@Dude: Bin ich wirklich der Haarspalter, oder bist du es, der zwar von Tendenzen spricht, aber nen Unterschied zwischen konzentriertem Zucker und konzentrierten Proteinen macht?
Jeder Athlet ist für das verantwortlich, was in seinem Blut zirkuliert. Das gilt für alle, egal ob Baumann, Zäck oder werauchimmer.
Die Intention ist dabei vollkommen egal. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Sei es, weil
a) bewusst gedopt wurde
b) verunreinigter Krempel eingenommen wurde
c) "fremdgedopt" wurde (z.B. bei Jugendlichen, denen ihr Trainer was ohne ihr Wissen gegeben hat)
Eine Verwässerung dieser Definition öffnet Betrügern Tor und Tür. Und deswegen bin ich strikt dagegen. Wer NEMs zu sich nimmt und das von Fuxx verlangte Reflektionsvermögen hat, weiß, dass er ein (kleines) Risiko eingeht.
Wer irgendsoein Gedrisse aus dem Bodybuildershop nimmt, lebt eh gefährlich.
Eine moralische Intention nachzuweisen oder nicht, ist vollkommen unmöglich. Würde man danach gehen, hätten wir massiv weniger Dopingverurteilungen. Und wenn es mal einen unglücklich trifft, dann hat der halt Pech gehabt. Ist ja sonst im Leben auch mal so.
Und da gibt es eine klare, eindeutige Definition. Und das ist gut so.
Zu den Proteinpulvern. Die Menge, die man über die Pulver sinnvoll zu sich nimmt, kriegt man auch über normale Ernährung hin. Magerquark, Nüsse, Thunfisch, Fleisch und Soja sind frei erhältlich. Auch wenn man nicht großartig viel Zeit ins Kochen investieren will, kann man seinen Bedarf locker decken.
@Fuxx
Kannst Du Dir vorstellen, dass Du den von Dir angestrengten hypothetischen Fall glauben würdest, wenn Du die Person nicht persönlich kennen würdest? Hast Du Katja Schumacher und Jürgen Zäck geglaubt, die genau so argumentiert haben?
@Dude: Bin ich wirklich der Haarspalter, oder bist du es, der zwar von Tendenzen spricht, aber nen Unterschied zwischen konzentriertem Zucker und konzentrierten Proteinen macht?
FuXX
Ich hab' da eben noch zusaetzlich zwischen Wettkampf und Training unterschieden. Es geht halt FUER JEDEN problemlos ohne Proteinpulver, aber ohne Gels im Wettkampf sieht das FUER DIE MEISTEN - gewisses Niveau vorausgesetzt - schlecht aus (ich kann mich an die Zeit ohne Gels erinnern, fuer mich sind das massive Unterschiede).
Also, für mich ist das ein konstruierter Unterschied zwischen zugeführten Stoffen, die mit den in den Nahrungsmitteln enthaltenen Substanzen biochemisch identisch sind. Noch "konstruierter" wird es, Gels zu befürworten, aber Protein abzulehnen bzw. im Wettkampf zu befürworten, aber im Training abzulehnen (PB Gels enthalten übrigens auch BCAA, sind die trotzdem ok?!). Diese Unterscheidung macht für mich überhaupt keinen Sinn. Die Kritik an der Intention der Einnahme in einigen Fällen (short cut zum Erfolg) und die damit verbundene Gefahr (kleine Hemmschwelle zum Doping) kann ich aber verstehen und stimme ihr auch zu.
Wettkämpfe waren und wären auch ohne Gel und Isogetränke möglich.
Und bitte nicht vergessen: EIn Grund für die Einnahme von NEM kann auch die Ergänzung der Ernährung sein, um Mangel in der Ernährung auszugleichen. ZB bei Veganern, Stoffwechselstörungen, Nahrungsmittelallergien etc. ... Keine Leistungssteigerung, sondern anheben der Konzentration auf ein normales Level, das sonst nicht erreicht werden würde.
@dude: Der Kern Deiner Haltung ist doch der (wenn ich frühere sehr lesenswerte Posts von Dir richtig in Erinnerung habe), dass Athleten ihre natürlichen Grenzen akzeptieren sollten. Wo Körper oder Geist an eine Grenze stoßen, sollte man diese akzeptieren, anstatt sich mit Pillen und Wässerchen darüber hinweg zu mogeln. Wer zum Beispiel durch hartes Training an die Grenzen seiner Regenerationsfähigkeiten gekommen ist, sollte dies akzeptieren und nicht durch Immunpräparate und Regenerationsbeschleuniger mehr aus sich herauszuquetschen suchen, als der Körper zu leisten imstande ist. Wenn Schlaf und gesunde Kost nicht mehr ausreichen, hat der Athlet eben die Grenze erreicht, die er im Sport gesucht hat.
