Keine Ahnung, wie das mit modernen Rädern so ist, aber ich fand immer, dass sich ein richtig vollgepacktes Rad auch deutlich bescheidener steuern und fahren lässt, weshalb ich mir keine 4kg da zusätzlich drangebaut habe.
Klar, Werkzeug muss mit, aber Wasser gibt's unterwegs und Gels ebenso. Ne Banane ist auch mal nicht schlecht zwischendurch. Alles muss man meiner Erfahrung nach nicht zwingend mitschleppen, ein Grundproviant von 6 bis 8 Gels auf der LD reichen, den Rest lässt man sich reichen, wenn man den Hersteller ohnehin nutzt. Außerdem: Einzelne Gels lassen sich leichter richtig dosieren und an der Verpflegungstelle kosten sie nichts.
Das finde ich schon erstaunlich viel, wenn man sieht, dass auf Hawaii 2 bis 3 Kilo Getränke transportiert werden, plus die Anbauteile.
Das ist schon komplexer. Bei den Aerodiskussionen war ja je nach Setup auch schon der Punkt dass gut angebrachte Flaschen BTA oder BTA (Between the arms or behind the ass) durchaus den Luftwiderstand senken können. Wenn man eh schon die Flasche für die Aerodynamik dabei hat ...
Dazu auch die Frage selbst wenn Fremdverpflegung klappt, man wird langsamer zum aufnehmen, man muss das verstauen und hat das Risiko dass die Aufnahme auch mal nicht klappt. Zeitverlust 10-20 Sek pro Verpflegungsstelle die man mit Eigenverpflegung ignorieren kann?
Und wie tridinski schon richtig anmerkte: Das Mehrgewicht ist ja begrenzt auf die Anfangsphase. Es wird leerer und irgendwann gleichwertig zu dem was man an Fremdverpflegung am Rad hätte, da wird effektiv von 1min auf 180km wahrscheinlich eher 20-30sek übrig bleiben.
Am Ende eine Abwägung je nach Wettkampf und Athlet. Vertrage ich überhaupt das was ausgegeben wird? Wie viel kriege ich ans Rad? Kann ich Eigenverpflegung deponieren?
Aerodynamik und viele (integrierte) Staumöglichkeiten waren mir beim Radkauf entsprechend wichtiger als das Gewicht. Für meinen Einsatz der bessere Kompromiss.
du musst bei Verzicht auf Eigenverpflegung halt Risiken in Kauf nehmen:
- dass du an der Station ne Flasche mit 20g Carbs bekommst weil die nicht rechnen konnten oder zu wenig geliefert wurde
- dass du gar nichts bekommst weil der Anreicher nicht 'mitgeht' und du die Flasche nicht greifen kannst
Für diesen Fall hat man ein großes Gel dabei (70 Gramm):
Wenn man an einer Verpflegungsstelle mal nichts erwischt oder das angereichte Isogetränk nicht ausreicht, kommt dieses Gel zum Einsatz. Bei der nächsten Verpflegungsstelle, die günstig liegt (leicht bergauf) ersetzt man dieses Notfall-Gel. Man hat damit alles dabei, was man braucht, ohne ein Kilo Kohlenhydrate über den Berg zu schleppen.
Bei einer Eigenverpflegung, die auf Wasser an den Verpflegungsstellen angewiesen ist, muss man ebenfalls regelmäßig eine Verpflegungsstelle anfahren und hat dort gleichermaßen das Risiko, nichts zu erwischen.
Für viele ist Eigenverpflegung genau das Richtige. Aber nicht für alle. Nicht jeder startet über die Langdistanz, nicht jeder kann sich mit selbst gemachten Konzentraten anfreunden, nicht jeder verträgt sie.
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Zum Gewicht: Ein Setup mit 4 Trinkflaschen ist nicht nur bergauf ein Nachteil, sondern fährt sich auch bergab schlechter. Manche fahren freilich so souverän bergab, dass das zu verschmerzen ist. Andere hingegen würden bergab davon profitieren, weniger Trinkflaschen am Rad zu haben. Denn sie sind am Sattel oft ungünstig hoch platziert, und am Lenker hat man sie ebenfalls nicht so gerne. Mit "bergab" meine ich jetzt nicht, die sanften Hügelchen in Frankfurt hinunter zu rollen.
