Wenn die Scheibe nicht mindestens 28mm breit ist, macht ein 28er Reifen nur komfortmäßig Sinn.
Beim Vorderrad soll der Reifen einen Strömungsabriss am vorderen Teil der Felge verhindern, daher darf er nicht zu breit sein. Alles klar.
Beim Hinterrad funktioniert dieses Argument jedoch nicht, da sich das Hinterrad im Windschatten des Sitzrohres und teilweise auch der Beine befindet. Hier sind die Strömungsverhältnisse anders als am Vorderrad. Am hinteren Ende des Hinterrades reißt die Strömung so oder so ab, unabhängig von der Reifenbreite.
Falls diese Überlegungen zutreffen, wäre die Sache mit der Reifenbreite am Hinterrad aerodynamisch nicht so klar. Das Komfortargument würde entsprechend schwerer wiegen, außerdem der Rollwiderstand. Ein 28er wäre dann möglicherweise die bessere Wahl.
beim Zeitfahren beim Giro vor ein paar Tagen meine ich mitbekommen zu haben dass auf der Scheibe hinten meistens 25mm breite Reifen gefahren wurden und nicht 28, vermutlich weil das irgendwelche Geschwindigkeitsvorteile bringt? Weitere Details dazu kenne ich nicht.
Beim ITT einer GrandTour mit einer Dauer <1h ist Komfort natürlich sehr nebensächlich im Vergleich zu ca 5h + Marathon beim Ironman. Strassenverhältnisse könnten auch eine Rolle spielen, bei sehr rauem Asphalt eher breiter. Frankfurt jedenfalls sehr smooth auf den ganzen 180km. Bzw. dieses Jahr sieht's nach 176km Streckenlänge aus, wie 2024 auch. Die Baustelle zwischen Kilianstädten und Nidderau dauert noch bis 2026 (daher Hühnerberg raus), die Baustelle am Ende der Hanauer Landstr. in Frankfurt an der Omegabrücke wird wohl haarscharf fertig zum 29.6. (und nur die Richtungsfahrbahn die für den IM benötigt wird )
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
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Prinzipiell ja, aber nicht ganz. Gerade im oberen Bereich der Scheibe, wo die Geschwindigkeit doppelt so hoch wie die Fahrgeschwindigkeit ist, ist die Anströmung nicht mehr komplett verdeckt. Daher macht es hier durchaus auch Sinn keinen zu breiten Reifen zu fahren (siehe Empfehlung Swissside). Gerade die abgesenkten Kettenstreben der TT-Räder versuchen damit auch eine möglichst freie Umströmung des Hinterrads zu erreichen.
Zumal das Hinterrad auch wirklich weit hinter deinen Oberschenkeln/ Knien ist. Da hat die Luft einen langen Weg, um sich wieder dran anzulegen.
Der Finale Strömungsabriss ganz hinten ist klar, wird aber mit der 1,05 Breite-Daumenregel auch besser ausfallen, als wenn der Reifen breiter als die Felge ist.
Trotzdem: Wenn mir nach 150km der Rücken weh tut und ich die letzten 30km nur noch Basebar fahren kann, weil ich den Komfort der 28er Reifen nicht hatte, waren sämtliche minimalen Aerovorteile eines schmaleren Reifens vorher komplett für die Katz.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Beim Vorderrad soll der Reifen einen Strömungsabriss am vorderen Teil der Felge verhindern, daher darf er nicht zu breit sein. Alles klar.
Beim Hinterrad funktioniert dieses Argument jedoch nicht, da sich das Hinterrad im Windschatten des Sitzrohres und teilweise auch der Beine befindet. Hier sind die Strömungsverhältnisse anders als am Vorderrad. Am hinteren Ende des Hinterrades reißt die Strömung so oder so ab, unabhängig von der Reifenbreite.
Falls diese Überlegungen zutreffen, wäre die Sache mit der Reifenbreite am Hinterrad aerodynamisch nicht so klar. Das Komfortargument würde entsprechend schwerer wiegen, außerdem der Rollwiderstand. Ein 28er wäre dann möglicherweise die bessere Wahl.
