Wir kennen uns bis dato nicht. Daher verstehe ich den persönlichen Angriff nicht. Du hast in dem Zusammenhang der Hochwasser (direkt auf Schwarzfahrer geantwort) die Grafik der Oberflächentempertatur der Meere eingeworfen. Ich habe lediglich geschrieben, dass ich anhand der Daten stichprobenartig keine Zusammenhänge erkennen kann. Wo ist da das Problem? Warum versuchst Du zu polemisieren?
Das Problem könnte einfach sein, daß ich den Link zum Umweltbundesamt reingehängt habe. Dann muß jede damit verbundene Aussage (besonders wenn mein Nick auch noch zitiert wird) von tandem mißverstanden, oder angezweifelt oder, wenn möglich, angegriffen werden. (ist eine rein persönliche Hypothese).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Damit entziehst Du jeder Diskussion die Basis. Wenn die andere Seite vertreten würde, dass eine Diskussion mit Grünen auszuschließen ist, weil sie Lobbyisten seien, wäre der Drops gelutscht. (Leider passiert es auch in diese Richtung immer mal wieder)
Ich schließe ihn für mich persönlich nicht von der Diskussion aus. Ich ordne lediglich seine Ansichten ein.
In gleicher Weise mache ich mir ein Bild von der Blattlinie der NZZ. Es ist doch auffällig, dass in einem Interview zur Energiewende der Klimawandel überhaupt nicht vorkommt.
Yergin ist als Lobbyist der fossilen Energien tätig, zum Beispiel als Berater von Donald Trump. Da darf man dann schon mal etwas genauer hinsehen.
Ich weiß von Herrn Yergin gar nichts, kann auch zu den zitierten Themen wenig sagen. Aber wenn das so ist, warum sind Lobbyisten der Energiewende objektiv anders zu bewerten? Jeder tritt für seine Meinung oder Überzeugung ein. Für nicht-parteiische Leser zählen aber erst mal die objektiven Tatsachen, bewertbare Wahrscheinlichkeiten, um eine eigene Meinung zu bilden, u.U. von beiden Seiten abweichend. Ich kann mir keine Meinung zu einer Kontroverse bilden, wenn ich nicht beide Seiten vorurteilsfrei ansehe.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Aber was ist mit der "Wirklichkeit" gemeint? Für Yergin ist die Welt ein Markt: Alles hat ein Preisschild, nur die Natur nicht. In seinen Betrachtungen tauchen die Natur und ihr Wert gar nicht auf, außer als Ressource, die sich verkaufen lässt. Auch das Gemeinwohl hat kein Gewicht gegenüber den Kräften eines freien Marktes. Diese von Geld und Profit bestimmte Sphäre verwechselt Yergin mit der Wirklichkeit.
Jetzt wird es vermutlich philosophisch. Was ist die Wirklichkeit? Das, was tatsächlich passiert, was die Menschen machen (mit der ganzen Palette von Varianten), oder ist die Wirklichkeit je nach Standpunkt und Moral unterschiedlich?
Wenn ich die Welt als Markt sehe, kann es nur die eingeschränkte Welt von durch Menschen nachgefragten und bezahlten Waren sein, nur dann kann man ein Preisschild dran festmachen, der eine nutzbare Aussage hat. Natur hat dann eben den Wert, den die Menschen dafür zu bezahlen bereit sind. Ebenso "Gemeinwohl".
Naturschutz und Gemeinwohl sind aber eher moralische Kategorien, die m.M.n. in einer finanziellen Betrachtung als Markt nicht vorkommen, und daher auch nicht nach den Regeln bepreist werden können. Sie erzeugen trotzdem Kosten, die aber nicht durch Nachfrage sondern durch reale Ausgaben definiert werden, und meist nicht freiwillig von allen Menschen bezahlt werden (ebenso wie Steuern). Das hierfür auszugebende Geld muß in einer durch profitorientierte Aktivitäten erwirtschaftet werden, um als Überschuss zur Verfügung zu stehen. Damit hängen diese Kategorien wesentlich vom "Markt" ab. Ohne Profite/Überschüsse im realen Markt können moralische "Märkte" nicht finanziert werden. Daher würgt die Feindschaft gegen Profit auch die Finanzierbarkeit moralischer Ziele ab.