Keine Ahnung, wie das mit modernen Rädern so ist, aber ich fand immer, dass sich ein richtig vollgepacktes Rad auch deutlich bescheidener steuern und fahren lässt,
Kommt stark drauf an wie es verstaut ist. Je tiefer und je wackelfreier desto weniger merkt man das. Auch die BTA-Position ist deutlich spürbar, ich hatte die beim alten Rad zwischen den Extensions, jetzt - eigentlich aus Aero-Gründen - deutlich weiter hinten etwa über dem Steuerlager. Die Flasche über dem Steuerlager merkst du beim Fahren kaum, das Mehrgewicht zwischen den Extensions war deutlich spürbar.
Ich mach jetzt seit 38 Jahren Triathlon, ich hab noch kein Rennen gemacht bei dem ich die Eigenverpflegung als Nachteil angesehen hätte.
Und es waren die unterschiedlichsten dabei: heiß, kalt, Regen, bergig, flach oder alles zusammen.
Schriebst ja auch das deine Sachen Bombenfest sind. Guck dir selbst Profis an die ihre Verpflegung / Flaschen verlieren und dann ist Ebbe im Tank
So ein Plan ,,B " für ein wie ,,B,, Rennen, (gibt es das überhaupt ?) ist doch cool.
Wir reden hier über 100 wenn nicht sogar 1000 von Euro um 1-2 Watt durch Ceramic Lager, hässliche Helmen oder neuste Lenker zu sparen, aber die vielleicht Oldschool Variante der Verpflegung wird hier verteufelt.
Von daher finde ich den Ansatz vom Cheffe gar nicht so schlecht , wers nicht mag soll einfach weiterhin den Eifelturm zwischen den Armen spazieren fahren oder ein Wasserwerk leersaugen damit alle Pullen/Schläuche oder Blasen gefüllt sind
Keine Ahnung, wie das mit modernen Rädern so ist, aber ich fand immer, dass sich ein richtig vollgepacktes Rad auch deutlich bescheidener steuern und fahren lässt, weshalb ich mir keine 4kg da zusätzlich drangebaut habe.
Klar, Werkzeug muss mit, aber Wasser gibt's unterwegs und Gels ebenso. Ne Banane ist auch mal nicht schlecht zwischendurch. Alles muss man meiner Erfahrung nach nicht zwingend mitschleppen, ein Grundproviant von 6 bis 8 Gels auf der LD reichen, den Rest lässt man sich reichen, wenn man den Hersteller ohnehin nutzt. Außerdem: Einzelne Gels lassen sich leichter richtig dosieren und an der Verpflegungstelle kosten sie nichts.
So habe ich es zu meiner Wettkampfzeit auch gesehen. Ich habe gut verträgliche Gels meist leicht verdünnt in einer Flasche mitgenommen, eine zweite Wasserflasche am Rad (zum Wechseln), eine Flasche mit Werkzeug/Ersatzschlauch, und alles andere aus den Verpflegungsstellen bezogen. "Kampfgewicht" vom Rad unter 9 kg (nackt ca. 7).
Die Diskussion Aero + Schwerer versus Leichtbau gab es schon vor knapp 20 Jahren. Ich denke, der Aero-Vorteil macht das Zusatzgewicht für die "richtig schnellen" wett, fürs untere Mittelmaß, wo ich mich verortet habe (etwas unter 6 h auf einer flachen LD) habe ich mehr Vorteil im leichten Gewicht des Rades gesehen, da ich m.M.n. mehr bei den leichteren Beschleunigungen nach Abbremsvorgängen mit leichtem Rad raushole als an aerodynamischen Vorteil bei meinen Geschwindigkeiten. Auch das Argument mit der Stabilität während der Abfahrten gilt für meine Leistungsklasse wesentlich. Darum glaube ich, daß in der Diskussion über die Gewichte immer auch der gefahrene Geschwindigkeits/Leistungsbereich dazugehört. Was für ein Profi ideal ist, kann für mich schnell eher zum Nachteil werden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das Thema Gewicht ist bei Mountainbikes auch immer wieder ein Thema, da die Räder in den letzten Jahren auch zunehmend schwerer geworden ist.
Wer gerne auf dem Mountainbike unterwegs ist, kann hier etwas zu dem Thema lesen: