Mit drei "humanmedizinischen" Geschwistern samt Ehepartnern und einigen Freunden/Bekannten dieser Spezies, teils in eigener Praxis, teils in Klinik kann ich bißl mitreden.
Das Problem ist vielschichtig und kaum kurz abzuhandeln.
Ja, die Fallpauschale ist pro Patient pro Quartal, egal wie oft der in die Praxis kommt.
Das Problem beginnt bei den gierigen Pharmafirmen, geht über die gierigen Medizinbedarfshändler über die gierigen Apothekern zu den gierigen Krankenkassen zu den gierigen Medizinern.
Jeder will soviel es geht abhaben von dem großen Kuchen.
Weiteres Thema ist zB die Diskrepanz zwischen den Einkommen der angestellten Assistenz-Klinikärzte, die für 3-4 Tausend brutto massig Dienste schieben (müssen) und den teils Millioneneinkommen von Chefärzten und niedergelassenen (selbständigen) -insbesondere "Apparate"-Medizinern.
Nicht zwingend sind die immer in ihrem Fach gut, sondern in der Abrechnungskreativität; z.B. kann man aus einer "einfachen" Untersuchung mit einem Klick eine (besser bezahlte) "schwierige" Untersuchung werden usw.
Lösungen wie Patientenquittung, "Schadensfreiheitsrabatt" etc. kennt man.
Allerdings muss mMn das System erst komplett kollabieren, bevor es wieder gut funzt.
Man kann sich da sicher in extenso drüber auslassen, wird aber kaum zu einem klaren Bild der Zustände im Gesundheitswesen kommen.
Trotzdem hat ein Arzt, der etwas kann und zu arbeiten bereit ist idR sein gutes Auskommen; die goldenen Zeiten der 60er-70er Jahre sind aber definitiv vorbei.
Jedoch ist ein solider Wohlstand mE durchaus zu erreichen.
Ich wollte allerdings nicht tauschen.
@phoebe:
Bei Tierärzten ist es ähnlich wie bei den Humanmedizinern, die Spanne ist groß.