So verrückt wie ich nunmal bin, war ich jetzt auch noch bei der Challenge Roth. Nicht nur um dem Titel in diesem Blog gerecht zu werden, sondern einfach weil es Spaß macht. Nochmal kurzer Rückblick, vor drei Wochen meine erste Langdistanz überhaupt (Ironman Frankfurt), wo mich leider mein Asthma stark gequält hat. Vor einer Woche der Ötztaler, war bezügl. Asthma schon besser als in Frankfurt, aber gut war es noch nicht. Letzte Woche ging es mir wieder deutlich besser, und dann schreibt hier Flachy im Forum auch noch, dass man sich Nachmelden könnte. Ein kurzer Anruf in Roth "komm einfach vorbei und bring Geld und Startpass mit,..." naja, bevor ich mir es recht überlegen konnte war ich schon auf dem Weg nach Roth. Und so verhext wie dieser Sommer war ging es natürlich gleich weiter, kaum bin ich Roth fange ich wieder an zu Husten. Den ganzen Samstag noch fröhlich vor mich hingehustet stand ich dann Sonntag früh am Start.
Die Stimmung war super, die Helfer super nett, und was mich jedesmal wundert, egal welchen Helfer man nach irgendwas fragt, jeder weiß Bescheid und hilft weiter. Vor dem Start war es noch etwas kühl, aber mit dem ersten Startschuss war das frösteln zu Ende. Einfach irre die Stimmung, wenn nach dem Startschuss die Rauchkringel aufsteigen. Zuschauer gab es reichlich, sicher weniger als normal, aber der ganze Kanal und auch die Brücke waren gut besucht.
Irgendwann war dann auch meine Startgruppe dran, ich ging ins kühle Nass und schwamm vorsichtig richtig Startlinie. Für mich eine ganz neue Erfahrung, bisher kannte ich nur Landstarts. Beim Schwimmen lag mein Fokus erstmal darauf möglichst ruhig und unangestrengt über die Distanz zu kommen, um bezügl. Asthma kein Risiko einzugehen. Die Orientierung war verglichen mit Frankfurt natürlich extrem einfach, als Rechtsatmer musste ich ja nur parallel zum Ufer schwimmen. Dabei bin ich allerdings so orientierungsfaul geworden, dass ich beide Wenden verschlief und erst durch die roten Leinen aufgeschreckt wurde. So ging es noch recht locker aus dem Wasser, mein Beutel war der letzte in meiner Reihe, da war es leicht den richtigen zu finden.
Die Radstrecke kannte ich schon größtenteils von der Staffel und da nicht weit weg wohne kenne ich die Gegend ohnehin so leidlich und bin mit der Landschaft bestens vertraut. Aus meiner Sicht eine sehr schöne Strecke. Auch der neue Abschnitt von Offenbau nach Eyesölden war gut, eine nette Strasse durch den Wald leicht bergauf. Die "Feldwege" von Eyesölden über Jahrsdorf nach Grauwinkel waren auch sehr gut fahrbar und wie die ganze Strecke frisch gereinigt. Insgesamt fand ich die Strecke wesentlich kurzweiliger und schöner als in Frankfurt. Mein einziger Kritikpunkt: am Ende wäre eine weitere Verpflegungs- (oder wenigstens Wasser-) Station nicht verkehrt gewesen. Da der Solarer Berg nicht gefahren wurde waren es von Eyesölden ins Ziel doch fast 30km ohne Verpflegung. In T2 wurde einem das Rad direkt abgenommen, ein Helfer mit meinem Beutel stand auch schon bereit, super.
Danach ging es auf die Laufstrecke, bisher kannte ich nur Berichte mit viel Sonne und Hitze. Vermutlich aufgrund der vorgerückten Jahreszeit war es aber sehr angenehm. Am Kanal viel Schatten, die Temperaturen durchaus angenehm. Dafür ist die Strecke eher etwas langweilig, speziell die 20km am Kanal wo man einfach nur geradeaus läuft. In der Innenstadt von Roth war dann wieder tolle Stimmung und der Anstieg nach Büchenbach kürzer und angenehmer als ich gedacht hatte. Und dann kamen schon die letzten zwei Kilometer, am Ende der Einlauf ins Stadion. Einfach klasse
Der Zielbereich wieder perfekt organisiert, super Verpflegung (vegan, glutenfrei), einfach alles da. Abschliessend gab es für mich noch einen kurzen Spaziergang zu T2, Rad und Beutel abholen und mit dem Shuttle zurück zum Schwimmstart. Von Anfang bis Ende ein perfekter Tag. Das Risiko hat sich voll ausgezahlt
