Reicht es bei dir nicht, in Roth mal anzurufen? Mit deiner Geschichte sollte doch was gehen. Auf der anderen Seite, ein wenig Abwechslung schadet vielleicht auch nicht.
Reicht es bei dir nicht, in Roth mal anzurufen? Mit deiner Geschichte sollte doch was gehen. Auf der anderen Seite, ein wenig Abwechslung schadet vielleicht auch nicht.
Ich sehe es immer als ein Geben und Nehmen. Das hat bisher sehr gut geklappt und war immer fair.
Ich möchte aber auch nicht zu arg bevorzugt werden, es gibt ja schließlich genügend andere die auch gute Gründe hätten.
Und nun wäre das Gleichgewicht nicht mehr gewährleistet, insofern wäre es mir zu peinlich und zu dreist, um zu fragen.
So traurig ich bin und sicherlich noch sein werde, ewig könnte es so eh nicht weiter gehen, also versuche ich halt jetzt schon einen gemäßigten Neuanfang mit neuen Zielen.
Ich hoffe trotzdem sehr noch auf irgendwann mit 2-3 Startmöglichkeiten und dann auch Finishs
Falsch beantwortet könnte es ja schier zu Eheproblemen führen . Zum Glück ist Herzblatt nicht so leicht zu erschüttern und äußerte auch nach unserer Hardcore-Katzensteig-Wanderung im Sommer, die sich, wie geschildert, ungeplant um 10 auf 42 km verlängerte, keine Scheidungsabsichten.
Trotzdem nutzte ich die letzten Wochen Wanderschwerpunkt, die betroffene Gegend auch in den Zwischenräume neu zu erkunden. War spannend und lehrreich.
Allein der Weg dahin war schon knapp 9 km lang, also suchte ich bereits im waldreichen Hügelland davor den schnellsten Weg, um später noch genügend Zeit für etwaige Irrungen zu haben.
Am einfachsten war der mit Wanderkennzeichen ausgestatte Weg. Einfach zu folgen, viel begangen, zwischendurch etwas schlammig und holprig, aber auch mit vielen weitgezogenen Kurven.
Geht es nicht kürzer?
Anderer Pfad. Steil berghoch. Richtung passt, aber dann Abzweige ohne Ende, ein stetes Auf und Ab, kreuz und quer.
Der traditionelle. So lief ich vor vielen Jahren mal. Lange schön und nur leicht ansteigend in einem herrlichen Tal, am Ende links in den Wald hügelaufwärts, ein kurzer steiler Abstieg und ich treffe auf den "normalen" Weg. Zwar scheinbar länger, aber als ich auf meine GPS-Uhr schaute, überraschend sogar doch minimal kürzer.
Vergangene Woche war ich viermal wandern in 7 Tagen, rund 100 km und 2.000 HM. Im Finale bog ich erstmals noch einige Meter früher links ab. Ein unscheinbarer Weg, eigentlich schräg zurück in die falsche Richtung. Doch später im dann dunklen Wald wechselte er seine Richtung und führte fast schnurgerade nach oben. Noch kürzer als allen anderen.
Und die Moral von der Geschichte?
Eigentlich ist es wie im Leben.
Folgt man der Masse hat man eine gewisse Sicherheit und muss wenig denken. Allerdings muss man dann jede Kurve und jeden dreckigen Abschnitt akzeptieren .
Dann gibt es die allzu verlockenden Abkürzungen, die sich zu oft als Sackgasse oder arg mühseliges Auf und Ab erweisen .
Beschreite ich unvoreigenommen neue Pfade, finde ich mit Glück Wege, die auch vom Verlauf besser zu mir und meinen Wünschen passen .
Und selbst diese lohnt es sich von Zeit zu Zeit zu hinterfragen. Je nach Wetter (könnte sinnbildlich auch für Lebensabschnitt, Form oder Ziele gelten) taugt mir etwas Neues dann sogar noch besser.
Welche Lehren ziehe ich daraus? Achtsam wandern und leben?
Gut:
- Stromkosten heuer um ca. 7.000 Euro reduziert
- Weihnachtsgeld erhalten
- erste Augenvorsorge seit über 10 Jahren ohne sofortigen Handlungsbedarf
- viele nette Aufmunterungen, teils, mir unbekannt, auf der Straße angesprochen, ("alle Disziplinen an einem Tag?", "59 Jahre und dann noch so schlank und fit?", "Weiter so, ein Vorbild".
Im Schwimmbad "auch Roth-Starter? 15-mal, krass". Neben sonst aktuell arg vielen nervigen Nickligkeiten auch mal wohltuend
Bedenklich:
- Erster Teil der Jugend wird selbstständig und flügge. Eigentlich ja normal und für viele Eltern eher eine schöne Nachricht, aber Zimmersuche (gewünscht Nähe Bad Friedrichshall) schwierig und loslassen fällt uns doch sehr schwer
Traurig:
- Nächster Pflegefall (Parkinson) deutlich verschlechtert. Nach einem Jahr relativer Ruhe daheim, könnte irgendwann doch noch ein Wohnungswechsel zu uns für eine einfachere Betreuung anstehen. Mit allen Vor- und Nachteilen.
