritisieren. Ich nehme an, du hast keine Kinder und lebst in einem bequemen "Ellbogen-Egoismus-Park". Die Schlußfolgerung aus deiner Einschätzung wäre doch: "Lügen haben lange Beine, Vernebelung und Verschleierung lohnt sich, ehrlich wärt nicht am längsten". Auch eine noch so zugeneigte Bewertung, dass Herr S. V. seinen Ruf und sein Geld sichern will, kann doch nicht dazu führen, dass ein von mir bisher sehr geschätzter Forenredakteur solche Charaktereigenschaften versucht zu rechtfertigen.
Hier hast du mich gerade sehr enttäuscht. Schade.
Gruß HerbieX.
Ich habe einen dreijährigen Sohn und feste Werte. Du gehst in Deiner Bewertung wie selbstverständlich davon aus, dass Vuckovic schuldig ist und nun die Möglichkeiten des Rechts missbraucht, um sich vor den Folgen seiner Verfehlungen zu schützen. Das kann richtig oder auch falsch sein. Wir beide wissen es nicht. Ich finde es gerade angesichts Deines moralisch erhobenen Zeigefingers wichtig einzuräumen, dass Du die Wahrheit nicht kennst und Dein Urteil eine reine Vorverurteilung darstellt.
Wenn Vuckovic unschuldig ist, muss er die Öffentlichkeit ebenso davon überzeugen wie die Ankläger in einem laufenden sportrechtlichen Verfahren, das in begrenzter Zeit zu einem Urteil von großer persönlicher Tragweite führen kann. Diese sportrechtliche Anklage zu entkräften muss für ihn selbstverständlich Vorrang haben. Das ist notwendig, aber nicht ausreichend. Mir schien, als hätte ich das ganz klar gemacht:
Zitat:
Unterstützen möchte ich Kistner in seiner Einschätzung, dass Vuckovic zu wenig zu seiner Entlastung beigetragen hat. Juristisch mag sein Verhalten genau richtig gewesen sein, und das wäre mir an seiner Stelle ebenfalls zunächst das Wichtigste (überlegt Euch gut, ob Ihr das kritisieren wollt). Doch das Publikum hat er, so weit ich das beurteilen kann, nicht überzeugen können.
Ich habe an keiner Stelle empfohlen, die Unwahrheit zu sagen. Wenn wir nicht in dem "Ellbogen-Egoismus-Park" leben wollen, in den Du mich siehst, müssen wir die Rechte unserer Mitmenschen respektieren. Dazu gehört, dass wir Angeklagte laufen lassen, wenn wir sie nicht zweifelsfrei überführen können. Das ist manchmal unbefriedigend, aber es ist immer noch besser als jenen hinterherzulaufen, die am lautesten brüllen: "Hängt ihn höher!". Und das werde ich auch meinem Sohn so beibringen.
Neben der Gesetzeslage sollte sich die DTU aber auch nochmal Gedanken über ihre eigene Antidopingordnung machen: Es mutet reichlich seltsam an, dass bei einem offiziell eingeleiteten Verfahren der Beschuldigte als Hauptbetroffener sämtliche Aussagen verweigern darf und nicht einmal zu einer einberaumten Anhörung auch nur physisch erscheinen muss und ihm diese Vogel-Strauss-Taktik nicht einmal zum Nachteil gereicht, sondern das Verweigern jeglicher Kooperation mit der Verbandsgerichtbarkeit auch noch mit einer Verfahrenseinstellung belohnt wird.
Es ist in einem Rechtsstaat ja wohl selbstverständlich, dass sich ein Beschuldigter nicht selbst belasten muss und jegliche Einlassung zur Sache verweigern darf. Was vor staatlichen Gerichten gilt, darf vor privaten Gremien nicht anders gehandhabt werden können.