Du überschätzt die geistige Unabhängigkeit dieser Schicht bei weitem. Die "Aus- oder Zurichtung" erfolgt mit vielen unterschiedlichen Methoden. Nehmen wir das Psychologische Institut der FU:....
Dein Beispiel belegt, daß zwar Geld als Mittel der Macht eingesetzt wird, aber entscheidend ist, daß Menschen, die glauben zu wissen, was "Gut" ist, die für andere mit entscheiden, in dem Fall weil man das Traditionelle für das "Richtige" hielt, nicht weil es monetären Nutzen brächte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich sehe aktuell, wie ein ziemlich reicher Immobilienunternehmer und, an seiner Seite, der reichste Mann der Welt, versuchen ein Land und die Welt so umzugestalten, wie sie es für richtig halten, Natürlich in erster Linie zu ihrem Vorteil, aber doch sicher nicht frei von Ideologie. Meinst Du, Musk und Trump sind nicht überzeugt, dass das was sie tun, auch für den Rest der Welt das Beste ist ?
Ich bin sicher, daß sie überzeugt sind, das Richtige zu tun - aber wohl weniger, weil es ihnen monetären Nutzen bringen würde. Andererseits, Musks Umgang mit twitter/X zeigt, daß ihm weniger dran liegt, andere Meinungen ungehört zu machen, als es den vorherigen Bestimmern in Twitter am Herzen lag. Insofern glaube ich, daß die Beiden glauben, fürs Land das Richtige zu tun, ohne zu tief ins Privatleben der Menschen einzugreifen, dafür stärker in Institutionen - damit kann ich besser leben als anders herum.
Zitat:
Zitat von Antracis
Hingegen sehe ich eine Menge durchgeknallter idiologen, denen Glücklicherweise die Mittel (= IE finanzielle Mittel) fehlen, ihre Pläne umzusetzen.
Vor den Universitäten hält sich meine Angst in Grenzen.
Glücklicherweise haben nicht alle Weltverbessrer ausreichend Reichweite, um Wirksam zu werden. Aber gerade die Universitäten machen mir aktuell sorgen, da viele davon eine starke Basis für antisemitische und sonstige menschenfeindliche Wokeness bilden, und sich zu Bastionen gegen die Redefreiheit entwickelt haben, wenn man die Menge an gecancelten oder verhinderten Vorträgen sehen kann. Und diese Studenden werden die nächste Generation der Eliten bilden...
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Das sagst Du - und Wähler anderer Parteien sagen das Gleiche über Scholz oder Habeck. Jeder hat seine persönlichen no-go Punkte. Die meisten Kandidaten schließen ja von vornherein die Stimmen von ca. 20 % aller Bundesbürger aus, da wird Merz wohl den Hardcore-Kern der links-grünen Politikliebhaber ("Spinner"), deren Ideen nicht mit der CDU vereinbar sind und die sicher keine 20 % der Bevölkerung stellen, auch als Zielgruppe ignorieren dürfen.
Der Artikel ist allerdings extrem polemisch und sprachlich auf aufheizen der Gemüter gebürstet (vulgo Hetze). Behauptungen wie
Zitat:
Für Demonstrationen gegen rechts ‚linke & grüne Spinner‘ beschimpfen, die ‚nicht mehr geradeaus denken können‘? Das sind +/- 45% der Bürger:innen in Deutschland – gegenüber 35%, die nicht rechtsradikal wählen.“
sind geradezu hanebüchener Unsinn, finde ich.
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Wenn du jetzt die Vermögen unverändert lässt, aber Tausende Flüchtlinge (ca. 600.000 seit 2020 allein), die eher zu den Ärmeren gehören, die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen.
Wie groß ist denn der Einfluss der 600000 bei 80Mio Einwohnern, also rein mathematisch?
Gegenbewegungen, teils hin zur Überzeichnung, scheinen überhaupt eine gewisse Triebfeder zu sein.
Kürzlich hatte ich diesen Artikel gelesen, geschmunzelt, gleich an dich gedacht und mich gefragt ob du dich darüber freust oder eher nicht: Die Linkswende der Kritischen Theorie.
