Ich glaube das ist ein eher deutsches Problem. Leistungen für die man selbst nicht im Stande ist diese zuvollbringen werden immer kritisch hinterfragt und gesehen. Kann nicht sein das der 6W/kg am Berg fährt wenn ich nur 4,5 schaffe. Der MUSS gedopt sein, anders ist das nicht zu erklären, weil ich trainiere ja schon 30std die Woche.
Alles Kokolores. Es gab in den letzten Jahren keine großen Skandale, daher muss man nicht immer auf der Vergangenheit rumklopfen und die Fahrer immer wieder die gleichen Fragen stellen. Mich wunderts das die da eher so ruhig bleiben. Frei nach Jensie, wann hast du das letzte Mal deine Frau betrogen
Ich schau gerne Radsport: Klassiker, Giro, TdF, auch mal Vuelta.
Wenn ich das in meinem Umfeld erwähne kommt häufig "die sind doch alle gedopt".
Immer wieder mal fühle ich mich dadurch angegriffen (warum auch immer) und ich fange dann an zu argumentieren. Manchmal mit einer paar Fakten (Tests etc.). Damit komme ich aber nicht weiter (die Worte verhallen ähnlich denen Hafu's). Oder ich gehe in die Offensive und komme mit Fußball oder Olympia (Bestechung, Ausbeutung, Knackis sofort zurück auf den Chefposten --> "und das ist das bessere Vorbild für deine Kinder"?). Bringt erwartungsgemäß genau nichts.
Also lasse ich den Spruch "die sind doch alle gedopt" mittlerweile meist an mir abperlen.
Nur die Fußballer, die sind alle sauber! und natürlich hetero!!!
Ich kann diese Diskussionen auch nicht mehr ab. Argumente bringen da gar nichts. Sollen die mal in Ihrer Fussballblase leben und "unserer Elf" im Menschenrechtsstaat Katar zujubeln.
Bei Verdachtsmomenten zu diskutieren ist völlig legitim, aber dieses Diskreditieren von Sportlern, aufgrund von Verfehlungen anderer Athleten in der Vergangenheit, ohne Verdachtsmomente ist mmn. ziemlich anstregend und überhaupt nicht zielführend. Und das wird den Sportlern auch nicht gerecht.
Das Doping von Bjarne Riis, Richard Virenque, Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und praktisch allen ihrer Kollegen war aus meiner Sicht zweierlei:
Erstens die Tat des einzelnen Sportlers, der dafür die volle Verantwortung trägt. Zweitens war es Ausdruck eines Systemzwangs, der weit über den einzelnen Fahrer hinausging. Hätte man die Fahrer gegen andere ausgetauscht, wäre das Doping immer noch da gewesen. Wird ein Fahrer mit Doping erwischt, scheidet er aus und ein anderer rückt nach, der ebenfalls ohne Doping keinen Fuß auf den Boden bekommt.
Heute haben wir, wie Du zurecht anmerkst, andere Fahrer als früher. Aber beim System gibt es viele Parallelen zu früher. Dazu gehört, dass alle Beteiligten dieses Systems vom Doping der Fahrer profitieren. Impulse, die das Doping aufdecken, können nur von außen kommen. Interessanterweise gibt gibt es kaum noch positive Dopingfälle, seit die Agentur ITA für die Kontrollen zuständig ist. Ist das Zufall, ein Erfolg der Abschreckung oder ist da etwas faul im System?
Du sagst richtigerweise, wie ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.
55er Schnitt anno 1989 ist nicht herausragend? Was ist dann herausragend? Nochmal, die Leute gegen die er fuhr waren partiell gedopt. Ob LeMond nach seinem Unfall überhaupt im Stande war, solche Leistungen medizinisch zu erbringen und gegen die gedopte Spitze so zu fahren, kann jeder für sich beurteilen.
Geschwindigkeit ist das Eine, Leistung das Andere. Flache Zeitfahren kann man nur sinnvoll analysieren, wenn man die präzise Streckenlänge kennt und wenn sie auf einem Rundkurs oder einer Wendestrecke ausgetragen werden.
LeMond ist als bester Bergfahrer seiner Zeit alle bekannten Anstiege der Tour rund 10% langsamer gefahren als etwa Pantani. Alle tatsächlich abschätzbaren Leistungen von LeMond liegen außerhalb dessen, was unter Experten Dopingverdacht hervorruft.
Vor allem kann man sicher sein, dass Armstrong im Privatduell alles unternommen hat, um jemanden zu finden, der gegen LeMond aussagt. Es ist ihm nicht gelungen.
