Hier mal ein erster Vorschlag, nämlich dass man sich mal anschaut, wie die Top-Athleten in den Age Groups trainieren – z. B. die letzten 12 Wochen vor einem großen Wettkampf – und das dann mit Athleten auf Platz 20 oder Platz 100 vergleicht.
Spannend fände ich, wenn man dazu nicht nur die Gesamtkilometer anschaut, sondern etwas differenzierter vorgeht:
Aufteilung Umfang vs. Intensität
• Wie viel % des Trainings sind wirklich High Intensity (z. B. Intervalle,Schwelle)?
• Wie viel % fällt in den Grundlagenbereich (Zone 1/2)?
Disziplinspezifische Unterschiede
• Wie viel High Intensity entfällt auf das Schwimmen?
• Wie viel HIT auf das Radfahren?
• Wie viel HIT auf das Laufen?
Verteilung im Trainingszeitraum
• Gibt es Unterschiede zwischen den ersten Wochen des Vorbereitungsblocks und den letzten 2–3 Wochen?
• Wird zum Schluss die Intensität stärker hochgefahren oder bleibt es eher volumenorientiert?
• Vergleich der Leistungsgruppen
• Sieger der AK vs. Platz 20 vs. Platz 100: wo liegen die größten Unterschiede – im Umfang oder in der Intensität?
Damit könnte man vielleicht herausfinden, ob am Ende wirklich „mehr Kilometer“ entscheidend sind, oder ob gezielte Intensitäten wichtiger sind – oder ob es schlicht die richtige .
Das isoliert zu betrachten wird dir ja nicht DAS Ergebnis liefern. Wenn der AK-Sieger ein Wichert oder der Kopenhagen Ak-Sieger ist und Platz 20,… 100 Athleten sind die Ausdauersportler erst seit einer „kurzen“ Zeit betreiben kann man das ja nur sehr bedingt einordnen.
Es wird ja bereits mit Big Data in der Sportwissenschaft gearbeitet.
Das wenig überraschende Ergebnis im hier besprochenen Zusammenhang ist, dass höhere Trainingsumfänge zu schnelleren Wettkampfzeiten führen.
Im Laufsport kenne ich dazu Studien über Wettkampfdistanzen von 5 bis 100 Kilometer. Im Amateursport hat man einen nahezu linearen Zusammenhang zwischen Trainingsumfang und Wettkampfzeit. Amateursport heißt: Für wöchentliche Trainingsumfänge von 20-120 Kilometern.
"Viel hilft viel" gilt auch im Triathlon für Wochenumfänge bis etwa 30 Stunden.
Eine Grenze der Trainingswirksamkeit schein es weniger bei den Umfängen, aber mehr bei den Tempoeinheiten zu geben. Mit anderen Worten, mehr Umfang führt in der Regel zu einer Leistungsverbesserung, mehr schnelle Einheiten aber nicht unbedingt. Offenbar kann der Körper nur begrenzt Temporeize in Trainingsanpassungen umsetzen.
Ich finde es spannend, was Arne als Trainer geschrieben hat. Gerade der Punkt, dass man die Umfänge zwar nach oben schrauben kann, es aber spätestens bei den Tempoeinheiten zu Problemen kommt, hat mich zum Nachdenken gebracht. Genau da habe ich angesetzt.
Am Ende ist es gar nicht so wichtig, ob man dann Platz 1, Platz 20 oder Platz 100 analysiert – entscheidend ist eher das Grundprinzip dahinter. Eigentlich wäre das sogar ein spannendes Thema für eine wissenschaftliche Arbeit an der SpoHo: Wie verhalten sich steigende Umfänge im Zusammenspiel mit Intensität, Belastbarkeit und Regeneration wirklich?
Eigentlich wäre das sogar ein spannendes Thema für eine wissenschaftliche Arbeit an der SpoHo: Wie verhalten sich steigende Umfänge im Zusammenspiel mit Intensität, Belastbarkeit und Regeneration wirklich?
Falls ich Dich richtig verstanden habe: Das wird unter dem Begriff Training Intensity Distribution (TID) erforscht.
Ein bekanntes Ergebnis ist das sog. polarisierte Training von Dr. Stephen Seiler.
Insgesamt gibt es jedoch zu den nichtolympischen Sportarten nicht sehr viel Forschung, sodass Trainer- und Erfahrungswissen aus meiner Sicht eine Rolle spielen. Wir sind ja eine sehr spezielle Gruppe: Langstreckler, locker 10-30 Jahre über das Höchstleistungsalter hinaus, berufstätig und mit nur 1-2 richtigen Wettkämpfen pro Jahr über die Hauptdistanz.
Wir kommen hier eigentlich vom ursprünglichen Thema Ironman Kopenhagen ab
Genau deshalb fand ich die Idee gut, einen eigenen Thread zu eröffnen – und habe dazu einen ersten Input geliefert, welche Themen dort sinnvoll Platz finden könnten.
Mir ist bewusst, dass in einem Forum viele unterschiedliche Sichtweisen zusammenkommen – genau das macht ja den Mehrwert aus. Gerade deshalb empfand ich die Art der Äußerung von Sabine als etwas einseitig.
Das soll aber keinesfalls heißen, dass ihre Fragen, Anregungen und Beiträge nicht genauso Beachtung finden sollten – nur eben vielleicht im passenden Thread .
Wenn ich so die Beiträge durchlese, geht es da nicht um folgendes Thema:
"Wie sieht ein guter/optimaler Trainingsplan aus?"
Denn dieser ist ja gerade eine richtige Mischung aus Umfang und Intensität, damit es nicht zu viel ist, aber zielgerichtet, und leistungsmaximierend.
Da dies aber völlig individuell ist, denn die Adaptionen bei Leuten wirken unterschiedlich, kann man da nix Allgemeingültiges aufstellen, das auch noch spezifisch genug ist. Und die allgemeingültigen Sachen sind ja aus der Wissenschaft bekannt.
PS: Da sind ja persönliche Blogs ganz gut geeignet, denn da können alle gut spezifisch sowas diskutieren.
"Wie sieht ein guter/optimaler Trainingsplan aus?"
Wenn ich Sabine richtig verstanden habe, war das gar nicht die richtige Intention aus der Frage. Sondern viel mehr, gibt es im AK Bereich ein zu viel des Guten?
Und das ist sicher eine Frage, die jeder kennt, der das auf einem sehr ambitionierten Bereich macht. Mit Vollzeitjob + (evtl. Familie) und dem dazugehörigen Stress wird es sicher einen Kipppunkt geben, der deutlich unter dem ist, was für Profis vllt. dauerhaft 30h/Woche sind.