Ich fahre auch nur schnell, wenn meine momentane Form (und die Bedingungen) es zulassen. Aber wenn und solange sie es zulassen (am Stück braucht man es selten länger als 5 - 10 Minuten, dann kommt meist eine Phase von 1 - 5 Minuten langsamer), sollte man es auch machen können, finde ich.
Kannst Du ja auch. So sind derzeit die Regeln.
Mich deprimiert dieses Missverhältnis zwischen dem, was wir uns in Deutschland auf Konferenzen und in Talkshows für den Klimaschutz vornehmen und dem, was wir tatsächlich gebacken kriegen. Wir wollen Fusionskraftwerke bauen, Milliarden Tonnen Kohlendioxid auf dem Meeresboden lagern, die Sahara mit Solarpaneelen pflastern.
In der Realität bekommen wir noch nicht einmal ein Tempolimit umgesetzt, für das es seit Jahren eine klare Mehrheit in der Bevölkerung gibt.
Mir scheint, es fällt uns jetzt auf die Füße, dass die Politik den Menschen aus pädagogischen Gründen jahrelang weis gemacht hat, sie würden um eine Erderwärmung von nicht mehr als 1.5°C kämpfen. Diese läppische Verniedlichung der tatsächlichen Verhältnisse hat uns diese läppische Politik beschert. Aber das gehört wohl in den Klima-Thread.
Nachtrag zu meinem letzten Post von einem Kampfjetpiloten über einen Nachbarn von der Bundeswehr an mich ausgerichtet. Eine der beiden fliegt, der andere segelt
[Moderation: Entfernt. Kein Bezug zum Thema des Threads erkennbar.]
aha. Nachdem "mein Modell leider nicht stimmt" entsprachen "die Annahmen der Geschwindigkeiten nicht der umsetzbaren Realität."
Dass das "nicht der umsetzbaren Realität entspricht", ist genau der Punkt! Die berechneten "Vollgasorgien" über 180, 270, oder sogar über die ganzen 360 km, um auf einen bestimmten Schnitt oder eine bestimmte Zeit zu kommen, sind eben genau das.
Für den geneigten mathephoben Nicht-Ingenier darf ich hier noch kurz vereinfachen, was hier stimmen "mag":
An dieser Stelle hört für mich die Meinungsfreiheit auf. Und wir werden nicht
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
mit der Diskrepanz leben müssen.
sondern damit, dass Du nicht in der Lage oder willens bist, die Richtigkeit einer einfachen Bruchrechnung zu erkennen, die auch nicht im Widerspruch zu Deinen Aufzeichnungen steht. Der weiter oben von Dir beklagte "Zeitgeist", in dem Modelle nicht angepasst, sondern die Richtigkeit der Messungen angezweifelt wird, kommt hier also nicht zur Anwendung!
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
aber meine Messungen bzgl. Zeit und Verbrauch stimmen auch
Wie schon einmal geschrieben: Ich habe keine Zweifel an der Richtigkeit Deiner Aufzeichnungen. Dass Du "meine Teststrecke" von 360 km eine Stunde schneller zurück legst, wenn Du statt eines 90er einen 120er Schnitt fährst, zeigen meine einfachen Rechnungen u.a. auch.
Sie ergeben allerdings ebenfalls, dass man die "verlorene" Zeit nicht mehr reinholen kann, wenn man erst mal (180km mit einem 90er Schnitt oder 90km mit einem 120er Schnitt) herum "getrödelt" hat. Mal ein paar Minuten "herum zu blasen" bringt da nichts. Da wäre dann stundenlanger Bleifuß nötig, der aber "nicht der umsetzbaren Realität" entspricht. Oder wie Du es ausgedrückt hast:
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(...)
Wenn ich dort, wo es frei ist, eben je nach Bedingung 160 - 180 fahre, ist der Durchschnitt am Ende auch nur ca. 125, weil immer noch die gleichen Verlangsamungen zuschlagen (siehst Du sicher am Fahrrad auch: wenn man zur Arbeit meist 30 auf dem Tacho hat, ist am Ende wegen der Ampelstopps u.ä. oft nur 26-er Schnitt drauf...).
