Yep, wem sein Kind wichtig ist, zieht rechtzeitig aus Problemvierteln aufs Land oder wenigstens in gehobene Stadt-Viertel, damit das Kind eine gute Schule besuchen kann, damit „mein Kind nicht mit Kriminalität aufwachsen muss“, so der O-Ton.
So geht die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander.
Eine mir gute bekannte Privatschule wurde vor Jahren nur von wirklich Wohlhabenden genutzt oder von Kindern ausländischer Geschäftsleuten. Mittlerweile stehen auf der Warteliste überweigend deutsche Mittelstandswürste.
Nein, da muss man ganz dicke Bretter bohren und das ist ein anderes Thema. Aber immerhin spricht sie es klar und direkt an. Sie kritisiert z.B. unser Finanzsystem, was letztendlich der Ursprung ist. Erwartest du so etwas vom Koalitionspartner CDU oder gar FDP?
Nein, natürlich nicht. Weder CDU und FDP haben Antworten auf die Probleme unserer Zeit. Denen fehlt jede Idee, wie die Probleme zu lösen sind. Allerdings sehe ich auch bei SPD und Grünen wenig erfolgversprechende Lösungsansätze. Bei Letzteren geht es viel zu viel um Mieterschutz statt den Erwerb von Wohneigentum möglich zu machen.
Bleibt ein schwieriges Thema an dem BSW ganz sicher nichts ändern wird. Wir brauchen hier einen neuen gesamtgesellschaftlichen Ansatz. Solange "Mieten" als das Ideal hingestellt wird, sind wir auf dem Holzweg.
Das Volksvermögen ist die Summe sämtlicher Vermögen in einer Volkswirtschaft.
Das weiß ich schon. Ich dachte nur, du würdest dies anders interpretieren, daher meine Nachfrage. Mir erschließt sich jedoch immer noch nicht, durch welche konkreten Maßnahmen du Vermögen (für die sozial untersten Schichten dürfte es dabei hauptsächlich um Geldmittel gehen) sozusagen umschichten möchtest?
...Bei Letzteren geht es viel zu viel um Mieterschutz statt den Erwerb von Wohneigentum möglich zu machen.... Solange "Mieten" als das Ideal hingestellt wird, sind wir auf dem Holzweg.
Ich denke, es ist eine Mischung von kulturellen Traditionen (Mieten ist für viele das "Normale", im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern), und finanziellen Aspekten.
Hierzulande ist Hauskauf etwas fürs Leben; in England habe ich sogar erlebt, daß vier Studenten für die Dauer des Studiums ein Häuschen in Uni-Nähe gekauft haben, weil es billiger kam (inkl. Verkauf nach den 4 Jahren), als die ganze Zeit je ein Zimmer zu mieten. Aber das hat auch viel damit zu tun, was "üblich" ist.
Progressive Vermögens- und Erbschaftssteuer für Millionäre. Mit den Erträgen finanzieren der Staat und die Bundesländer Investitionen in die Bundesbahn, die Schulen, Gesundheit, Kultur und Breitensport (Hallenbadpreise z.B., die heute für Ärmere unbezahlbar sind), sozialer Wohnungsbau (Mieten). Viele Dienstleistungen sind heute für ärmere Schichten durch den Neoliberalismus unbezahlbar geworden, weil er überall die Prinzipien: "kostendeckend" und "Deregulierung" eingeführt hat. -----> Umschichtung. Ausserdem hätte ein solches Vorgehen eine konjunkturbelebende Wirkung zur Folge. Die Mehrwertsteuer war auch mal deutlich niedriger. Sie betrifft die ärmeren Schichten mehr, weil es keine Progression dabei gibt.
Ich denke, es ist eine Mischung von kulturellen Traditionen (Mieten ist für viele das "Normale", im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern), und finanziellen Aspekten.
Hierzulande ist Hauskauf etwas fürs Leben; in England habe ich sogar erlebt, daß vier Studenten für die Dauer des Studiums ein Häuschen in Uni-Nähe gekauft haben, weil es billiger kam (inkl. Verkauf nach den 4 Jahren), als die ganze Zeit je ein Zimmer zu mieten. Aber das hat auch viel damit zu tun, was "üblich" ist.
Da bin ich absolut bei dir. Die elenden Maklerkosten nicht zu vergessen. Die Nebenkosten müssen runter, vor allem für selbstgenutzten Erstbesitz. Mehrfach Immobilienbesitzer können dafür ruhig mehr zur Kasse gebeten werden.
Ne Finanztransaktionssteuer halt ich 2024 ff für deutlich sinnvoller. Vermögen, mit dem man nichts macht oder nichts machen kann, ist völlig wertlos und gesellschaftlich irrelevant - selbst in Gerechtigkeitsfragen spielt es keine Rolle. Ich würde es also gut finden, wenn die Verwendung von Vermögen besteuert wird.
Vermögenssteuer hat den Nachteil, dass sie sehr komplex umzusetzen ist, einen hohen Verwaltungsaufwand erzeugt (davon haben wir wahrlich mehr als genug), ein gewisses Risiko bzgl. KMU/Familienunternehmen birgt, bzgl. der Höhe gibt es verfassungsrechtliche Obergrenzen und gewisse Vermögensgegenstände sind zum Teil nicht oder nur sehr begrenzt erfassbar.
Ich würde alle Finanztransaktionen besteuern. Also wirklich alle: Angefangen von der Abhebung am Geldautomaten, Überweisung von Dividenden über den Kauf/Verkauf von Vermögensgegenstände bis hin zum Finanzgeschäft. 0,3-0,5% rum.
Sowas wird in Zukunft vor allem mit dem digitalen EURO super einfach zu machen sein und ist heute bei Bargeldbeschaffung und bargeldlosem Zahlungsverkehr schon easy. Das is n minimaler Verwaltungsaufwand.
Ich habe über das Potential im BGE Thread mal was geschrieben. Es ist mehr als riesig. Ich habe noch im Kopf, dass die Summe der Finanztransaktionen bereits 2007 über das 75-fache des Welt-BIP betrug. Es gibt keinen Weg, wie Staaten mehr Geld von Vermögenden kriegen können als mit einer FTS. Dagegen ist die Vermögenssteuer eine Lachnummer. Außerdem wäre das der Tod von diesen unsäglichen Microspekulationen wie Währungsgeschäften usw.
Sowohl bei der FTS wie auch bei der Vermögensteuer ist potentielle "Vermögensflucht" an sich kein Thema. Das hat man "im Griff". Hierzu gab es mal ne Oxfam Studie.