Für mein Unternehmen tut es das. Vielleicht ne ganz kleine Abweichung wegen des GewSt Hebesatzes.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Entscheidend ist die Tatsache, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht.
[…] Zunächst ist das Faktum zur Kenntnis zu nehmen, dass das wirtschaftliche Wachstum nicht allen Gesellschaftsschichten gleichermaßen zugute kommt. Sondern eine sehr kleine Oberschicht schnappt sich fast das gesamte Wachstum. Sie entfernt sich immer weiter von den Einkommen und Vermögen der Mittel- und Unterschicht.
Wie oben bereits erwähnt, besitzt das reichste 1% der US-Bevölkerung heute mehr als die gesamte Mittelschicht der USA. Diese Entwicklung hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt.
Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten muss man unter diesem Blickwinkel sehen. Seine Wahlversprechen von einem wirtschaftlichen Aufschwung für die Mittel- und Unterschicht fallen auf einen fruchtbaren Boden.
Ich kenne diese Thesen/Fakten und Argumente. Ich stimme einigem zu, völlig überzeugt bin ich nicht.
Was wäre denn, wenn es denen, denen es jetzt tatsächlich schlecht geht, plötzlich richtig gut gehen würde, wenn die fürstlich Leben würden, wenn sie fairen Zugang zu Bildung, Wohnung, Gesundheitsvorsorge, sozialer Absicherung hätten? Gleichzeitig aber die Schere noch weiter auf gehen würde, weil die oberen 1% noch viel mehr hätten?
Aus meiner Sicht ist das Problem, dass die unteren Schichten in echt problematischen Verhältnissen und kaum mit Perspektiven leben und die mittleren Schichten sich richtig anstrengen müssen, keine Dummheiten begehen dürfen um nicht abzurutschen.
Das soziale Problem ist m.E. nicht das wenige viel haben, das ist m.E. eine „intuitive“ Vermischung der Dinge und bei manchen auch eine reflexartige Neiddebatte (damit meine ich nicht dich, Arne). Es gilt die genannten Gruppen in Wohlstand zu bringen bzw. eine „Social baseline“ menschenwürdig und mit Perspektiven zu gestalten.
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Aus meiner Sicht ist das Problem, dass die unteren Schichten in echt problematischen Verhältnissen und kaum mit Perspektiven leben und die mittleren Schichten sich richtig anstrengen müssen, keine Dummheiten begehen dürfen um nicht abzurutschen.
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Problem war bei der Wahl auch, dass man an Biden festhielt, bis es offensichtlich nicht mehr ging. Kamala Harris war während ihrer Vizepräsidentschaft nicht besonders beliebt. Die Stärke von Trump ist irgendwo auch eine Schwäche der Demokraten gewesen. Enge Verwandten von mir wählten dann einfach gar nicht mehr. Andere Amerikaner zogen dann einfach Trump vor, obwohl sie normalerweise eher zu den Demokraten tendieren.
Das soziale Problem ist m.E. nicht das wenige viel haben, das ist m.E. eine „intuitive“ Vermischung der Dinge und bei manchen auch eine reflexartige Neiddebatte (damit meine ich nicht dich, Arne).
Das ist ja genau das bewusste Missverstehen, es wird nicht kritisiert dass Wenige viel haben, sondern es geht darum, dass einige einfach viel zu viel haben. Das ist kein Neid, es geht nur darum den Superreichen ein klein wenig von ihrem übermäßigen Kuchen, den sie gar nicht mehr essen können ohne daran zu ersticken, wegzunehmen und den unteren Bevölkerungsschichten damit ein vernünftiges Leben zu ermöglichen.
Was wäre denn, wenn es denen, denen es jetzt tatsächlich schlecht geht, plötzlich richtig gut gehen würde, wenn die fürstlich Leben würden, wenn sie fairen Zugang zu Bildung, Wohnung, Gesundheitsvorsorge, sozialer Absicherung hätten? Gleichzeitig aber die Schere noch weiter auf gehen würde, weil die oberen 1% noch viel mehr hätten?
In Deiner Frage definierst Du das Problem, das es zu lösen gilt, einfach weg: Du setzt voraus, dass alle genug haben, und manche ein bisschen mehr. So sind die Realitäten aber nicht.
Gerade die von Dir aufgezählten Grundbedürfnisse liegen in den USA im Argen: Bildung, Wohnung, Gesundheitsvorsorge, soziale Absicherung.
Viele Familien aus dem Mittelstand können es sich kaum noch leisten, die Ausbildung ihrer Kinder zu bezahlen. Im Schnitt liegen die Studiengebühren in den USA pro Jahr zwischen 20.000 und 30.000 Dollar. Häufig gibt es Stipendien, aber bereits die Wohnkosten am Studienort übersteigen die Möglichkeiten vieler Familien aus dem Mittelstand.
Die Mieten in den Städten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Auch unter Menschen, die einer geregelten Arbeit nachgehen, gibt es teilweise nur noch in sehr schlechten Stadtvierteln Wohnraum, wo man Angst um seine Kinder hat. In San Francisco kostet die Miete für ein 1-Zimmer-Appartment im Durchschnitt 3.600 Dollar.
Krankenversicherungen: Die jährlichen Gesundheitskosten einer durchschnittlichen Familie in den USA betrugen im Jahr 2020 über 25.000 Dollar.