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich glaube, das kam falsch rüber. Bei dem 1 l mehr geht es um die Alternativen(...)
na dann eben ein anderes Zitat des "empirischen Ingenieurs" als Replik auf:
Zitat:
Zitat von chris.fall
dass das praktisch nicht umsetzbar ist. Dass die Vielen Beschleunigungsvorgänge, die in der Praxis für die 180km mit 180 km/h notwendig wären, den Verbrauch zusätzlich nach oben drücken würden, ist Dir ja schon selbst klar:
Du schreibst es ja selber:
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(...)die z.B. 20 l/100km bei hoher Geschwindigkeit sehe ich auf meinem Bordcomputer nur beim Beschleunigen;(...)
Viele Grüße,
Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (07.02.2023 um 00:16 Uhr).
Unabhängig davon, dass die Ausssagen richtig und sinnvoll ist, vermute ich, dass auch VW das Tempolimit braucht: Die nächsten Entwicklungsstufen des Fahrens hin zum (voll)automatisierten Fahren werden nur zuverlässig und vor allem sicher funktionieren, wenn der Verkehr gleichförmiger unterwegs ist. Selbst einzelne Fahrzeuge, die zu schnell und damit zu unberechenbar unterwegs sind, können das System empfindlich stören bzw. machen es erforderlich, dass die gesamte Fahrzeugtechnik auch auf solche Fahrzeuge ausgelegt wird. Das betrifft, wie schon geschrieben, die Sensortechnik, aber auch die Kommunikationstechnik, denn die Fahrzeuge werden in Zukunft viel mehr miteinander kommunizieren (müssen), und auch die gesamte Beobachtung und Vorhersage des Verkehrs um das Fahrzeug herum.
Der Technik wird man hier deutlich weniger Fehler zugestehen als einem menschlichen Fahrer. Dementsprechend liegt es im Interesse der Entwickler, ein Umfeld/Verkehrssystem zu schaffen, das einfacher zu erfassen, zu berechnen und vorherzusagen ist. Das wird ohne Tempolimit nicht oder nur mit deutlich größerem Aufwand gelingen.
Ich fahre schon etliche Jahre mein eigenes Tempolimit: Tempomat auf 110, 1.800 U/min, 5L im 6. Gang, immer schön rechts.
Einfach machen....
Machen meine Frau und ich seit einem Jahr auch ähnlich (achten allerdings nicht auf die Drehzahlen sondern schalten nur den Tempomat auf 120 ein).
Darüberhinaus haben wir unser Auto abgegeben und mieten uns für Urlaub und Wochenende ein von der Größe her passendes! Gerne auch nen voll geladenen Stromer!
Den kommenden Skiurlaub in der Schweiz versuchen wir mit der Bahn (zu viert mit eigener Skiausrüstung). Ich werde berichten, wie das geklappt hat.
Wie heisst das doch so in diesen fancy Manager-Seminaren: "Machen" ist wie "Wollen" bloss krasser.
Die nächsten Entwicklungsstufen des Fahrens hin zum (voll)automatisierten Fahren werden nur zuverlässig und vor allem sicher funktionieren, wenn der Verkehr gleichförmiger unterwegs ist. Selbst einzelne Fahrzeuge, die zu schnell und damit zu unberechenbar unterwegs sind, können das System empfindlich stören bzw. machen es erforderlich, dass die gesamte Fahrzeugtechnik auch auf solche Fahrzeuge ausgelegt wird. .... Dementsprechend liegt es im Interesse der Entwickler, ein Umfeld/Verkehrssystem zu schaffen, das einfacher zu erfassen, zu berechnen und vorherzusagen ist. Das wird ohne Tempolimit nicht oder nur mit deutlich größerem Aufwand gelingen.
Reicht ein Tempolimit für einfachere Systeme, solange auch nur "einzelne Fahrzeuge unberechenbar" sind? Auch ein Tempolimit wird es nicht verhindern, daß einzelne mal mit 300 durch die Gegend brettern. Oder muß automatisierter Individualverkehr zwingend nur unter seinesgleichen verkehren, also ein Verbot des eigenen Fahrens folgen, um die anvisierte Sicherheit zu erreichen - wäre z.B. in abgegrenzten Stadtvierteln ("gated communities") zuerst denkbar/machbar.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)