Guten Abend,
kurzgefasst möchte ich das Thema Eschwege als "Stressathron" abhaken. Das fing schon morgens an. Abfahrt Friedberg gesperrt wegen kaputter Ampel...die komplette Abfahrt...wegen ner Ampel...ALLLTTTTEEERR...wegen ner Ampel! Will heissen erst nomma 15 Minuten in die falsche Richtung, ergo Süden nach Frankfurt, an der 661 gedreht und wieder hoch. Dann bin ich natürlich gehackt wie ne gesenkte Sau, wusste gar nicht das meine A-Klasse so schnell ist, obwohl ich dann doch lieber die B von meiner Frau gehabt hätte.
Auf jedsten oben angekommen, dann erst mal wieder Google-Maps-Suche für Detailnavigation. Bis ich dann gerafft hab, dass es nicht der Werratalsee, sondern ein Nebensee gennant Meinhausdorflandirgendwassee...ach was weiss ich...schreibt's doch einfach korrekt in die Info anstatt Werratalsee. Beschilderung hätt's auch getan, zumal der eine See, ja nur 2-3km vom anderen See entfernt war. Zum Glück hat mir dann die Sichtung der örtlichen Feuerwehr, die Suche erleichtert. Was macht man nicht ohne die freiwilligen...kudos to you guys...
Joar, dann war's halt schon 10:30. Ich denk mir noch:"Cool, dann hast ja noch ein wenig Zeit zur Anmeldung und dann in Ruhe zurück, umziehen und Equipment holen". Klaaaarrr...was sonst. Die Frage an den Feuerwehrman ob es noch weit seie, bejate er und wies darauf hin, dass ja bald die Besprechung anfängt. "Ach echt jetzt", "Schnellmerker" denk ich mir so...*grummel grummel*. Also ging es stressvoll weiter.
Während das gesamte Event sehr professionell aufgezogen war, eben Kleinstadtniveau, im Vergleich zu den zwei vorherigen "Dorfniveaus", empfand ich es...milde ausgedrückt...SUBOPTIMAL!!!...das der ganze 2km lange Weg vom Auto bis zur Wechselzone abgesperrt war, so das man ständig noch nen Kilometer mehr dranhängen musste, um hin und zurück zu dackeln. Herrgott, ich nehm doch keine Reisekoffer bzw. einen Wertsachensafe mit zu solchen Events. Ist doch klar, dass ich ab und zu nochmal ans Auto muss. Ebenso die 500 anderen Teilnehmer. Bin mir auf dem Weg manchmal vorgekommen, wie auf ner Einkaufsmeile, so voll war es da...und jetzt kommt's...allles wegen einer Brücke...einer Engstelle unter der Brücke, jenseits der jeder wieder normal auf der Straße latschen durfte, obwohl da die Rennteilnehmer in Zeitfahrhaltung entlang gehackt sind. Alter...jetzt mal im Ernst...geht's noch?!? Naja, egal, ich war nicht der einzige der nen Hals gehabt hat. Und "Sicherheit" geht ja bekanntlich über alles.
Von Anmeldung bis Rennstart(in zugewiesenen Gruppen???, ganz neues System, ergo unvertraut, ich dachte es gäbe immer nur Alterklassengruppen???) vergingen dann nochmal 2,5 Stunden. Ja? Und was macht man da anderes, als sich ständig wieder über die lokalen Favoriten der Triathlonszene zu unterhalten? Richtig. Man entzieht sich dem Trubel und geht ans Auto ein bischen Deftones, Nirvana, Rammstein und MSI hören. Irgendwie hatte ich Aggros abzubauen...
Ne, im Ernst, waren ein paar coole Jungs und Mädels dabei, mit denen ich ein wenig über Streckenbeschaffenheit, lokale Rivalitäten und den generellen Sinn des Triathlonsports geschnackt habe. Und dann war ja noch die Werbung und die Werbetreibenden...überall...ja...ich schwör...die sind mir hinterher gelaufen. Nicht das sie auf einmal aus dem Maisacker hüpfen und mir irgendwas andrehen wollen. War wirklich nicht schön. Hatte für mich alles den Beigeschmack von Marketingmasche, um unwissende abzuziehen. Aber naja, irgendwie müssen se ja so Events finanzieren.
