Wenn ich Sabine richtig verstanden habe, war das gar nicht die richtige Intention aus der Frage. Sondern viel mehr, gibt es im AK Bereich ein zu viel des Guten?
Das es ein zu viel des Guten gibt, ist ja wahrscheinlich nicht der Streitpunkt, sondern wo die Grenze liegt, denke ich. Und das wird man aus meiner Sicht nur individuell herausfinden können und ausprobieren müssen.
Das mehr Umfang erstmal prinzipiell besser ist als Trainingsmittel, ist ja sportwissenschaftlich sehr gut abgesichert, wie Arne auch geschrieben hat. Das man das auch alles regenerieren muss, damit es wirklich zu mehr Leistung kommt und die Verpflichtungen neben dem Sport bei Amateuren nicht gerade dabei helfen, ist nun auch keine Raketenwissenschaft.
Vermutlich gibts zu dem Punkt unterschiedliche Sichtweisen, aber ich bin überzeugt, dass die Verträglichkeit/Regenerationsfähigkeit auch ein Talent/Fähigkeit ist, was unterschiedlich ausgeprägt ist. Insofern können Big-Data-Werte oder Erfahrungen von Trainern nur ein Anhaltspunkt sein, mit dem man arbeiten kann.
Also Beispiel: Lubos Bilek hat hier mal in einem 15jahre alten Interview auf die Frage, wo aus seiner Erfahrung die Grenze bei Amateuren liegt, ungefähr 20h geantwortet.
Wenn ich nun auf mein eigenes Training schaue, und dabei feststelle, ich liege im Schnitt nur bei 10 odersogar schon bei 25, welche Schlüsse ziehe ich jetzt daraus ? Ich würde dann überlegen, dass ich entweder mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit noch Potential nach oben haben könnte oder vielleicht schon zu viel trainiere. Das ist aber erstmal eine Hypothese, genauso wie mir ein Medikament nicht zwingend helfen muss, nur weil es sich in Studien als wirksam erwiesen hat.
Rausfinden kann ich das nur, indem ich den Umfang anhebe oder senke und schaue, was passiert.
In der, immer noch sehenswerten, Sendung, Lubos Bilek bringt er übrigens ein Beispiel eines Agegroupers, wo er Intensität und Umfänge reduziert hat und der ambitionierte Sportler dann deutlich besser geworden ist.
Zum Ausprobieren sind sicher solche Erfahrungswerte und auch Big-Data ein hilfreicher Ansatz, aber man darf deshalb nicht den Schluss daraus ziehen, dass jetzt jeder, der 20h im Schnitt trainiert viel zu viel trainiert, nur weil alle Agegroup-Treppchen im Durchschnittswert von 15h weggehen.
In erster Linie sind die maximal sinnvollen und verträglichen Umfänge neben individuellen Faktoren von Job und Alltag begrenzt.
Die Jungen schnellen Agegrouper haben oft Profiambitionen, kaum familiäre Verpflichtungen und teilweise auch noch keinen Job. Da wird man viele finden die 18-25h/Woche trainieren, das abkönnen und davon profitieren. Ohne dazu Zahlen, Daten und Fakten zu haben würde ich behaupten, dass die Umfänge der schnellsten AGler dann erstmal weniger werden umso älter sie sind. Ältere schnelle AGler haben dann aber oft schon viele Jahre im Sport hinter sich und hatten eventuell auch eine "wilde Jugend" in der sie viel mehr trainiert haben.
Ich würde behaupten, dass die schnellen Agegrouper für ihre Lebenssituation größtenteils das Optimum in Sachen Umfang machen, genauso Frederik.
Wenn er den Sprung zu den Profis schafft, kann er die Umfänge noch sehr weit steigern, da sind 19h nicht allzu viel. Wenn er es nicht schafft und als Amateur dabei bleibt und eine Familie gründet, trainiert er wahrscheinlich nur noch 12h/Wochen und kann trotzdem noch seine AK bei jedem Rennen gewinnen, weil er die Vergangenheit im Sport hat.
