Ja, Sorry, Ausgangspunkt ist, inwiefern der Staat regulierend im Sinne des Allgemeinwohls tätig sein muss und sich nicht einfach auf einen liberalisierten Markt verlassen kann, wofür das Beispiel Wohnungsmarkt diente.
Ja, Sorry, Ausgangspunkt ist, inwiefern der Staat regulierend im Sinne des Allgemeinwohls tätig sein muss und sich nicht einfach auf einen liberalisierten Markt verlassen kann, wofür das Beispiel Wohnungsmarkt diente.
Dem Sorry schließe ich mich an. Da sind wir abgedriftet.
Ja, Sorry, Ausgangspunkt ist, inwiefern der Staat regulierend im Sinne des Allgemeinwohls tätig sein muss und sich nicht einfach auf einen liberalisierten Markt verlassen kann, wofür das Beispiel Wohnungsmarkt diente.
Der Klimawandel, das massenhafte Aussterben der Arten, die Vermüllung und Versauerung der Ozeane, die Überbevölkerung:
Das sind Folgen eines gigantischen Marktversagens. Welchen Beweis braucht es denn noch, dass uns die liberalisierten, freien Märkte Probleme einbrocken, die wir nicht mehr beherrschen können?
Der Klimawandel ist aber gleichzeitig der Ausdruck eines weitgehenden Staatsversagens. Wie konnten unsere Gesellschaften mit ihren Politikern, Parlamenten und Gesetzen es zulassen, dass wir uns in eine derart schwierige Lage bringen, aus der wir möglicherweise keinen Ausweg mehr finden? Die konkreten Auswirkungen der Klimagase auf die globale Temperatur sind seit 50 Jahren im Detail bekannt. Seither hat sich der Ausstoß der Klimagase verdreifacht. Es braucht keinen zusätzlichen Beweis für die Tatsache, dass mit der politischen Macht etwas nicht stimmt.
Wir haben allen Grund, sowohl das politische als auch das wirtschaftliche System in Frage zu stellen. (Falls wir dafür die Zeit hätten, was nicht der Fall ist.)
Wohlhabende wollen den Bioladen ums Eck und das China-Restaurant und nicht die Döner-Bude und den Friseursalon.
Wusste Tucholsky schon vor hundert Jahren:
Kurt Tucholsky
Das Ideal
Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer – nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve –
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) –
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad – alles lenkste
natürlich selber – das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.
Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche – erstes Essen –
alte Weine aus schönem Pokal –
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.
Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten –
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer.
Tröste dich.
Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.
Der Klimawandel, das massenhafte Aussterben der Arten, die Vermüllung und Versauerung der Ozeane, die Überbevölkerung:
Das sind Folgen eines gigantischen Marktversagens.
Dass die Übervölkerung die Folge eines gigantischen Marktversagens ist, würde ich eher nicht schreiben
Zitat:
Wir haben allen Grund, sowohl das politische als auch das wirtschaftliche System in Frage zu stellen. (Falls wir dafür die Zeit hätten, was nicht der Fall ist.)
Natürlich haben wir Zeit. Und es wird auch keine Abkürzungen geben. Jede Anpassung der Energieversorgung wird viele Jahrzehnte kosten. Und sie muss von der Bevölkerung getragen werden. Tut sie das nicht, wird es sie nicht geben.
Und die anderen Länder sollten wir dafür gewinnen. Natürlich gibt es auch den Weg des Herrn Putin. Der nutzt zwar im wahrsten Sinne des Wortes "schlagende Argumente". Aber auch die werden langfristig keine Lösung sein.
Du kannst Dir übrigens ziemlich sicher sein, dass alles verfügbare Öl und Gas mal aus der Erde geholt wird. Die Frage ist nur wie schnell. Die Gründe habe ich oben aufgezeigt.
Geändert von Genussläufer (05.08.2024 um 16:11 Uhr).
Der Klimawandel, das massenhafte Aussterben der Arten, die Vermüllung und Versauerung der Ozeane, die Überbevölkerung:
Das sind Folgen eines gigantischen Marktversagens. Welchen Beweis braucht es denn noch, dass uns die liberalisierten, freien Märkte Probleme einbrocken, die wir nicht mehr beherrschen können?
Der Klimawandel ist aber gleichzeitig der Ausdruck eines weitgehenden Staatsversagens. Wie konnten unsere Gesellschaften mit ihren Politikern, Parlamenten und Gesetzen es zulassen, dass wir uns in eine derart schwierige Lage bringen, aus der wir möglicherweise keinen Ausweg mehr finden? Die konkreten Auswirkungen der Klimagase auf die globale Temperatur sind seit 50 Jahren im Detail bekannt. Seither hat sich der Ausstoß der Klimagase verdreifacht. Es braucht keinen zusätzlichen Beweis für die Tatsache, dass mit der politischen Macht etwas nicht stimmt.
Wir haben allen Grund, sowohl das politische als auch das wirtschaftliche System in Frage zu stellen. (Falls wir dafür die Zeit hätten, was nicht der Fall ist.)
Ich glaube, es sind die Menschen mit denen etwas "nicht stimmt" . Nebenbei: Es ist eh ne Frage der Erwartung, ob etwas "nicht stimmt" oder "versagt". Die einen mögen es so sehen, die anderen so.
Der Markt hat nie behauptet, dass er alles regelt. Es gibt Menschen die das denken. Der Staat versagt insofern, als dass die Menschen, die ihn ausmachen versagen. Gleiches gilt für die politische Macht. Die Menschen, die sie tragen, sie sind es, die versagen. Genau genommen leistet die Vernunft bzw. die Fähigkeit zur Vernunft, die der Mensch hat, nicht was "wir" (wer auch immer das genau ist) von ihr in dem Sinne erwarten.
Diese Erkenntnis ist hart zu verdauen. Vor allem hart zu verdauen ist es für diejenigen, die gelernt haben "logisch zu denken", "vernünftig zu handeln", "aufgrund von Argumenten zu entscheiden".
Du kannst Dir übrigens ziemlich sicher sein, dass alles verfügbare Öl und Gas mal aus der Erde geholt wird. Die Frage ist nur wie schnell. Die Gründe habe ich oben aufgezeigt.
Nur wenn es sich lohnt, also Profit bringt. Sonst nicht.
Diese Erkenntnis ist hart zu verdauen. Vor allem hart zu verdauen ist es für diejenigen, die gelernt haben "logisch zu denken", "vernünftig zu handeln", "aufgrund von Argumenten zu entscheiden".
Es könnte auch eine Mischung sein. Vielleicht gewichten nicht alle Menschen die Argumente gleich
Zitat:
Der Markt hat nie behauptet, dass er alles regelt.
Umgedreht wird ein Schuh draus. Der Markt regelt. Und bei einigen Entscheidungen wäre eine Überlegung ganz hilfreich, welche Auswirkungen das auf das Marktgleichgewicht hat.