Es geht hier nicht um eitle Poserei, sondern das Auffinden von Fehlern und Ansatzpunkten zur Verbesserung ...
Im von kekosharp skizzierten Szenario sieht man eben sehr schön, an welchen Stellen die Technik in welcher Weise auseinanderbricht, sprich woran oder worauf zu gezielt gearbeitet werden kann.
Hmmm ok...
Aber wenn du müde bist, machst du Sachen falsch, die du normalerweise nicht machen würdest. Und bei Wettkämpfen schwimmst du ja auch nicht müde.
Aber vielleicht hilft das in der Tat, die Schwächen besonders gut zu sehen.
Wenn du am Ende, wenn du schon völlig fertig bist, nochmal schnell schwimmen willst, sieht fast jeder vom Schwimmstil völlig scheisse aus.
.....
Nein, das war nicht ironisch. Sinn ist, dass Schwächen am Ende quasi herausstechen.
Ansonsten werden es gerne mal mehr oder weniger verkrampfte Schönschwimmvideos.
Heute war ich wieder schwimmen und wollte mich in den 100er Intervallen an die 1:45 annähern. Nach Einschwimmen und ein paar Bahnen Technik ging es los.
Die Intervalle waren dann so im Bereich 1:45 bis 1:49. Aber ich hatte extreme Probleme mit der Atmung. Nach 75m im Intervall hatte ich wieder das Gefühl extremer Atemnot wie ganz am Anfang. Dann wollte ich ein paar lockere Bahnen zur Beruhigung schwimmen, aber der Kopf wollte nicht mehr, ich habe selbst dann einfach gefühlt nie genug Luft bekommen...
Bei den Intervallen war die Herzfrequenz nicht sehr hoch - im Bereich von 115 bis 125. D.h. das Herzkreislaufsystem war jetzt nicht besonders gefordert. Vielleicht führt die etwas höhere Frequenz bei mir zum schlechten Ausatmen und damit nach 50-75m zur Atemnot. Keine Ahnung. Sehr demotivierende Einheit heute.
Dass Du die 100m Intervall-Zeiten < 1:50 mit einem GA1 Puls schwimmst, würde ich als einen Indikator sehen, dass 1:45 Pace mit technischen Verbesserungen ein erreichbares Ziel ist.
Gut möglich, dass die Atemnot durch die ungewohnte kürzere Zeit beim Ausatmen unter Wasser entsteht.
Heute war ich wieder schwimmen und wollte mich in den 100er Intervallen an die 1:45 annähern. Nach Einschwimmen und ein paar Bahnen Technik ging es los.
Für mich das ist viel zu wollen auf einmal, viel zu schnell, viel zu lang, viel zu früh
Deine Einheit Aktuell:
200m Ein
6x50m 25mTechnik-25m ganze Lage ( Pause 2os)
2x6x50m. 20s Pause, 40s Serien Pause
Erste und Zweite GA1 (~50s, achten auf saubere Technik )
der Dritte GA2-Tempo (~45-48s, mit Druck)
Mal ganz ehrlich, wenn du bei 100m Intervallen (völlig unabhängig vom Tempo) solche Atemprobleme hast, spricht das für mich für eine nicht ausreichend solide Technik im kompletten Bewegungsablauf.
Atemnot entsteht nämlich nicht durch einen Mangel an Sauerstoff, sondern durch ein Überangebot an CO2. Du schaffst es also anscheinend nicht genug CO2 wegzuatmen. Kann es sein, dass du sehr flach atmest und nicht kraftvoll aus- und einatmest?
Bevor du jetzt krampfhaft irgendwelchen Zeiten hinterherjagst, such dir einen ordentlichen Trainer und arbeite erstmal an der Technik.
Als ich wieder mit Schwimmen angefangen habe (nach Sportpause und schwerster Schulterverletzung und vorher bereits nicht super Technik), wollte ich die ersten 1,5 Jahre auch so schwimmen. Nach dem Motto mit genug Training und Intervallen werde ich automatisch viel schneller (so wie man es vom Radfahren und Laufen gewohnt war). Schneller wirst du, aber erst mit solider, sauberer Technik wirst du effizient und dann von da an erst deutlich schneller. Habe dann ein halbes Jahr mit nem Personal Schwimmtrainer gezielt die Technik verbessert und stabilisiert und siehe da. Die Zeiten wurden automatisch schneller ohne dass die gefühlte Anstrengung größer wurde.
Heute war ich wieder schwimmen und wollte mich in den 100er Intervallen an die 1:45 annähern. Nach Einschwimmen und ein paar Bahnen Technik ging es los.
Die Intervalle waren dann so im Bereich 1:45 bis 1:49. Aber ich hatte extreme Probleme mit der Atmung. Nach 75m im Intervall hatte ich wieder das Gefühl extremer Atemnot wie ganz am Anfang. Dann wollte ich ein paar lockere Bahnen zur Beruhigung schwimmen, aber der Kopf wollte nicht mehr, ich habe selbst dann einfach gefühlt nie genug Luft bekommen...
Bei den Intervallen war die Herzfrequenz nicht sehr hoch - im Bereich von 115 bis 125. D.h. das Herzkreislaufsystem war jetzt nicht besonders gefordert. Vielleicht führt die etwas höhere Frequenz bei mir zum schlechten Ausatmen und damit nach 50-75m zur Atemnot. Keine Ahnung. Sehr demotivierende Einheit heute.
Die Atmung ist auch ein Teil der Technik, bei dem man einiges falsch machen kann. Zu spätes Ausatmen, dadurch zu wenig zeit zum Einatmen, falsche Kopfhaltung....
Das Ausatmen sollte weitgehend unter Wasser erfolgen und fast abgeschlossen sein, bevor du den Kopf zum Atmen drehst. Über Wasser sollte dann maximal das Wasser vor'm Mund weggepustet werden, damit du genug Zeit zum Einatmen hast. Häufiger Fehler ist, die Luft anzuhalten, bis der Kopf zum Atmen gedreht wird. Ob die Luft langsam ausgepustet wird oder bis kurz vor'm Atmen angehalten und dann auf einen Schlag ausgepustet wird, darüber scheiden sich die Geister. Bei letzterem hast du die Luft noch möglichst lange als Auftriebshilfe in der Lunge. Ich persönlich finde einen langsames Ausatmen angenehmer. Wichtig ist aber: Die Zeit über Wasser sollte überwiegend zum Einatmen genutzt werden.
Die Kopfhaltung kann auch einiges ausmachen: Viele heben den Kopf nach vorne in die Welle, die der Kopf vor sich her schiebt, statt ihn zur Seite zu drehen bzw. hinter der "Bugwelle" zu atmen.
Ansonsten ist meine Beobachtung, dass, wenn die Technik (noch) nicht richtig sitzt, ein bewusstes "schneller Schwimmen wollen" häufig dazu führt, dass das Schwimmen lediglich hektischer wird, aber nicht schneller. D.h. die Kraft verpufft in der Hektik. Die Technik muss aber halbwegs sitzen, um die Kraft auch ins Wasser zu bekommen. Gerade am Anfang sollte die Geschwindigkeit das Ziel und nicht das Mittel sein. Also lieber versuchen sauber zu schwimmen und darüber langfristig schneller zu werden also nur auf die Uhr zu schauen.
Wenn die Technik sauber sitzt bzw. man sicher ist, dass sich die Technik durch den Krafteinsatz nicht verschlechtert, kann man natürlich auch auf Zeiten und Abgangszeiten zuschauen.