Pauschal würde ich sagen, lassen sich die Grenzen des sinnvollen bei 12-15h/Woche für Normal Arbeitende Athleten mit Familie, 20-25h für Athleten mit entspannten Job und kaum Familiärer Verpflichtungen setzen.
Alles drüber muss man schon fast wie ein Profi Leben um davon sinnvoll zu Profitieren und das im Saisonschnitt auch wirklich zu erreichen.
Pauschal würde ich sagen, lassen sich die Grenzen des sinnvollen bei 12-15h/Woche für Normal Arbeitende Athleten mit Familie, 20-25h für Athleten mit entspannten Job und kaum Familiärer Verpflichtungen setzen.
Alles drüber muss man schon fast wie ein Profi Leben um davon sinnvoll zu Profitieren und das im Saisonschnitt auch wirklich zu erreichen.
Es soll nicht darum gehen was theoretisch möglich ist, sondern ob das auch sinnvoll ist.
Wenn ich also mit Job und Familie durch günstige äußere Umstände (Homeoffice z.B.) in der Lage bin 20h zu trainieren, sollte ich das dann auch tun oder wäre weniger vielleicht mehr?
Ich persönlich denke letzteres.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Die Grenze liegt wohl bei der Zufuhr der KH, die man täglich verstoffwechselt bekommt.
So hatte ich das von Blumi in Erinnerung.
Der würde gerne unendlich Volumen machen bei hoher Qualität, aber das Limit ist eben die tägliche KH Zufuhr.
Problem gelöst.
Bitte sehr.
lol
Die Grenze liegt wohl bei der Zufuhr der KH, die man täglich verstoffwechselt bekommt. So hatte ich das von Blumi in Erinnerung. Der würde gerne unendlich Volumen machen bei hoher Qualität, aber das Limit ist eben die tägliche KH Zufuhr.
Dann sollte er mal mit Jonas Deichmann telefonieren.
Wenn ich also mit Job und Familie durch günstige äußere Umstände (Homeoffice z.B.) in der Lage bin 20h zu trainieren, sollte ich das dann auch tun oder wäre weniger vielleicht mehr?
Ich persönlich denke letzteres.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Ich persönlich würde sagen: Wenn du in der Lage bist das Körperlich und Psychisch aufrecht zu erhalten, ohne dass Trainings oder Lebensqualität darunter leidet dann ja, dann bin ich der Meinung, dass man dadurch auch mehr Verbesserung erreicht. Wenn dann aber 50% der Einheiten schlecht laufen und man während der Arbeit 20 Kaffee braucht um nicht einzuschlafen dann ist es doch zu viel.
Es soll nicht darum gehen was theoretisch möglich ist, sondern ob das auch sinnvoll ist.
Wenn ich also mit Job und Familie durch günstige äußere Umstände (Homeoffice z.B.) in der Lage bin 20h zu trainieren, sollte ich das dann auch tun oder wäre weniger vielleicht mehr?
Ich persönlich denke letzteres.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Ich hätte dagegen gehalten & gesagt, wenn es die äußeren Umstände möglich machen & man bereit ist das alles zu investieren (weniger Zeit mit Familie, Freunden, andere Freizeitaktivitäten), um im Triathlon besser zu werden, dann sollte man das tun.
Ob das für den Seelenfrieden als Amateur gut ist, steht auf einem anderen Blatt.
Aber Arne sagte es ja auch, dass Umfang hilft. Und 20h sind in dem Sinne besser als 15h, sofern man das mental & körperlich aufrecht erhalten kann.
Bei den genannten Umfängen ist es eher unerlässlich, dass man sehr regelmäßig drauf schaut, ob das alles noch so sinnvoll ist oder man langsam ausbrennt.
Zu deinem letzten Punkt spielt aber ansonsten, in meinen Augen, auch viel die Angst mit, dass man mit vermeintlich weniger Umfang langsamer/schlechter wird. Obwohl das zwangsläufig ja gar nicht sein muss.