Diese Haltung finde ich im Grundsatz richtig. Wer sie vertritt muss aber akzeptieren, dass die Grenzen hier fließend sind und auch dem persönlichen Geschmack unterliegen. Der eine wird grundsätzlich alles ablehnen, was in Pillenform konsumiert wird. Ein anderer wird künstlich provozierte Durchfälle mehr kritisieren als einen mit Zimt getunten Magerquark, den man in der Hoffnung verzehrt, dadurch abzunehmen. Ich persönlich sehe im Gegensatz zu Dir keinen ethischen Unterschied zwischen einem Eiweißkonzentrat nach dem Training und einem Zuckerkonzentrat im Wettkampf. Und ich sehe auch keinen Unterschied zwischen industriell hergestelltem Eiweißkonzentrat und dem ersatzweisen Verzehr von einigen industriell hergestellten Steaks.
Und bitte nicht vergessen: EIn Grund für die Einnahme von NEM kann auch die Ergänzung der Ernährung sein, um Mangel in der Ernährung auszugleichen. ZB bei Veganern, Stoffwechselstörungen, Nahrungsmittelallergien etc. ... Keine Leistungssteigerung, sondern anheben der Konzentration auf ein normales Level, das sonst nicht erreicht werden würde.
zu gels im wettkampf/protein im training habe ich mich oben bereits geaeussert.
dein letzter punkt "normales level" fuehrt in eine richtung, die ich auch immer wieder fordere, naemlich die akzeptanz der eigenen grenzen. da stehen allergien, stoffwechselstoerungen und die freiwillige entscheidung veganer zu sein in einer reihe mit kurzen beinen, niedrigen Vo2max-werte oder anderen genetischen "nachteilen".
Diese Haltung finde ich im Grundsatz richtig. Wer sie vertritt muss aber akzeptieren, dass die Grenzen hier fließend sind und auch dem persönlichen Geschmack unterliegen. Der eine wird grundsätzlich alles ablehnen, was in Pillenform konsumiert wird. Ein anderer wird künstlich provozierte Durchfälle mehr kritisieren als einen mit Zimt getunten Magerquark, den man in der Hoffnung verzehrt, dadurch abzunehmen. Ich persönlich sehe im Gegensatz zu Dir keinen ethischen Unterschied zwischen einem Eiweißkonzentrat nach dem Training und einem Zuckerkonzentrat im Wettkampf. Und ich sehe auch keinen Unterschied zwischen industriell hergestelltem Eiweißkonzentrat und dem ersatzweisen Verzehr von einigen industriell hergestellten Steaks.
zweifellos befinden wir uns hier im bereich der haarspalterei, das lasse ich mir natuerlich gefallen. manchmal ist aber eben die radikale methode die einzig moegliche, um sich tendenzen und verwaesserungen zu entziehen. konsequent waere insofern selbstverstandlich das weglassen auch von gels. (Fuer mich persoenlich drueckt sich das in einem IM aber dann im Ergebnis in Stunden aus. Ich hab' ohne Gels einige marathons im Delirium hinter mir, mit Blutzuckerspiegel gegen Null.)
Was Proteinpulver betrifft liegt meine persoenliche Meinung exakt in dieser Aussage von Dir begruendet:
"Wer zum Beispiel durch hartes Training an die Grenzen seiner Regenerationsfähigkeiten gekommen ist, sollte dies akzeptieren und nicht durch Immunpräparate und Regenerationsbeschleuniger mehr aus sich herauszuquetschen suchen, als der Körper zu leisten imstande ist."
Geändert von dude (24.04.2007 um 11:39 Uhr).
Grund: Blutzucker-SPEI-GEL ;)
dein letzter punkt "normales level" fuehrt in eine richtung, die ich auch immer wieder fordere, naemlich die akzeptanz der eigenen grenzen. da stehen allergien, stoffwechselstoerungen und die freiwillige entscheidung veganer zu sein in einer reihe mit kurzen beinen, niedrigen Vo2max-werte oder anderen genetischen "nachteilen".
Äh, meinst Du das jetzt wirklich ernst? Die Therapie vieler Stoffwechselstörungen besteht aus einer Diät, die die Einnahme der schädlichen Stoffe minimiert, und einer Substitution mit NEM, um ein normales Nährstoffniveau sicher zu stellen. Auch ohne Sport bestünden sonst Mangelerscheinungen. Und mit (vielleicht sogar Leistungs-)Sport erst recht. Der Einsatz von NEM ist vergleichbar mit Korrektur-OPs bei angeborenen Fehlbildungen. Oder sollen etwa auch Kinder mit angeborenem Herzfehler ihre Grenzen akzeptieren?! Ich hoffe, ich habe Dich missverstanden!