Zum Rennverlauf gibt's eigentlich nicht viel zu sagen, ausser das ich meine gesteckten Ziele wieder ein wenig übertroffen habe. Ich hab versucht mit der Garmin das komplette Rennen zu "dokumentieren", das wollte aber nicht so richtig, hauptsächlich weil ich offensichtlich nach einem Tag noch zu unbegabt war, das Ding schnell und sauber im Stress zu bedienen. Am Schluß kam dann eine Zeit von 1:24 raus, in der ich 725m zurück gelegt habe. Wat?
Gott sei Dank hat die Autodokufunktion(oder wie das jetzt genau heisst) der Garmin, die einzelnen Disziplinen getrennt von einander aufgezeichnet, allerdings nur die (ungenaue)Zeit in Bewegung, Distanz und Pace. Die WZ-Zeiten hatte ich mit der simplen Stopuhr getrackt. Insgesamt kam ich auf eine Zeit von 1:30 irgendwas, mit satten 9 Minuten in den Wechselzonen(wahrscheinlich geringfügig weniger, da ich immer erst gestoppt habe, nachdem ich aus der WZ komplett raus war). Allerdings gab es dafür Gründe. Ich hatte mit sowieso ausreichenden Ruhezeit in der Wechselzone geplant, um die Beine aufzulockern und auszuschütteln, allerdings hatte ich nach dem ganzen Stress schon nach dem Schwimmen keine Lust mehr. Stand wirklich kurz vorm Abbruch, wäre da nicht der nette Kommentator gewesen. Der lies mich relativ wenig beeindruckt, als er irgendwas über meine Handschuhe erzählt hat, die schwierig mit nassen Händen anzuziehen sind. Nein! Echt jetzt? Beim Stutzenanziehen hat der mich schon als so neugierig angeklotzt. "Komm runter setz dich mit mir aufs Rad und lass fahrn du Schwätzer", hab ich mir nur gedacht. Steht da vorne mit seinem Yuppie-Headset...
Die Zeiten sind nicht 100% akkurat, einer Gesamtzeit von 1:30:50,3 liegen laut Garmin und Stoppuhr zugrunde:
Schwimmen: 12:xx(:45?)
WZ1: 5:18
Rad: 41:xx(50?)
WZ2: 3:44
Laufen: 27:06
Im Gesamtergebnis wurde es dann nur der 165. von 184., da ich am Schluß beim Laufen auch einfach kein Bock mehr hatte. Es ging drei Runden durch die Innenstadt, irgend so einen komischen Radwegmörderhügel hoch über Stufen mit einer Steigung von...ungelogen...100%. Hab zugegbenermaßen nicht mehr richtig gebissen, wofür ich mir jetzt in Arsch beissen könnte, weil ich da auch nomma 2-3 Minuten hab liegen lassen. Anhand der Ergebnisse kann man sehen, dass 3 Minuten den Unterschied zu Sub 150 ausgemacht hätten. Klopp ich da nochmal 4 WZ drauf, sind's sub 130. Fauler Sack! Am Ende durften wir dann alle die 5km wieder zurücklaufen. Kein Witz. Die komplette Laufstrecke wieder zurückgehen. Da hat's dann endgültig Klick gemacht und ich bin vor lauter Frust einfach wieder zurück gerannt, sonst wär ich da noch Amok gelaufen! Ergebnisse hätte es sowieso erst um 18:30, wer hätte es gedacht, nach der After-Show-Werbe-Dinner-Schieß-Mich-Tot-Irgendwas-Party, gegeben. Also exakto 4 Stunden nach meinem Zieleinlauf und das obwohl die letzte Gruppe schon längst gestartet war.
Wie gesagt, wird abgehakt und nochmal geb ich mir so'n Stress nicht ohne Family. 6 Stunden Autofahrt. Davon hat mir der Arsch, Füße, Beine und Rücken hinterher mehr wehgetan, als vom Fahrrad fahren und Laufen. Nen kleinen Wadenkrampf gab's dann mitten auf der Autobahn auch noch, weil man ja ständig die Beine unter Spannung am Gas- bzw. Bremspedal hält. War am Schluß einfach nur noch heilfroh daheim anzukommen. Vor lauter Frust hab ich auch noch den lokalen McDonalds geplündert. Warum? Ja, weil's da nur Bratwurst und Bier gab. Bratwurst! Des Sportlers wohlverdiente Lieblingsnahrung. Gibt doch nix geileres als mit nem flauen Magen ein Bier und ne Bratwurst zu kippen...ZUCKER und fettfreies Fleisch brauch ich...aber vor allem ZUCKER!!! Ok, McDonalds ist da sicherlich auch nicht die beste Wahl, aber manchmal siegt halt der "kleine" Hunger und die hatten Cola.
