Aber leider nur sehr kurz. Danach ist das Problem wieder da und es wurden viel Potential durch den Schornstein gejagt.
Es geht nicht darum, den Milliardären einmalig etwas wegzunehmen und den Armen zu schenken. Sondern ich spreche von einer dauerhaften Verringerung der extremen Ungleichheit bei den Einkommen und den Vermögen. Beides ist in den USA leider sehr ausgeprägt.
...
er und andere 49 Milliardäre den Planeten mit ihrer CO2 Bilanz in 90min genauso abfucken wie ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben[/url], dann ist das ziemlich sicher nicht gerecht und auch nicht fair; ...
Geiler Artikel;
Auszug daraus
Zitat:
Oxfams Berechnungen ...
Allein die Emissionen der Privatjets von Elon Musk summieren sich jährlich auf etwa 5.500 Tonnen CO2, so viel wie die durchschnittlichen weltweiten pro-Kopf Emissionen in 834 Jahren. ...
Möchte nicht wissen, wie seine SpaceX Raketenversuche, vor allem die explodierten, die CO2 Bilanz unseres Planeten beeinflusst haben.
Was ist denn schon gerecht? Meint ihr nicht eigentlich fair?
Diejenigen, die sich auf Gerechtigkeit beziehen müssten erstmal sagen, was sie eigentlich meinen. Idealerweise beziehen sie sich auf eine der vielen Gerechtigkeitstheorien, die bereits rauf und runter dekliniert wurden: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gere...ssifizierungen
Vereinfacht für diesen Kontext hier würde ich sagen, dass eine gerechte Wirtschafts-/Gesellschaftsform eine Start und Chancengleichheit bietet, keinesfalls aber Ergebnisgleichheit oder Besitzgleichheit.
Wenn man es auf eine ganz einfache Formel bringen will, geht es aus meiner Sicht um das Vermeiden oder Verringern von Leid. Das ist die grundsätzliche ethische Richtschnur ein einer aufgeklärten, modernen Gesellschaft. Sie ist für alle ethischen Fragen maßgeblich.
Wenn wir beispielsweise entscheiden wollen, ob das Geld einer Stadt in eine größeres Schwimmbad oder in ein Kinderkrankenhaus investiert werden soll, wägen wir das Vergnügen der einen gegen das Leid der anderen ab. Im Zweifel geht das Kinderkrankenhaus vor.
Das gilt nicht nur für ein Schwimmbad, sondern auch für Privatjets und Luxusyachten. Auch sie können gegen ein Kinderkrankenhaus abgewogen werden. Selbst dann, wenn es sich hierbei um privates Geld handelt, statt – wie im obigen Beispiel – um öffentliches Geld. Maßgeblich ist allein, ob wir als Gesellschaft grundsätzlich in der Lage wären, auf die Verwendung dieses Geldes Einfluss zu nehmen. Falls wir das können, sind wir mit der ethischen Frage nach der bestmöglichen Verwendung dieses Geldes konfrontiert. Mit anderen Worten: Was wollen wir als Gesellschaft – Luxusyachten in Palm Beach oder Schulen und Krankenhäuser für alle?
Gesellschaften können das beeinflussen. Der Spitzensteuersatz in den USA lag im Jahr 1960 bei 91%. Unter Reagan sank er auf 30%, heute liegt er bei knapp 40%. Diese Zahlen zeigen, dass Gesellschaften hier Gestaltungsmöglichkeiten haben. Die gegenwärtigen Regeln des Wirtschaftens sind keine Naturgesetze, sondern einfach Politik.
Gesellschaften können das beeinflussen. Der Spitzensteuersatz in den USA lag im Jahr 1960 bei 91%. Unter Reagan sank er auf 30%, heute liegt er bei knapp 40%. Diese Zahlen zeigen, dass Gesellschaften hier Gestaltungsmöglichkeiten haben. Die gegenwärtigen Regeln des Wirtschaftens sind keine Naturgesetze, sondern einfach Politik.
Diese Lösungen würden Dir aber nicht gefallen. Schau Dir mal an, auf welche Steuerarten sich der Satz bezog. Die USA hatte das System damit deutlich undurchlässiger gemacht. Du konntest kaum noch Vermögen aufbauen. Wenn Du welches hattest, war die Welt in Ordnung. Klar die Amis brauchten Geld. Das haben sie sich am Kapitalmarkt geholt und hochverzinst. Der Effekt war genau der gegenteilige von dem, den Du hier als wünschenswert beschrieben hast.
Dann hast Du immer noch viele Sportler, Künstler und Freiberufler, die hier reinfallen würden. Die sind dann aufgefordert, sollten sie einer hohen Besteuerung ihrer Einkünfte nicht so positiv gegenüber stehen, die Einkünfte anders zu labeln.
Und genau das ist dort auch passiert.
Zitat:
Das gilt nicht nur für ein Schwimmbad, sondern auch für Privatjets und Luxusyachten. Auch sie können gegen ein Kinderkrankenhaus abgewogen werden. Selbst dann, wenn es sich hierbei um privates Geld handelt, statt – wie im obigen Beispiel – um öffentliches Geld.
Dann sollten wir jetzt mal im ersten Schritt auf alles verzichten, was nicht notwendig ist. Teure Konsumgüter wie Fahrräder, Reisen, etc. sind da ganz vorn dabei. Du spitzt das hier nur etwas mehr zu. Das wird weder etwas bringen, noch wirst Du dafür Begeisterung schaffen. Letztendlich geht es dann allen schlechter. Aber auch das kann ein Ziel sein. Auch so kann man Degrowth forcieren.
