Außerdem hilft es der Branche, wenn man etwas planen kann.
Der Punkt ist valide, doch aber über den europäischen Zertifikatehandel abgedeckt. Der macht zwar global keinen Sinn, wirkt aber auf europäischer Basis. Dann kann man sich diesen auch schenken.
Ausser Dir haben alle anderen stark auf Effizienz der Antriebe und ökonomische Sinnhaftigkeit des E-Motors fokussiert. Ich teile diese Argumentation größtenteils, wenn auch ein paar Nachteile unter den Tisch gefallen sind. Da machen für mich solche Eingriffe in den Markt einfach keinen Sinn.
Hatten wir schon zigmal. Logisch Denken und Verbraucher passt nicht. "hab immer Diesel gefahren" ist in den Köpfen mit das wichtigste Argument, wenige setzten sich mit Anschaffungen wirklich nüchtern auseinander.
Da haben wir unterschiedliche Menschenbilder. Freiheit bedeutet für mich auf jeden Fall nicht, dass mir jeder Happen vorgekaut wird. Eine kleine Portion mehr Intellekt darf man den Menschen durchaus unterstellen.
Außerdem hilft es der Branche, wenn man etwas planen kann.
Jahrzehntelang haben die Firmen effektiv planen können um Gewinne zu erwirtschaften, z.B. wieviel Benziner und Diesel sie produzieren, einfach durch Beobachtung des Marktes, der Nachfrage und ggf. von Gesetzesänderungen. Fürs "richtige" Planen braucht man den Staat als Hilfe nicht, höchstens wenn der Staat eine Planung in seinem Sinne wünscht. In Ländern, wo der Staat Planung für die Wirtschaft übernommen hat, ging es allerdings meist nicht allzu lange gut.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Einfach mal das treffende Beispiel mit dem Glühlampenverbot angucken. Redet heute kaum noch einer davon, LEDs halten viel länger, brauchen viel weniger Strom, trotzdem wollte sie kaum einer, die Glühlampe gibt es seit 100 Jahren, bewährt und gut ...
Bei dieser Darstellung wird immer ausgeblendet, daß zum Zeitpunkt des Verbots die LED-Technik noch nicht marktreif war, nur die für viele Anwendungen dysfunktionale Leuchtstofflampen gab es. Der Widerstand richtete sich gegen diese; sobald die LEDs soweit waren (und das wären sie auch ganz ohne Verbot der Glühlampen gewesen), gab es kaum noch Klagen. Auch wenn viele LEDs nicht annähernd so lange halten, wie versprochen, und ihr Preis deutlich höher ist als früher von Glühbirnen, überzeugen sie insgesamt in ihrer Funktionalität und Kostenbilanz. Hätten sie ein paar Jahre gewartet, hätte sich ein Verbot der Leuchtstoffröhren wie auch von Glühlampen weitgehend erübrigt, und wir hätten heute nicht weniger LED im Einsatz - nur hätten die Menschen etwas weniger das Gefühl, bevormundet zu werden.
Ich fand es übrigens damals faszinierend, daß seinerzeit die m.M.n. problematischeren, weil mit höherer Brandgefahr belasteten Halogenleuchten nicht gleich mit unter das Glühlampenverbot fielen - die hatten wohl eine gute Lobby.
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Fürs "richtige" Planen braucht man den Staat als Hilfe nicht, höchstens wenn der Staat eine Planung in seinem Sinne wünscht. In Ländern, wo der Staat Planung für die Wirtschaft übernommen hat, ging es allerdings meist nicht allzu lange gut.
Du setzt "in der Wirtschaft einen Plan haben" rhetorisch gleich mit Planwirtschaft. Das sind aber unterschiedliche Dinge.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Jahrzehntelang haben die Firmen effektiv planen können um Gewinne zu erwirtschaften, z.B. wieviel Benziner und Diesel sie produzieren, einfach durch Beobachtung des Marktes, der Nachfrage und ggf. von Gesetzesänderungen.
Ja, und? So ist es heute noch. Markt, Nachfrage und Gesetzesänderungen steuern Entwicklung und Produktion. Dazu gehören auch Gesetze, die das Ausmaß an Umweltbelastung eines Fahrzeugs beschränken.
Du setzt "in der Wirtschaft einen Plan haben" rhetorisch gleich mit Planwirtschaft. Das sind aber unterschiedliche Dinge.
Wenn der Staat gezielt bestimmte Produkte hergestellt sehen will und andere nicht, womöglich abweichend von der Marktnachfrage, und dies auch noch durch Subventionen oder andere Lenkungsmaßnahmen erzwingt, ist es für mich Planwirtschaft.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ja, und? So ist es heute noch. Markt, Nachfrage und Gesetzesänderungen steuern Entwicklung und Produktion. Dazu gehören auch Gesetze, die das Ausmaß an Umweltbelastung eines Fahrzeugs beschränken.
Das ist prinzipiell ok und unproblematisch, wenn Gesetze nicht gezielt so formuliert werden, daß an sich nachgefragte Produkte gar nicht mehr produziert werden dürfen; ab da können Umweltgesetze als planwirtschaftliche Mittel mißbraucht werden. Auch sollte jede Verschärfung von Umweltanforderungen technisch-wirtschaftlich sinnvoll lösbar sein, und idealerweise ein klarer quantifizierbarer Nutzen nachweisbar sein (was z.B. bei der Steigerung von Euro 6 auf Euro 7 kaum noch möglich ist).
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Wenn der Staat gezielt bestimmte Produkte hergestellt sehen will und andere nicht, womöglich abweichend von der Marktnachfrage, und dies auch noch durch Subventionen oder andere Lenkungsmaßnahmen erzwingt, ist es für mich Planwirtschaft.
Das mag für Dich subjektiv so sein.
Dennoch ist Planwirtschaft etwas anderes. Mir scheint, Du möchtest hier einen politischen Kampfbegriff einschleusen, anstatt Dich mit den Realitäten auseinanderzusetzen.
Wenn der Staat gezielt bestimmte Produkte hergestellt sehen will und andere nicht, womöglich abweichend von der Marktnachfrage, und dies auch noch durch Subventionen oder andere Lenkungsmaßnahmen erzwingt, ist es für mich Planwirtschaft.
Das ist einfach nicht richtig, denn was du beschreibst ist einfach Ordnungspolitik. Der Staat steuert "die Nachfrage" in ähnlicher Weise beim Umgang mit Drogen von Alkohol über THC zu Kokain und Heroin. Und in meiner Meinung nach ist das genau "sein Job" in einer rechtsstaatlich organisierten Sozialen Marktwirtschaft - einen Ordnungsrahmen geben, in dem dann die einsortierten "Marktkräfte" sich ihren Bedürfnissen und Zielen nach optimieren können......
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"