Viel Spaß beim Lesen
Offtopic:
Danke für den Artikel. Ich kenne die im Artikel erwähnten Verästelungen nicht mehr aus eigener Lektüre. Die Mutter der erwähnten, die PdL Wahl unterstützenden Philosophin Rahel Jaeggi, Eva Jaeggi hatte "bei uns" am PI eine Assistentenstelle, bevor sie an die TU berufen worden ist für die klinische Psychologie (war keine kritische Theorie Vertreterin, angewandte progressive Psychotherapeutin), der Vater Urs Jaeggi, Soziologe, am soziologischen Institut der FU. Ich traf ihn manchmal privat. Beide haben wie die Tochter jetzt bei entsprechenden Ereignissen jeweils den Elfenbeinturm der Uni verlassen. Insofern finde ich den Artikel etwas merkwürdig. Weil: Egal welche Profession oder Philosophie, man sollte sich bei drängenden Zeitfragen auch einmischen und den Elfenbeinturm verlassen, finde ich persönlich. Aufgrund der Erfahrungen mit "Massensuggestion" im NS-Staat äusserten sich die beiden Väter (Adorno, Horckheimer) der kritischen Theorie verständlicherweise kritisch gegenüber "Massendemos" der Studenten, zumal es Strömungen gab, wie die Spontis, welche die Aktion über die Reflektion gestellt haben.
Wir lasen und behandelten in Seminaren damals in Raubdrucken vor allem "der autoritäre Charakter", "Autorität und Familie" und "Dialektik der Aufklärung" (Vorbilder wegen Exil, Antifaschismus) und arbeiteten in dieser Richtung, weil ein Hauptthema uns sozialpsychologisch beschäftigte, wie konnte es zu so einer Massenbewegung für die NSDAP kommen, die Gesellschaft so autoritär gestaltet und bis in die 50ziger-70ziger Jahre manche Elemente davon beibehalten werden. Es gab am PI damit einen direkten Praxisbezug. Wissenschaflich galt die Hauptkritik dem "Positivismus", philosophisch und in der experimentellen Psychologie, weil wir uns nicht im klein-klein mit irgendwelchen eigentlich irrelevanten Variablen abgeben wollten, sondern mit sozial relevanten im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Nationalsozialismus z.B.
Nach Wikipedia soll ein Schwerpunkt von Rahel Jaeggi "Entfremdung" sein, was eigentlich die Marx´sche Gesellschaftsanalyse behandelt (die Entfremdung des Menschen von der Natur und seinen Verhältnissen, weil der Tauschwert der Waren den Gebrauchswert dominiert und im Kapitalismus alles zur Ware wird, egal ob Wasser, CO2 oder Sexualität und Liebe oder ein Name, Wort), und in der Neuzeit vor allem der Philosoph Wolfgang Fritz Haug an der FU (Warenfetischismus). Die kritische Theorie stellt IMHO insofern für viele eine Brücke zu Marx dar, zur Kritik der Politischen Ökonomie. Dann gilt: "„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern." Das scheint mir Moritz Rudolph im verlinkten Artikel nicht besonders gut zu gefallen. (und mit dieser Lehre bekommt man keinen Lehrstuhl, deswegen Oberbegriff: "Kritische Theorie").
Aus Wikipedia über Rahel Jaeggi: "In Jaeggis Büchern geht es oftmals um das Hinterfragen des vermeintlich „Natürlichen“ in unserer Gesellschaft.[2].,Jaeggi war zusammen mit Daniel Loick Hauptorganisatorin der internationalen Konferenz Re-thinking Marx, die im Mai 2011 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand.[4][5]. Zur Erforschung des Themenbereichs Krise von Kapitalismus und Demokratie erhielt Jaeggi Mittel von der Stiftung Humanities & Social Change des Hamburger Unternehmers Erck Rickmers. " D.h. kein Elfenbeinturm.
Aber gerade die Universitäten machen mir aktuell sorgen, da viele davon eine starke Basis für antisemitische und sonstige menschenfeindliche Wokeness bilden, und sich zu Bastionen gegen die Redefreiheit entwickelt haben, wenn man die Menge an gecancelten oder verhinderten Vorträgen sehen kann. Und diese Studenden werden die nächste Generation der Eliten bilden...
Sind das gefühlte Wahrheiten oder Fakten?
Könntest Du drei oder vier der "vielen" Universitäten nennen, die "eine starke Basis für antisemitische und sonstige menschenfeindliche Wokeness bilden"? Ich meine nicht eine einzelne Veranstaltung auf einem Campus, wo jährlich dutzende bis hunderte Veranstaltungen stattfinden. Sondern Unis, für die als Ganze das Urteil gerechtfertigt ist, sie seien eine starke Basis im obigen Sinne,