Dann sollten wir jetzt mal im ersten Schritt auf alles verzichten, was nicht notwendig ist. Teure Konsumgüter wie Fahrräder, Reisen, etc. sind da ganz vorn dabei. Du spitzt das hier nur etwas mehr zu. Das wird weder etwas bringen, noch wirst Du dafür Begeisterung schaffen. Letztendlich geht es dann allen schlechter. Aber auch das kann ein Ziel sein. Auch so kann man Degrowth forcieren.
Baust Du hier einen Strohmann auf?
Wenn wir Vermögen und Einkommen gerechter verteilen wollen, müssen wir deshalb noch lange nicht unsere Rennräder abgeben.
Wenn wir Vermögen und Einkommen gerechter verteilen wollen, müssen wir deshalb noch lange nicht unsere Rennräder abgeben.
Ich habe geschrieben, dass Du zuspitzt. Wo ist denn die Grenze? Wer legt die fest?
Mal davon abgesehen, dass ich nicht sehe, dass dies lfr. einen Effekt hätte.
Meine Antwort bezog sich eigentlich auf die hohen Spitzensteuersätze in den USA der 60er. Hier habe ich geschrieben, dass Du nur einen Teil der Wahrheit geschrieben hast. Das war nicht falsch, aber es waren relevante Teile weggelassen. Den Effekt habe ich aufgezeigt.
Und Du hast begonnen, Themen gegeneinander auszuspielen. Das war Yacht gegen Kinderkrankenhaus. Ich setze jetzt einfach den Sack Weizen gegen das Zeitfahrrad. Wenn ich den Strohmann ins Spiel bringe, hast Du mir als Vorbild gedient
Hinter jedem großen Vermögen steckt ein Verbrechen.
Direkt oder indirekt.
Das ist für mich reine Neid-Polemik mit der Moral-Keule. Da kann ich Arnes Argumenten eher folgen (wenn auch nicht allem zustimmen):
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wenn man es auf eine ganz einfache Formel bringen will, geht es aus meiner Sicht um das Vermeiden oder Verringern von Leid. Das ist die grundsätzliche ethische Richtschnur ein einer aufgeklärten, modernen Gesellschaft. Sie ist für alle ethischen Fragen maßgeblich.
Grundsätzlich kann ich da folgen, wenn ich es auch nicht so allein maßgeblich finde. Neben Verringern von Leid sollte auch ein Mehren von Wohlstand, Gesundheit, Sicherheit für möglichst viele gleich wichtig sein.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wenn wir beispielsweise entscheiden wollen, ob das Geld einer Stadt in eine größeres Schwimmbad oder in ein Kinderkrankenhaus investiert werden soll, wägen wir das Vergnügen der einen gegen das Leid der anderen ab. Im Zweifel geht das Kinderkrankenhaus vor.
Schön überspitztes Beispiel, besonders durch die Einfügung der moralischen Dimension "Vergnügen gegen Leid". Reale Optionen sind nie so klar nur gut und böse. (ist evtl. neues Bad günstiger als Sanieren?, muß ein extra Kinderkrankenhaus her, oder kann es eine Erweiterung des vorhandenen Krankenhauses effektiver sein? Wieviele ertrinken weil sie keine Chance hatten, Schwimmen zu lernen? u.a.m.).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das gilt nicht nur für ein Schwimmbad, sondern auch für Privatjets und Luxusyachten. Auch sie können gegen ein Kinderkrankenhaus abgewogen werden. Selbst dann, wenn es sich hierbei um privates Geld handelt, statt – wie im obigen Beispiel – um öffentliches Geld. Maßgeblich ist allein, ob wir als Gesellschaft grundsätzlich in der Lage wären, auf die Verwendung dieses Geldes Einfluss zu nehmen. Falls wir das können, sind wir mit der ethischen Frage nach der bestmöglichen Verwendung dieses Geldes konfrontiert. Mit anderen Worten: Was wollen wir als Gesellschaft – Luxusyachten in Palm Beach oder Schulen und Krankenhäuser für alle?
Hier gehst Du über mein Verständnis einer freien Gesellschaft hinaus; aber das ist der alte Konflikt zwischen Deiner eher kollektivistischen Sicht auf die Gesellschaft gegenüber meiner Sicht, die dem Individuum höhere Bedeutung zumißt. Ich sehe die Gefahr, daß die zu hohe Betonung der kollektivistische Sicht auf Dauer zu Gesellschaften führt, wie die, in denen ich aufgewachsen bin (wo die Motivation, der Ehrgeiz des Individuums, zu wachsen, sich zu steigern, gedämpft wird oder abstirbt), und das halte ich nicht für erstrebenswert.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Gesellschaften können das beeinflussen. Der Spitzensteuersatz in den USA lag im Jahr 1960 bei 91%. Unter Reagan sank er auf 30%, heute liegt er bei knapp 40%. Diese Zahlen zeigen, dass Gesellschaften hier Gestaltungsmöglichkeiten haben. Die gegenwärtigen Regeln des Wirtschaftens sind keine Naturgesetze, sondern einfach Politik.
Natürlich gibt es Gestaltungsspielräume; der Mensch gestaltet die Welt und die Regeln. Die Diskussion geht wohl primär darum, wie weit diese Gestaltung das Kolletktivistische oder das Individuelle höher gewichtet - und dahinter ist m.M.n. auch ein unterschiedliches Menschenbild: traue ich jedem zu, sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten, oder muß ihm der Staat unter die Arme greifen, halte ich besonders reiche/erfolgreiche Menschen für eine Deviation vom Soll, oder für einen normalen Teil der Gauss-Verteilung, das sogar als Motivationshilfe für den Ehrgeiz eines jeden herhalten kann?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)