Oft sind es die kleinen Formulierungen, die deutlich machen, aus welcher Perspektive ein Problem betrachtet wird. Du findest also, die Trennlinie dient dazu, den Radfahrer auf dem Streifen zu halten, damit er dem Autofahrer nicht in die Quere kommt. Da soll er gefälligst ins Schlagloch rattern, aber ja nicht ausweichen und den Autofahrer stören.
Entschuldige, aber das ist absurd. Ich hab gedacht, "Schutzstreifen" (oder wie immer wir sie nennen) werden errichtet, um die Radler zu schützen. Aber NEIN, sie dienen dazu, den Radler ins Schlagloch zu zwingen ... und den Autofahrer vor dem eventuell ausweichenden Radler zu schützen.
Nicht dass mich diese Perspektive überrascht, aber unverschämt finde ich sie trotzdem.
Man kann alles maximal negativ auslegen. Der Streifen ist eine starke optische Hilfe, damit jeder auf seiner Seite bleibt, nicht mehr und nicht weniger, genauso wie jede Fahrspur-Begrenzungsmarkierung. Es ist im Prinzip das Gleiche (nur etwas effektiver), wie die selbst projizierten "Markierungen", die es mal für Radfahrer gab.
Schlaglöcher, tiefgelegte Kanaldeckel u.ä. sind immer schlecht, aber auch mit dem Auto weiche ich nicht einem Schlagloch aus, indem ich die Trennlinie zur nächsten Fahrbahn überschreite, wenn andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Damit kann und muß keiner rechnen.
Da ich sowohl Radfahrer als auch Autofahrer bin, betrachte ich nun mal das Ganze aus beiden Perspektiven, und finde, daß es ein Miteinander statt ein Gegeneinander sein sollte und kann: Gegenseitige Rücksichtnahme ist hilfreicher, als sich gegenseitig Unverschämtheit vorzuwerfen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Für einen in beide Richtungen freigegebenen Weg wo sich meistens auch noch Fußgänger bewegen ist das IMHO schon das Minimum wenn der zügig und gefahrlos befahrbar sein soll. Ein Lastenrad ist durchaus mal bis 1m breit, plus Gegenverkehr ...
Was bei Autofahrern nicht ankommt: Ja, im ersten Moment nimmt man dem PKW-Verkehr Platz weg zugunsten der Fahrräder. Aber im Umkehrschluss bedeutet jeder Radfahrer mehr ein Auto weniger in der Stadt. Komisch dass das auf Dauer in allen Städten funktioniert hat die das konsequent umsetzen. Braucht man nur in die Niederlande zu gucken. In vielen Städten aus 2spurigen Straßen 1spurig plus breiter Radweg, aber trotzdem weniger Stau als früher weil einfach mehr Leute umsteigen wenn es als Radfahrer gut, sicher und bequem funktioniert was hierzulande meist nicht der Fall ist.
Hier planen leider meist Autofahrer, hauptsache die Straße ist frei von Radfahrern, mehr zählt da oft bei Planungen anscheinend nicht.
In der Unfallstatistik sind übrigens die Schutzstreifen weit besser als ihr Ruf und ihr subjektives Sicherheitsgefühl, ein hohes Risiko haben Radfahrer auf Radwegen die nicht unmittelbar an der Straße liegen sondern hinter Park- oder Grünstreifen und damit nicht im unmittelbaren Sichtfeld.
Oft sind es die kleinen Formulierungen, die deutlich machen, aus welcher Perspektive ein Problem betrachtet wird. Du findest also, die Trennlinie dient dazu, den Radfahrer auf dem Streifen zu halten, damit er dem Autofahrer nicht in die Quere kommt. Da soll er gefälligst ins Schlagloch rattern, aber ja nicht ausweichen und den Autofahrer stören.
Entschuldige, aber das ist absurd. Ich hab gedacht, "Schutzstreifen" (oder wie immer wir sie nennen) werden errichtet, um die Radler zu schützen. Aber NEIN, sie dienen dazu, den Radler ins Schlagloch zu zwingen ... und den Autofahrer vor dem eventuell ausweichenden Radler zu schützen.
Nicht dass mich diese Perspektive überrascht, aber unverschämt finde ich sie trotzdem.
Hast du viele >1m Breite Schlaglöcher in DE gesehen? Ich nicht.
Und ja, BEIDE sollen Rücksicht aufeinander nehmen, nicht nur der Autofahrer auf den Radfahrer. Das vergessen hier anscheinend auch viele.
Der Autofahrer sollte möglichst nicht behindert werden und der Radfahrer sicher auf der Strasse fahren können.
Hast du viele >1m Breite Schlaglöcher in DE gesehen? Ich nicht.
Und ja, BEIDE sollen Rücksicht aufeinander nehmen, nicht nur der Autofahrer auf den Radfahrer. Das vergessen hier anscheinend auch viele.
Der Autofahrer sollte möglichst nicht behindert werden und der Radfahrer sicher auf der Strasse fahren können.
Die Schlaglöcher hab ja nicht ich ins Spiel gebracht. Ich hab nur die Autofahrer-Erwartung an Radfahrer im Umgang mit Schlaglöchern thematisiert.
Und ja, BEIDE sollen Rücksicht aufeinander nehmen. Was aber gerne übersehen wird: Die Rücksichtnahme wird asymmetrisch interpretiert.
