Mir ging es um einen anderen Aspekt. Nämlich um den Verweis auf unsere direkten Nachbarländer, die sämtlich sichere Herkunftsländer seien.
Nein, mit Nachbarländern meinte ich zuerst die Nachbarländer der Krisenstaaten - dort kommen die meisten Flüchtlinge sicher vor Krieg unter. Damit ist der lange Weg nach Europa überhaupt nicht zwingende Folge des Krieges, sondern für die meisten ein verständlicher Wunsch nach besserem Leben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Dieses Argument zielt darauf ab, die Legitimität von Asyl insgesamt in Frage zu stellen.
Nein, höchstens ein Argument dafür, daß der ursprüngliche Asyl-Gedanke (Schutz vor persönlicher politischer Verfolgung) nicht mit Flucht vor Krieg vermischt werden soll, und letzteres auch von der Suche nach einem besseren Leben sauber getrennt werden muß.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wenn ich unser Grundgesetz richtig verstehe, ist Asyl etwas, das wir Menschen in Not gewähren wollen – und nicht etwas, das wir mit allen Tricks zu verhindern suchen.
Nein, das Grundgesetz ist kein Schutz für Menschen in Not, sondern es heißt konkret: Politisch Verfolgte genießen Asylrecht. Alle anderen (und das ist die überwältigende Mehrheit der Migranten) fallen nicht in diese Kategorie, auch wenn es das Zauberwort ist, mit dem sie sich den Aufenthalt erst mal sichern.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dort steht, dass nur 1% der Asylanten eine Berechtigung auf Heimaturlaub haben, nur die, die mit dem Flieger nach DE eingereist sind, sonst hätten sie im Erst-Land Asyl ersuchen müssen, soweit ich das verstanden habe.
Die Regeln gibts, nur hält sich anscheinend keiner dran.
Eben, das ist etwas anderes als Asyl, was Du die ganze Zeit wörtlich ins Feld führst, und was auch viele anderen durcheinanderwerfen (einschließlich Medien und Migranten selbst).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dort steht, dass nur 1% der Asylanten eine Berechtigung auf Heimaturlaub haben, nur die, die mit dem Flieger nach DE eingereist sind, sonst hätten sie im Erst-Land Asyl ersuchen müssen, soweit ich das verstanden habe.
Die Regeln gibts, nur hält sich anscheinend keiner dran.
Wieviel % der Asylbewerber machen denn nicht genehmigten Heimaturlaub?
Alle anderen (und das ist die überwältigende Mehrheit der Migranten) fallen nicht in diese Kategorie, auch wenn es das Zauberwort ist, mit dem sie sich den Aufenthalt erst mal sichern.
Nein. Ca. 50 % erhalten Asyl oder subsidiären Schutz. Unter den restlichen 50 % sind auch ein Teil, dessen Antrag nur deswegen abgelehnt wird, weil sie über ein sicheres Drittland kamen, wo sie verpflichtet sind, den Antrag zu stellen, d.h. da befinden sich auch noch Menschen darunter, die unter das Asylrecht fallen.
Wieviel % der Asylbewerber machen denn nicht genehmigten Heimaturlaub?
DIESE Zahlen werden bestimmt nicht veröffentlicht!
Aber aus den 1% Berechtigten folge ich, dass 99% der Asylanten hätten eigentlich im sicheren Erstland Asyl beantragen müssen, was sie nicht getan haben, sondern nach DE weiter sind.
Zitat:
Der Aufenthaltstitel nach § 25. Abs. 1 AufenthG hält fest, dass ein Ausländer die Aufenthaltserlaubnis erhält, wenn er die Anerkennung als Asylberechtigter bekommt. Die Anerkennung als Asylberechtigter ist an bestimmte Gründe geknüpft, die vorliegen müssen. Diesen Aufenthaltstitel haben in Deutschland weniger als 1 % der Geflüchteten.
Hintergrund ist, dass der Aufenthaltstitel nur erteilt wird, wenn man vom Herkunftsland direkt per Flugzeug nach Deutschland einreist. Reisen Sie in Ihr Heimatland und haben einen solchen Aufenthaltstitel, dann verstoßen Sie mit Ihrer Reise gegen § 73 des Asylgesetzes. Dieser Paragraph sieht bei einem solchen Vorgang den Widerruf der Anerkennung ihres Aufenthaltstitels vor. Sie verlieren in dem Fall Ihren Aufenthaltstitel und gefährden den rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland.
"Insgesamt sind in diesem Jahr bisher fast 115.000 Migrantinnen und Migranten – das entspricht weniger als 0,03 Prozent der EU-Bevölkerung – ohne Genehmigung über die Mittelmeer- und Atlantikrouten in die EU gekommen. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr waren es 176.252 Personen. Demgegenüber kamen 2015 mehr als eine Million Menschen in die EU, die meisten von ihnen auf der Flucht vor dem Konflikt in Syrien."