Das Doping von Bjarne Riis, Richard Virenque, Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und praktisch allen ihrer Kollegen war aus meiner Sicht zweierlei:
Erstens die Tat des einzelnen Sportlers, der dafür die volle Verantwortung trägt. Zweitens war es Ausdruck eines Systemzwangs, der weit über den einzelnen Fahrer hinausging. Hätte man die Fahrer gegen andere ausgetauscht, wäre das Doping immer noch da gewesen. Wird ein Fahrer mit Doping erwischt, scheidet er aus und ein anderer rückt nach, der ebenfalls ohne Doping keinen Fuß auf den Boden bekommt.
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Du sagst richtigerweise, wie ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht. Und Impulse zur Aufdeckung müssen zwangsläufig von außen kommen durch Staatsanwaltschaft, investigative Journalisten, WADA etc. Der Sportler selbst, der dopt, wird sich nicht selber anzeigen.
Ich finde deine Argumentation in dem Beitrag deutlich differenzierter als vorher. Da wirkte es auf mich auch eher so, als ob du dich speziell auf einen Fahrer, wie WvA, beziehst. Aber das stellst du jetzt ja richtig.
Doping und Betrug findet überall statt, wo es um Geld & Ruhm geht. Davon ist auch nicht der heutige Radsport ausgenommen, wie die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei Bahrain-Victorious zeigen. Ich denke aber auch, dass es aktuell nicht mehr ein vergleichsweises System des Dopings gibt, wie in den 90er oder den 2000er bis zum Fuentes Skandal.
... ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.
Wie würdest du vor dieser heutigen Aussage, deine Beiträge von vor wenigen Tagen einordnen, insbesondere die benutzten Lachanfall-Smilies oder den Blumen-Smilie?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...
Ich schaue mir trotzdem (leicht schmunzelnd) einen Träger des Grünen Trikots an, der in den schwersten Bergen der Tour den stärksten Bergfahrern der Welt Windschatten spendet. Mich würde aber interessieren, was Mario Cipollini darüber denkt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nachdem er den halben Tag lang in einer Fluchtgruppe gerackert hatte.
Morgen ist er der Favorit für das Zeitfahren.
Ich müsste schon verdammt schlecht im Lesen und Interpretieren von Texten geworden sein, wenn ich da nicht einen impliziten Dopingvorwurf an die Adresse des Trägers des grünen Trikots herauslesen würde.
Das heißt du hast genau das getan, was man nach deiner heutigen Aussage eigentlich nicht machen darf, nämlich einen einzelnen Fahrer herausgegriffen und diesem einzelnen Fahrer Doping unterstellt, allein begründet auf dessen erbrachter Leistung.
Mich würde übnrigens absolut nicht interessieren, was Cipollini über Wout van Aert denkt, denn die beiden waren so unterschiedlich wie zwei Rennfahrer nur sein können. Cipollini hat den Winter über keine Crossrennen bestritten, der hat sein Training nach langer Saisonpause meist erst im Januar oder Februar wieder begonnen. Cipollini hatte trotz seines 2004 nachgewiesenen Epo-Dopings (Tour 1998) in insgesamt 8 Versuchen nicht ein einziges mal das Ziel der Tour de France erreicht, weil er jedes mal wenn es in die Berge ging aus dem Zeitlimit gefallen ist. Selbst beim Giro d'Italia hat er bei 14 Versuchen nur 5mal das Ziel erreicht und selbst dort nur, weil er sich bergauf an Mannschaftsfahrzeugen festgehalten hat, wovon es etliche Fotos gibt, aber wofür man beim Giro wegen des Starkults von Cipo regelmäßig darüberhinweg gesehen hat.
Nur die Fußballer, die sind alle sauber! und natürlich hetero!!!
Ich kann diese Diskussionen auch nicht mehr ab. Argumente bringen da gar nichts. Sollen die mal in Ihrer Fussballblase leben und "unserer Elf" im Menschenrechtsstaat Katar zujubeln.
Ist leider so.
Leider für uns dann dieses Jahr keine freien Straßen, da die WM "zur falschen Jahreszeit" stattfindet. Es gibt nichts schöneres wenn all die vielen Leute vor der Glotze hängen und die Straßen entspannt zu befahren sind.
Cipollini hatte trotz seines 2004 nachgewiesenen Epo-Dopings (Tour 1998) in insgesamt 8 Versuchen nicht ein einziges mal das Ziel der Tour de France erreicht, weil er jedes mal wenn es in die Berge ging aus dem Zeitlimit gefallen ist. Selbst beim Giro d'Italia hat er bei 14 Versuchen nur 5mal das Ziel erreicht und selbst dort nur, weil er sich bergauf an Mannschaftsfahrzeugen festgehalten hat, wovon es etliche Fotos gibt, aber wofür man beim Giro wegen des Starkults von Cipo regelmäßig darüberhinweg gesehen hat.