ich habe ein paar Tage hier nicht geschrieben, war eine stressige Zeit ausserhalb unseres Universums.
Aber ich habe weiter trainiert. Hatte ja was vor, 70.3 in Duisburg. Letzter Stand war ja dass ich ein wenig Malessen mit Achilles hatte. Wahrscheinlich bin ich immer noch zu schwer für meine zarten Gliedmaßen. Aber es hat auch irgendwie extrem viel Gravitation im Moment, gegessen habe ich kaum.

Aber ich war trotzdem voll motiviert, selbst meine Spülmaschine kannte nur noch einen Gedanken. Und tat die Sehne zwar weh, mein Angstgegner die Hitze war erst mal kein Thema mehr. Also dachte ich mir
Fett wie Blumenfeld, Ohren wie Sanders und Achilles wie Frodo, das muss gut werden. Außerdem fühlte ich mich durch meinen Trainer perfekt vorbereitet. Also bin ich wohlgemut in die Stahlstadt, für mich Ostwestfahlen schon seit Kindertagen das Synonym für Eisen.
Samstag dort gut angekommen war das Wetter erst so lala und wurde immer schlechter. Kalt, windig, Regen ohne Ende. Die Organisation war schlichtweg perfekt! Keine Chance was falsch zu machen, selbst für mich Ironneuling. Und alle irgendwie gut gelaunt! So habe ich meine Unterlagen ohne Wartezeit bekommen, die Bunten Beutel mit kurzem Anstehen und wars zufrieden. Naja, zum Radcheckin habe ich mich etwas selbst gestresst und mich als ich die lange Schlange gesehen habe viel zu früh im strömenden Regen angestellt, hätte man gelassener angehen können. Zumal ich erst nachher gemerkt habe das man mit einem eingecheckten Rad keine Vorbelastung mehr fahren kann. <sic> Der Rest ging gut, alles klappte. Abends den Bauch voller Nudeln gepackt und dem Regen gelauscht...
Sonntag morgen war ich nach gutem Frühstück gut zurecht, den ärgerlichen Achilles habe ich ignoriert und das Wetter war überraschend schön. Kurzer Radcheck und dann in den Schwimmstart. Die Stimmung dort war super, die Regatta-bahn ist toll.

Da ich sehr skeptisch wegen des Laufens war war mein plan möglichst gelassen zu schwimmen und zu radeln um hinten raus heile zu sein. Ich hatte vom Fleck weg Spass im Wasser. Durch den rolling-Start war man nie einsam, In der engen Bahn bei 2500 Schwimmern war immer Gerempel und Gedrängel. Nicht jedermanns Sache, aber ich mag Wasserpogo. Meinen Plan nach 40min durch den kleinen Kanal zum Schimmausstieg zu sein konnte ich (etwas zu) locker einhalten.
Die Wechselzone war recht lang und ich habe wie immer viel Zeit dort vertrödelt. Wie einige andere auch habe ich mein Rad kaum aus dem Ständer bekommen, der war scheinbar niedriger als am Samstag. Und die Wiese total matschig. Aber alles ging gut und ich bin mit meinem "Klassiker" gut zum Start gekommen.

(in Kanarienvogelfarbe)
Radfahren war auch gut, die Strecke weitestgehend abgetrocknet, kein Regen am Anfang und bis auf ein verschlammtes Cleat links was sich erst nicht einklicken konnte alles gut. Ich hatte eine gemäßigte Fahrweise geplant, das ging auch gut auf. Mir gefällt die Strecker dort gut, erst durch die Stadt und über den Rhein, dann hoch nach Moers glaube ich und zurück. Nur waren da teilweise irre Löcher in der Straße, wie bei uns zuhause

Das Rad lief super gut, aber ihr kennt das ja: wenn nachts im Wald eine Amsel raschelt, dann denkt man immer eine Wildschweinrotte kommt. Jedes kleine Geräusch hat mich erschrocken, zumal doch einige mit Pannen zu kämpfen hatten. Ich bin dann man Plantempo von ~ 30+ gefahren, was im Nachhinein etwas zu entspannt war, aber siehe oben.... Im oberen Bereich der Strecke hat es feste geregnet, war aber ok und immer schön zu fahren. Die Motorradfahrer waren zurückhaltend und nur wenige E-Biker ab und an auf der Strecke.
Was mir unangenehm aufgefallen ist war, dass einige Radler aus westlichen Ländern (B,NL) scheinbar sehr gesellige Radsportler sind und gerne ganz nahe beieinander bleiben. Das war manchmal wie früher als ich Kriterium gefahren bin...... nicht mehr so ganz meine Sache.
Wechselzone war wieder zu lange, meine Güte was mache ich da immer??
Und laufen, der gefürchtete Part, keine Ahnung was war, nach ein paar wenigen Minuten mit hohem Puls konnte ich einfach meinen Rhythmus durchtrotten. Es war mittlerweile stark am Regnen, böig und kühl, herrlich. Die Strecke durch den sechs Seen Park hat mir gut gefallen, Höhenmeter etwa 0,3-0,5 oder so kam mir auch entgegen und die Stimmung war trotz des Wetter überraschend gut. Mir tat nichts weh und es war immer Laufenergie da. Nur die letzten Kilometer wurden dann doch ein bisschen lang. Am Ende bin ich den Halbmarathon etwa so schnell gelaufen wie beim Osterlauf in Paderborn, was für mich überraschend gut war.

Nach 6 Stunden und 10 min war ich dann im Stadion. Über emotionale Momente beim Schwimmstart oder Zieleinlauf brauche ich euch ja nichts zu erzählen, die gab es.
Ich möchte auf jeden Fall noch mal die Organisation feiern! Das war perfekt! Und die Verpflegungsstationen, das war fast schon schade, dass ich mich hauptsächlich selbst versorgt habe. Da gab es echt alles was das Herz begehrt! Reichlich! Und überall freunliche Gesichter und gute Laune an den Stationen, im strömenden Regen. Das ist beeindruckend. Sehr toll von den Helfern! Auch wie es der Zeremonienmeister geschafft hat immer gute Stimmung zu halten war gut.
Nicht so dolle war die "Expo" und das Ironman Village. Da war kaum was los, wirklich karg, selbst in Salzkotten beim Lauf ist da mehr los. Und leider scheinen einige Teilnehmer echt Pech gehabt zu haben, fand ich auch schade.
Bei mir gibt es als Kollateralschaden nur eine verlorene, leere Trinkflasche und ein paar verschwundene Sandalen, also eher nix.
Ganz großen Dank an meinen Trainer, einen besseren gibt es nicht!:
Grüße und "Glück auf"
Thomas
ach so, die Bilder sind nicht so dolle, sorry, hatte diesmal keinen Fotobeistand dabei.