Epo und Blutdoping erhöhen beide die Laktattoleranz.
Beim Blutdoping geschieht das ganz simpel über die gesteigerte Hämoglobinmenge. Hämoglobin ist ein Laktatpuffer.
Epo erhöht ebenfalls die Laktattoleranz, aber zusätzlich auf anderem Wege. Deshalb wird Epo auch von Läufern auf den langen Sprintstrecken benutzt. Der Effekt setzt fast unmittelbar ein, lange bevor sich neue rote Blutkörperchen gebildet haben.
Beim Blutdoping wird mit Eigenblut gedopt; Epo benutzt man dabei zusätzlich in geringen Dosierungen. Letzteres dient dazu, das Eigenblutdoping zu verschleiern, indem Schwankungen im Blutpass geglättet werden. Die Epo-Dosierung ist so gering, dass sie unter der Nachweisgrenze bleibt.
Es ist für mich leicht nachvollziehbar, warum die Athleten extreme aerobe Leistungen erbringen können und gleichzeitig über extreme anaerobe Kapazitäten verfügen.
Ich schaue mir trotzdem (leicht schmunzelnd) einen Träger des Grünen Trikots an, der in den schwersten Bergen der Tour den stärksten Bergfahrern der Welt Windschatten spendet. Mich würde aber interessieren, was Mario Cipollini darüber denkt.