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I... Aber wenn das so ist, warum sind Lobbyisten der Energiewende objektiv anders zu bewerten? Jeder tritt für seine Meinung oder Überzeugung ein. Für nicht-parteiische Leser zählen aber erst mal die objektiven Tatsachen, bewertbare Wahrscheinlichkeiten, um eine eigene Meinung zu bilden, u.U. von beiden Seiten abweichend. Ich kann mir keine Meinung zu einer Kontroverse bilden, wenn ich nicht beide Seiten vorurteilsfrei ansehe.
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Du fragst wirklich, ob ein bezahlter Vertreter von Partikularinteressen anders zu bewerten ist, als z.B. ein Vertreter eines dem Gemeinwohl verpflichtetetn Verbandes?
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ohne Profite/Überschüsse im realen Markt können moralische "Märkte" nicht finanziert werden. Daher würgt die Feindschaft gegen Profit auch die Finanzierbarkeit moralischer Ziele ab.
Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?
Von dieser grundsätzlichen Unlogik abgesehen: Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?
Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt. Sie taten und tun alles dafür, um keinerlei Verantwortung für den Schutz der Umwelt übernehmen zu müssen. Sie geben jährlich Milliarden aus, um den Klimawandel zu leugnen und die Energiewende zu behindern.
Es stellt die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, wenn Du glaubst, dort würde das Geld für Umweltschutz und Gemeinnutz erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall.
Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?
Von dieser grundsätzlichen Unlogik abgesehen: Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?
Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt. Sie taten und tun alles dafür, um keinerlei Verantwortung für den Schutz der Umwelt übernehmen zu müssen. Sie geben jährlich Milliarden aus, um den Klimawandel zu leugnen und die Energiewende zu behindern.
Es stellt die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, wenn Du glaubst, dort würde das Geld für Umweltschutz und Gemeinnutz erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall.
Die für mich interessante Frage ist, warum lassen wir das denn alles zu? Wie lange ist denn das alles schon bekannt? Ich kann es nicht sagen... Trotzdem passiert so wenig.
Sind es die unfähige Politikern, geldgierigen Bosse? Oder sind wir vielleicht selbst schuld, weil wir das alles einfach zulassen?
Wir regen uns auf, schreiben in sozialen Medien. Mal über das Klima, mal über den Polizisten in Mannheim, dann ein Hochwasser. Wie eine Karavanne lassen wir uns von einem Thema zum anderen karren.
Zusammenhänge werden nicht mehr erkannt. Das ist das eigentliche Problem.
Dabei sollten wir die entsprechenden Themen vor uns hertreiben und nicht umgekehrt.
Ich schließe ihn für mich persönlich nicht von der Diskussion aus. Ich ordne lediglich seine Ansichten ein.
Ich würde gern mal an einem Beispiel aufzeigen wie relevant die Einordnung der Ansichten auf die Argumente ist. Um es mal aus der Abstraktion zu holen, nehme ich den hier häufig schreibenden qbz. Er vertritt insbesondere sozialpolitisch die genau gegenteilige Meinung von mir. Und dennoch liebe ich seine Argumentation. Da lerne ich immer etwas dazu. Was er schreibt, ist teilweise brillant. Gehen wir eine Ebene abstrakter , könnte ich Gregor Gysi, Sarah Wagenknecht, etc. ins Feld führen. Völlig ab von meiner Einstellung. Die Argumente sind häufig dennoch stark.
Zitat:
In gleicher Weise mache ich mir ein Bild von der Blattlinie der NZZ. Es ist doch auffällig, dass in einem Interview zur Energiewende der Klimawandel überhaupt nicht vorkommt.
Das könnte daran liegen, dass der Klimawandel nicht zu diskutieren ist. Er ist da. Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist ein anderes Thema. Gutes zu wollen, reicht nicht.
Ich würde gern mal an einem Beispiel aufzeigen wie relevant die Einordnung der Ansichten auf die Argumente ist. Um es mal aus der Abstraktion zu holen, nehme ich den hier häufig schreibenden qbz. Er vertritt insbesondere sozialpolitisch die genau gegenteilige Meinung von mir. Und dennoch liebe ich seine Argumentation. Da lerne ich immer etwas dazu. Was er schreibt, ist teilweise brillant. Gehen wir eine Ebene abstrakter , könnte ich Gregor Gysi, Sarah Wagenknecht, etc. ins Feld führen. Völlig ab von meiner Einstellung. Die Argumente sind häufig dennoch stark.....
Habe ich am Montag bei Bundesminister Lindner gesehen: brilliant sein geopolitischer Abriss, perfekt seine Schlussfolgerungen, genial vorgetragen. Nur eben: einseitig.