... Das Komfortargument würde entsprechend schwerer wiegen, außerdem der Rollwiderstand. Ein 28er wäre dann möglicherweise die bessere Wahl.
Naja, meinem Verständnis nach sind Komfort UND verringerter Rollwiderstand durch breitere Reifen wohl nicht so einfach beide zu haben - es ist eher ein entweder/oder. Bei gleichem Druck hat der breitere Reifen einen niedrigeren Rollwiderstand - aber der Komfort ist gleich schlecht. Wenn ich den Druck verringere, um mehr Komfort zu haben, erhöht sich der Rollwiderstand. Es mag da einen schmalen Bereich geben, in dem der breite Reifen etwas besser in beiden Kategorien abschneidet, aber wir reden hier ja über ein paar Zehntel bar, davon wird der Komfort nicht wirklich besser.
Wer dann wirklich das Letzte rausholen will, muss auch die erhöhte Stirnfläche des breiteren Reifens beim Luftwiderstand einberechnen und das ungünstigere Breite/Längverhältnis von Reifen und Felgenkombi im Airfoil bzw auch noch eine ein paar mm tiefere Felge kaufen.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Daher macht es hier durchaus auch Sinn keinen zu breiten Reifen zu fahren (siehe Empfehlung Swissside).
Die Frage ist da ja gerade was ist "zu" breit? Gerade wo du - auch - auf Swissside verweist: Ich denke es hat seinen Grund warum die ab Werk im Wheel-Tire-System die Scheibe mit 28er Reifen verkaufen, das wird der bessere Kompromiss für die meisten sein.
Wobei da natürlich auch die Frage ist ob wir von einem Typ Anne Haug mit 50kg, einem großen Athleten wie Ditlev irgendwo bei knapp 80kg oder einem Hobbyathleten mit ein paar % mehr Körperfett und Gewicht reden.
Der breite Reifen hat auch bei gleichem Druck mehr Komfort. Das hat damit zu tun dass das Luftvolumen im Reifen größer ist und ein Eindrücken/Verformen durch Unebenheiten damit zu einem niedrigeren Druckanstieg führt als beim Reifen mit weniger Luftvolumen.
Prinzipiell ja, aber nicht ganz. Gerade im oberen Bereich der Scheibe, wo die Geschwindigkeit doppelt so hoch wie die Fahrgeschwindigkeit ist, ist die Anströmung nicht mehr komplett verdeckt. Daher macht es hier durchaus auch Sinn keinen zu breiten Reifen zu fahren...
Wenn die anströmende Luft am Hinterreifen über die Turbulenz entlang des Scheibenrads entscheiden würde, dann müsste man hinten den Conti 111 Reifen fahren. Das macht aber niemand und das wird auch nicht empfohlen.
Mir scheint dieses Argument dafür zu sprechen, dass man es am Hinterrad mit der Reifenbreite nicht so genau nehmen muss. Wir reden von 3 Millimeter hin oder her. Getestet habe ich das aber nie.
Eben, es sind bei einer genau 25 mm breiten Scheibe und einem 28 mm breit bauenden Reifen rechnerisch zu jeder Seite 1,5 mm Überhang - das sollte kein Drama sein. Auf den Gedanken, da nen 45er Gravelreifen aufzuziehen, käme sicher niemand.
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Liebe pornöse TT-Bikes. Scheibe und Hochprofil, das macht Spaß und nicht debil
Kurze Zwischenfrage: Ab welcher Breite wird das ganze eigentlich zum Sicherheitsrisiko? Hintergrund: Ich habe auf meinem Ultimate Felgen mit einer Innenweite von 19mm, laut allen Tabellen die ich so gefunden habe sollten 30mm breite Reifen kein Problem sein und der Rahmen verträgt laut Canyon 31mm. Also Feuer frei für breite Schlappen (auch wenn das aerodynamisch vielleicht nicht optimal ist)?