Gehört man in einer solchen Gesellschaft zu den Geringverdienern, ist das nicht lustig.
Gerade die von Dir aufgezählten Grundbedürfnisse liegen in den USA im Argen: Bildung, Wohnung, Gesundheitsvorsorge, soziale Absicherung.
Viele Familien aus dem Mittelstand können es sich kaum noch leisten, die Ausbildung ihrer Kinder zu bezahlen. Im Schnitt liegen die Studiengebühren in den USA pro Jahr zwischen 20.000 und 30.000 Dollar. Häufig gibt es Stipendien, aber bereits die Wohnkosten am Studienort übersteigen die Möglichkeiten vieler Familien aus den Mittelstand.
Die Mieten in den Städten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Auch unter Menschen, die einer geregelten Arbeit nachgehen, gibt es teilweise nur noch in sehr schlechten Stadtvierteln Wohnraum, wo man Angst um seine Kinder hat. In San Francisco kostet die Miete für ein 1-Zimmer-Appartment im Durchschnitt 3.600 Dollar.
Krankenversicherungen: Die jährlichen Gesundheitskosten einer durchschnittlichen Familie in den USA betrugen im Jahr 2020 über 25.000 Dollar.
Gehört man in einer solchen Gesellschaft zu den Geringverdienern, ist das nicht lustig.
Der Analyse stimme ich zu. Ich hatte dich aber auch so verstanden, dass aus deiner Sicht der große Unterschied zwischen den Armen und sehr Reichen („ die Schere“) ein Problem darstellt.
Ich denke die Probleme werden zwingend nicht dadurch gelöst indem man diese Schere verkleinert. Hier würde man m.E. am Problem vorbei arbeiten. Ich denke die Schere ist irrelevant. Wichtig ist, dass die Probleme die du aufgezählt hast direkt gelöst werden. Hierauf sollte man sich fokussieren.
Ich stimme auch zu, dass die sehr Reichen mehr zum Gemeinwohl beitragen sollten. Im Vergleich zu seinem Vermögen ist das, was Musk spendet ein Witz.Das bedeutet aber zwangsläufig nicht, dass die Schere kleiner werden wird oder muss.
...Das soziale Problem ist m.E. nicht das wenige viel haben, das ist m.E. eine „intuitive“ Vermischung der Dinge und bei manchen auch eine reflexartige Neiddebatte (damit meine ich nicht dich, Arne). Es gilt die genannten Gruppen in Wohlstand zu bringen bzw. eine „Social baseline“ menschenwürdig und mit Perspektiven zu gestalten.
Danke, für die gute Beschreibung. Ich sehe das Thema weitgehend genauso.
Zitat:
Zitat von dr_big
Das ist ja genau das bewusste Missverstehen, es wird nicht kritisiert dass Wenige viel haben, sondern es geht darum, dass einige einfach viel zu viel haben. Das ist kein Neid, es geht nur darum den Superreichen ein klein wenig von ihrem übermäßigen Kuchen, den sie gar nicht mehr essen können ohne daran zu ersticken, wegzunehmen und den unteren Bevölkerungsschichten damit ein vernünftiges Leben zu ermöglichen.
Ich halte es aber auch für eine Fehleinschätzung, daß die von Helmut und auch Arne beschriebenen Probleme dadurch maßgeblich geändert oder gar gelöst werden können, wenn man denen, die maßlos zu viel haben, etwas wegnimmt. Damit kann man zwar sicher einen Beitrag leisten, der aber m.M.n. maßlos überschätzt wird. Die Probleme löst man eher durch direkten Einfluß auf Bedingungen, Chancen, Möglichkeiten.
Edit: ich sehe, Helmut war schneller, in ähnlichem Sinne.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
das Bild mit dem Auseinanderklaffen und der "Schere" lässt sich m.E. so ausformulieren (hat Arne ja auch so gemacht):
Es ist deutlich,dass der ansteigenden Wohlstand ungleich verteilt ist.
Unsere Wirtschaften wachsen, das Plus kommt aber nur in einem kleinen Teil an, in einem grossen eben nicht.
"Bei der Flut steigen alle Boote", (um noch so ein Bild reinzusetzen), stimmt einfach nicht.
das Bild mit dem Auseinanderklaffen und der "Schere" lässt sich m.E. so ausformulieren (hat Arne ja auch so gemacht):
Es ist deutlich,dass der ansteigenden Wohlstand ungleich verteilt ist.
Unsere Wirtschaften wachsen, das Plus kommt aber nur in einem kleinen Teil an, in einem grossen eben nicht.
"Bei der Flut steigen alle Boote", (um noch so ein Bild reinzusetzen), stimmt einfach nicht.
m.
Wenn das Einkommen/Vermögen aller um den gleichen Prozentsatz steigt, wird die absolute Differenz automatisch ständig größer. Es dürfte eine nie zu Ende diskutierte Gerechtigkeitsfrage sein, wie Zuwachs verteilt wird, prozentual alle gleich beteiligen (dürfte die häufigste Praxis sein, s. Tarifverhandlungen, Steuerabschreibungen, u.ä.) oder gleiche Absolutwerte ansetzen (gibt es auch, aber seltener, eher punktuell).
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