Im Märzen der Bauer
die Rößlein einspannt
Er setzt seine Felder
und Wiesen in Stand.
Er pflüget den Boden
er egget und sät
und rührt seine Hände
früh morgens und spät.
So ungefähr sah auch mein innerer Trainingsplan aus, aber es kam anders. Während ich im März den nächsten Step nach vorne machen wollte, ergab sich eher ein Rückschritt. Ich habe kaum die Hälfte dessen geschafft, was ich mir vorgenommen hatte.
Das Trainingslager auf Fuerteventura lief zufriedenstellend. 23 Trainingsstunden in der ersten Woche sind eine ordentliche, aber für ein Trainingslager eher moderate Belastung. Es folge eine Woche mit 13 Trainingsstunden.
Nach zwei, drei ruhigen Tagen wollte ich dann wieder richtig angreifen, aber ich fühlte mich die ganze folgende Woche recht leer. Von Angreifen konnte also keine Rede sein. Ich hatte nichts drauf. Dementsprechend fuhr ich mit ungewohnt leichten Gängen über deutlich verkürzte Radtouren, hatte aber gegen Ende der Touren sogar mit diesen Bonsai-Belastungen meine liebe Mühe. Laufen ging ebenfalls schwer.
Als das in der zweiten Woche nacheinander nicht besser wurde, wurde ich stutzig. War ich womöglich im Übertraining? Es fühlte sich ein wenig so an. Aber wovon sollte ich im Übertraining sein? Ich hatte mich eher unter- als überfordert gefühlt. Ich legte mich innerlich auf die Lauer und beobachtete meine Schlafqualität. Ging so. Ein deutlicher Hinweis auf Übertraining ergab sich daraus nicht. Meine Gemütslage war ausgeglichen, Appetit war normal, Trainingslust war je nach Wetter. Alles nicht eindeutig.
Ein Lauf mit Peter über 23 Kilometer ergab das gleiche Tempo wie sonst auch, aber mit einem um 10 Schläge höherem Puls. Ich fuhr am selben Tag die Beine noch kurz aus, lag aber dennoch abends mit heißen Beinen im Bett. Kein gutes Zeichen.
Ab und zu verspürte ich ein Kratzen im Hals. Habe ich einen Infekt, der nicht recht ausbricht? Möglich wäre es. Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe das komplette Wochenende pausiert und gefaulenzt. Heute, am Montag, testete ich meinen Zustand über einen Lauf von 4 Kilometer in langsamem Tempo. Befund: Beine so mittel, Puls zu hoch. Insgesamt aber eine Verbesserung.
Kommendes Wochenende beginnt das Trainingslager auf Mallorca. Da wäre ich gerne wieder fit. Bis dahin habe ich vor, mit sehr niedriger Intensität jeden Tag etwas zu trainieren. Ich schaue einfach von Tag zu Tag, wie es so geht. Vielleicht bin ich dann bis Sonntag wieder besser drauf.
Meine Motivation hat etwas gelitten. Geschwommen bin ich in den letzten Wochen nicht mehr. Egal, es geht bald wieder aufwärts und dann haue ich monatelang alles kurz und klein im Schwimmbad. Echt jetzt.
Hier noch ein paar Bauernregeln für den triathletischen Hausgebrauch:
Radelst Du beherz’ im März,
tu es im Ostfriesennerz.
War im März der Overkill,
komt die Form dann im April.
Hast im Märzen keine Form,
läuft’s im Juli ganz enorm.
Warst im Frühjahr einmal krank,
bist im Rennen eine Bank.
Hast Du nächtens heiße Beine,
kannst Du Deine Form beweine.
Hast Du auf der Hüft’ was drauf,
hilft das nicht beim Dauerlauf.