Sport:
- Am Sonntag fiel das Vereinsschwimmen zwar aus, aber gestern mit Herzblatt im auswärtigen Bad standen wieder meine üblichen 4.000 Meter an.
Wie so vieles bei mir, nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen , aber ein Fortschritt ist erkennbar.
Woche 1: 1.36 Std.
Woche 2: 1.31
Woche 3: 1.30
gestern: 1.28 (Armzug geändert) .
Tendenz passt, ebenso sonntags im Verein mit intensiveren, kürzeren Teilstrecken.
Hier kann ich auch schön testen, was für Auswirkungen z.B. ein anders ausgeführter Unterwasserarmzug hätte. Scheinbar falsch = schneller??
Bedenklich:
- Erster Teil der Jugend wird selbstständig und flügge.
Hier kann ich nur gutes berichten
Meine drei sind seit nem halben Jahr nun alle auf eigenen Beinen bzw. in eigener Wohnung. Das ist auch mal schön, nach nun 30 Jahren mal ganz in Ruhe.... zumal die immer mal vorbeikommen, die Enkel mitbringen, Spass haben.
Also jedenfalls im Moment hat das was
(wie es dereinst aussieht wenn man hier alt und grau den ganzen Tag alleine rumspukt weiß ich natürlich noch nicht)
Mit dem Pflegefall fühle ich mit dir, es kostet leider immer viel Kraft zusehen zu müssen, wie es immer schlechter wird. Aber es lehrt uns auch:
"Wir sollten so leben, dass der Tod zittert wenn er kommt uns zu holen"
(darf man im Triathlon Forum Bukowski zitieren? Ohoh)
Grüße,
Thomas
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- September 2024 Bockis Biest Ratzeburg
- Juni 2024 Ironman 5150 Hoorn
- August 2023 Ironman 70.3 Duisburg
- August 2022 Thor Beach Triathlon / 4
Das mit dem Pflegefall tut mir sehr leid und auch die Auszüge kann ich gut nachvollziehen. Als sich bei uns (5 Kinder) die Zimmer begannen zu leeren, haben wir Haus gegen Wohnung getauscht. Mittlerweile wohnt nur noch die Jüngste bei uns und das Mutterherz hofft insgeheim, dass das auch noch ein bisschen so bleibt.
Mit dem Pflegefall fühle ich mit dir, es kostet leider immer viel Kraft zusehen zu müssen, wie es immer schlechter wird.
Grüße,
Thomas
Vielen Dank
Zitat:
Zitat von welfe
Das mit dem Pflegefall tut mir sehr leid und auch die Auszüge kann ich gut nachvollziehen.
Dankeschön
Der Auszug ist jetzt fix und terminiert. Einerseits traurig, andererseits zumindest froh, dass es wenigstens mit der gewünschten Wohnung doch noch geklappt hat. Heutzutage ist es ganz schön schwer, hier etwas passendes zu finden.
Jungbrunnen und Alterssimulator zugleich
Es gibt ja Simulatoren wie ein völlig wackliges Rad, um für Gesunde die Einschränkungen durch die MS zu simulieren oder dunkle Brillen, um schlechtes Sehen oder gar blind sein nachempfinden zu können.
Aber auch diverse Jungbrunnen (Tripsdriller Altweibermühle, Challenge Roth )
Oder sogar beides zusammen .
Vor lauter aufgestauten Emontionen ließ ich mal mein seit vielen Wochen übliches Wandern oder Seniorengymnastik aus. Laufband stand an. Mein erster Lauf seit dem Bottwartalmarathon vor rund 2 Monaten.
200 m eingetrabt (ok, 15 min zum Fitnessstudio spazieren darf man dazu zählen), dann 5 km Intervalle mit stimulierender Musik.
Krass, wie plötzlich alte Gefühle ausbrechen. Unbändige Jugend, schneller, schneller und schneller. Wie in einer anderen Welt.
Erste 5 km in 24.46 min (4.57 min/km).Wie alt ich bin? Unwichtig, es läuft.
Nächste 5 km in 23.19 min (4.40 min/km). Ich kann und darf.
Dann 22.21 min (4.28 min/km). Sorgen vergessen.
Zum Finale 21.49 (4.21 min/km). Ok, jetzt wird es doch so richtig herb, aber egal, ich ziehe durch. Als Serie rekordverdächtig .
Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes. Schön durchgepustet, die dunklen Gefühle verschwitzt, mental locker.
Stunden später. Immer noch gut drauf, aber jetzt habe ich einen so richtig herben Muskelkater und fühle mich so alt, wie ich auch tatsächlich bin, Senior mit Krückstock
Schön war es trotzdem.