Nun gut. Wie immer, hab ich auch diesmal ne Menge positives mitgenommen. Die Zeiten der Disziplinen haben sich maßgeblich verbessert. Also für meine Verhältnisse. In Maibach hatte ich z.B. nur 4 Minuten WZ. Mit einer gescheiten WZ und weniger Frust im Bauch, hätte die von mir gewünschte 1:24 locker stehen können. Ich bin beim Schwimmen diesmal nur als drittletzter aus dem Wasser, hab gut 75-100m gekrault(könnt mir da aber auch wieder in Arsch beißen, weil da viel mehr ging, ich es einfach nur aus Faulheit und "leckt mich doch alle"-Einstellung nicht abgerufen hab), durfte das erste mal in den Genuß kommen, wie es ist sich durch's Wasser "zu kloppen", weil einem jeder in der Bahn im Weg ist(und komischerweise haben die auch alle Platz gemacht, um mich dann wieder zu überholen, als ich in Brust überging...

) und hab ein sehr nettes Mädel kennen gelernt. Also sportlich...sportlich! Ihr Lächeln war das einzige wwas mir den Tag versüßt hat.
Auf dem Rad bin ich förmlich geflogen. Wie erwartet fast nahtlos ohne Steigung. An einer Tour Zeitfahrhaltung, niedrigstes Ritzel(was bei mir leider nur 24 sind). Ich denke meine Trittfrequenz war jenseits der 140-150. Umso mehr brauch ich ein neues Blatt mit mehr Gängen! Wir sind in einer Gruppe ins Wasser. Als drittletzter bin ich aus dem Wasser. Als vierzehnter(von 40?)kam ich nach dem Radeln zurück, wenn ich richtig gezählt hab und 24 Fahrer überholt habe. Inwiefern da noch andere aus der vorherigen Gruppen dabei waren kann ich nicht sagen. Da die Gruppen aber weit auseinander gestartet sind, ist es eher unwahrscheinlich, dass da noch einer unterwegs war.
Im Laufen durfte ich wieder zwei überholen, wurde aber von mindestens 10 kassiert und sicherlich den Rest, den ich vorher auf der Straße überholt hab, in der WZ. Soweit ich mich erinnern kann, bin ich als letzter aus WZ1 raus, obwohl ich nicht letzter aus dem Wasser war. Muss halt noch die Stutzen über die nassen Beine quetschen. Wie gesagt, am Ende hat ich sowieso kein Bock mehr. Die ganzen Menschenmassen waren mir nicht grad behagen. Im Zieleinlauf gab's ne Dosis Monoxid, wegen Partyrauchmitteln...yeah, geilster Kick ever, wenn man eh schon ohne Luft durchs Ziel läuft.
Da musste im übrigen jeder durch. Ich dachte mir hinterher:"Hat sich da wirklich keiner Gedanken gemacht? Rauch am Zieldurchlauf?". Naja, es paart sich natürlich mit dem Gesundheitsgedanken der fetten Bratwurst. Obwohl, wenn ich jetzt überlege. Die wollten uns töten. Ganz klar! Erst nen blöden Radfahrhügel, dann Rauch, dann Bratwurst und Bier. Die wollten Herzinfarkte züchten. Das ist bestimmt der Neid auf unsere flachen Bäuche.*Rofl*
Positiv war auch keine körperlichen Vorkomnisse, keine Energieprobleme, die Ruhe mit der ich ans, wenn auch langsam ausgeführte, Werk gegangen bin. Und die Erkentnis, dass Zeit nicht alles ist, wenn man maßgeblich das bronzene Abzeichen(nur noch 900m...yeah!) und vor allem das hier im Auge hat...
...jup, offizielll die Schallmauer von 80kg durchbrochen. Zwar speicherentleert nach dem heutigen Morgenlauf, da abzusehen, als ich heute Morgen, nach gestriger McDonalds-Völlerei, trotzdem 81,6kg auf die Waage brachte. Die Maße sind mit 100-83-97 auch, vor allem an den richtigen Stellen, gesunken. Und mein KFA ist nun auf 13%, mit Calliper- und Navymethodenrechnung. Demnach bin ich nicht mehr weit von einer Form entfernt, die überhaupt richtiges Training und Wettkampftaktik zulässt. Also hat sich die ganze Schinderei der letzten 3 Monate voll und ganz gelohnt. Der aufmerksame Leser (ungeneigte) sollte bereits frühzeitig über diesen primären Wunsch aufgeklärt gewesen sein. Also hört gut zu. Ich hab's gefressen euer "Übertraining" und es hat mich dünner gemacht! *Zwinker* (warum geht mir jetzt gerade Stephen Kings Thinner durch den Kopf?)