Der Autofahrer sollte vom Radfahrer nicht behindert werden: eine Missachtung dieser Form der Rücksichtnahme führt dazu, dass der Autofahrer vielleicht mal bremsen muss oder im schlimmsten Fall sein Auto einen Kratzer im Lack erleidet.
Der Radfahrer sollte auch im Kfz-Verkehr sicher auf der Straße fahren können: eine Missachtung dieser Form der Rücksichtnahme bringt den Radler in Lebensgefahr.
"Der Starke schützt den Schwachen" hab ich mal gelernt (bei den Pfadfindern ). Oder "Aus großer Macht folgt große Verantwortung" (Spiderman ) Das vermisse ich oft im Straßenverkehr.
In Freiburg wird die Situation für die Radfahrer ständig verbessert. In den letzten 15 Jahren hat sich viel getan. Von den innerstädtischen Fahrten entfallen mittlerwele doppelt so viele auf das Fahrrad wie auf das Auto. Das verbessert aus meiner Sicht die Lebensqualität für alle.
Wir haben vier Kategorien: Mehrere Radschnellwege, bevorrechtigte Radwege, normale Radwege und auf die Fahrbahn aufgemalte Dinger. Wo zu wenig Platz ist, etwa unter einer Bahnbrücke, die unterquert werden muss, wird der Radstreifen gegenüber der Fahrbahn höher gelegt. Ein Bordstein schützt hier die Radfahrer vor den Autofahrern. Wo ausreichend Platz ist, wird in der Regel der Fahrstreifen für die Autos schmaler und der für die Radfahrer breiter gemacht.
Auf vielen großen Straßen gilt hier Tempo 30. Alles in allem kommen die Radfahrer und Autofahrer in der Freiburger Innenstadt gut miteinander klar, auch wenn es natürlich brenzlige (überlastete) Stellen gibt.
Auch als Autofahrer denke ich, dass die Euros in die Rad-Infrastruktur gut investiert sind.
Die Schlaglöcher hab ja nicht ich ins Spiel gebracht. Ich hab nur die Autofahrer-Erwartung an Radfahrer im Umgang mit Schlaglöchern thematisiert.
Und ja, BEIDE sollen Rücksicht aufeinander nehmen. Was aber gerne übersehen wird: Die Rücksichtnahme wird asymmetrisch interpretiert.
Der Autofahrer sollte vom Radfahrer nicht behindert werden: eine Missachtung dieser Form der Rücksichtnahme führt dazu, dass der Autofahrer vielleicht mal bremsen muss oder im schlimmsten Fall sein Auto einen Kratzer im Lack erleidet.
Der Radfahrer sollte auch im Kfz-Verkehr sicher auf der Straße fahren können: eine Missachtung dieser Form der Rücksichtnahme bringt den Radler in Lebensgefahr.
"Der Starke schützt den Schwachen" hab ich mal gelernt (bei den Pfadfindern ). Oder "Aus großer Macht folgt große Verantwortung" (Spiderman ) Das vermisse ich oft im Straßenverkehr.
Willst du etwa das deutsche Radinfrastruktur-Konzept auf Basis der Pfadfinder und Spiderman-Maxime aufbauen?
In Freiburg wird die Situation für die Radfahrer ständig verbessert.
Auch in Frankfurt wurde und wird einiges getan für den Radverkehr. Die aktuelle Stadtregierung mit SPD, Grünen und Volt, (bis Sommer 2025 war auch die FDP dabei die dann das geplante Crack-Suchthilfezentrum nicht mittragen wollte und die Koalition verlassen hat) ist da sehr aktiv. Ganz so ausgefeilt wie in Freiburg scheint es mir allerdings noch nicht zu sein, aber es gibt übergreifende Konzepte, nicht nur lokales Stückwerk. Auch Radschnellwege sind in Planung und Bau. https://www.radfahren-ffm.de/731-0-R...skonzepte.html
Meine Lieblingsroute in die Stadt führt am Flüsschen Nidda entlang und ist 90% autofrei, heute morgen bin ich ne kürzere Strecke gefahren mit mehr Autointeraktion, weiss nicht warum aber heute war sehr viel los uff de Gass und gleich an drei Stellen hat das rechtsabbiegende Auto den Fahrradfahrer rechts daneben (also mich) nicht beachtet. Diesen potentiellen Fehler muss man standardmässig mit eingeplant haben, nicht nur bei LKW.
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
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Per se sind wir hier im Münsterland ja auch eine Radfahrregion, aber genau das fehlt hier völlig. In den letzten Jahren hat es gerade auf Kreisebene eher einen Rückschritt gegeben, weg von Radwegförderung hin zu mehr PKW-Priorität. Am Ende hat's ziemliches Stückwerk, in dem einen Ort interessieren Radfahrer wenig, der nächste hat eine halbwegs gute Infrastruktur, der übernächste "war stets bemüht" wie mein Wohnort, außerorts hat es manchmal Radwegführungen wo du erstmal vorstehst, dir das anguckt und dich fragst was man sich dabei gedacht hat oder wo jetzt die versteckte Kamera steht.
Den kürzesten Radweg haben wir mit sage und schreibe 5m Länge, Verkehrsinsel und man soll dafür die Straßenseite wechseln.