Ich rechne spätestens anfang nächsten Jahres mit einem KFA von 12% und einem Gewicht, um die 77-78kg im November, was für mich und meine dann eventuell vorhandenen Ambitionen die perfekte Ausgangsbasis wäre. Ich muss nur ständig weiter Eiweiß bechern, damit ich auf gar keinen Fall Muskeln verliere und mir dann 1-2 Jahre geben, um eine gescheite Grundlagenausdauer zu schaffen. Den ein oder anderen Wettkampf nächstes Jahr, werde ich trotzdem nicht vernachlässigen.
Sonst noch was? Ach ja! Mein neues Spielzeug. Hab jetzt ne Garmin Vivoactive. Nettes kleines Armkleid und ungemein nützlich. Praktisch noch dazu. Weiss selbst nach 2 Tagen noch nicht, wie ich das gesamte Potential nutze. Hab gestern ein bischen Zeit damit verbracht Zusätze vom IQ-Shop zu saugen und die Uhr ein wenig "aufzuräumen". Nachrichten und so'n Blödsinn brauch ich nicht auf einer Uhr, wo ich sie eh nicht lesen kann. Für den Hauptbildschirm gab's ein Fenster, das alle Infos in einem vereint, so kann ich mir die ständige Scrollerei sparen. Nur das Wetter hat den Kahlschlag überlebt. Wenn ne Strumfront beim Training heranzieht, sollte man das schon wissen.
Dementsprechend konnte ich heute morgen auch das erste mal
gescheit Daten nehmen, nachdem ich ja schon mal am Freitag mit Schwimmen angestestet hatte. Richtig geil finde ich wie schön markant die Intervalle rausgehoben werden. Die Herzfrequenz relativiert sich im Gesamtkontext auch viel weniger dramatisch, als auf Runtastic. Obwohl ich langsam lerne, dass ich wirklich zu denen gehöre die zwischen 150-160 ihr "grünes" Level haben. Hab heute mal Musik mitgenommen und mitgesungen...Metal...Deftones...da braucht man Luft...das summt man nicht einfach mal so vor sich hin. Ist natürlich mit eine Begründung warum man auch hier in Sauerstoff bzw. Pulsschuld gerät. Für gewöhnlich soll man ja beim Sport nen gescheiten Atemrhythmus aufbauen. *Klugscheißmodus aus*
Die Schrittfrequenz ist natürlich auch sehr hilfreich. Jetzt muss ich natürlich lernen, was denn so für meine Statur die beste ist. Ich denke kleine Menschen machen eher kleine, viele Schritte und große umgekehrt. Oder lieg ich hier gänzlich falsch und ist es aus energietechnischen Gründen gerade umgekehrt, dass der kleine, leichte Mensch mit Musklen arbeitet, weil er weniger trägt und der große, schwere Mensch lieber trippled, also hohe Trittfrequenz, um durch sein Gewicht die Muskeln und Bänder nicht zu stark zu beanspruchen. Wie auch immer, der austrainierte, große Athlet dürfte hier wegen Schrittlänge und Kraftpotential wohl ein Vorteil haben. Allerdings muss er ja erst mal mit Ausdauer konstant die Kraft halten können. Ich werd's irgendwann in Erfahrung bringen.
Sodelle, zum weiteren Verlauf, da ja am So. 3.9 schon wieder
ein Wettkampf ist und ich heute eigentlich mein Wochenlaufpensum erfüllt habe, hab ich auf jedsten erst mal das doch etwas anspruchsvollere Dienstagslauftraining abgesagt und werde statt dessen lieber noch mal zwei Kraft und Schwimmeinheiten bis spätestens Do. einlegen. Eventuell mach ich irgendwann die Woche noch ein leichtes Koppeltraining, wenn ich Bock habe. Aber spätestens Do. ist komplett Schluß(es sei denn ich kauf mir wieder ein neues Spielzeug, dass ich dann bei einem Schwimmtraining ein Tag vorm Wettbewerb testen muss)! Das gute am nächsten Wettbewerb, ist eine 50m Bahn im Schwimmbad. Bei 25m hab ich etwas mehr Probleme den Atemrhythmus zu halten. Werde wahrscheinlich nur mit dem Pullbuoy Stabi machen und Brust in hoher Frequenz einüben, da es mir in Eschwege keines Falls an Luft gemangelt hat...nur an Gelassenheit...
