man darf auch nicht vergessen, das der triathlon gegenüber anderen sportarten eine noch relativ junge sportart mit dementsprechend dynamischerer rekordentwicklung ist.
Zumindest für Hawaii gilt das jedoch nicht. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wurden die Zeiten dort gründlich analysiert, und zwar die Split- und Gesamtzeiten der Top-10 von 1981 bis 2007. Demnach ist zumindest auf Hawaii die Leistungsentwicklung auf einem Plateau angekommen. Ich habe das mal für eine Sendung weiter auseinander genommen und auch auf deutsche Rennen übertragen. Hier die Studie.
Die Zeiten in Roth und Frankfurt scheinen mir das zu bestätigen. Die Siegerzeiten sind über 15 Jahre hinweg relativ nah beieinander, mit wenigen, allerdings krassen Ausreißern.
Zu Wellington und Ryf:
Je länger ein Wettkampf ist, desto eher nähern sich die Frauen den Männern an. Daher finden sich bei Ultraläufen nicht selten Damen auf dem overall Podium.
Zudem scheint ja auch die hormonelle Bandbreite bei Frauen grösser als bei Männern. (Da bin ich aber nicht ganz sicher)
Bei den Männern:
Ich denke ein Gomez könnte das irgendwann einmal auch. Die Frage ist, wie es bei ihm nun weiter geht. Rio verpasst er ja leider.
Aber grundsätzlich käme der sicher mit ganz langen Sachen gut zu recht. Robustheit dafür hätte er auch. Nur mit der Anzahl Wettkämpfe müsste er runter.
In diese Richtung könnte es wie gesagt gehen, wenn die Nachkommen der jetzigen Talente, deren Eltern noch keinen Ausdauersport betrieben haben, ebenfalls Triathlon-Profis werden. Die Anpassung an extreme Umwelteinflüsse, zu denen hohe Ausdauerbelastungen mit Sicherheit zählen dürften, ist epigenetisch vererbbar. Ich bin äusserst gespannt, was passiert, wenn die kleinen Frodenos und Kienles Triathlon machen. Wir sprechen evtl. in 25-30 Jahren nochmals drüber.
Wo nimmst Du denn diese Aussage her, dass die Anpassung an die Umwelt in den Genen im Rahmen einer Generation stattfindet?
Chris McCormack, Weltmeister auf der Kurzdistanz. Rasmus Henning, zweifacher Teilnehmer bei den Olympischen Spielen mit einem 7. und einem 8. Platz.
Zeiten in Roth:
Chris McCormack 7:54
Rasmus Henning 7:52
Jan Frodeno 7:35
Stadler hatte in Roth vor gerade mal 7 Jahren 8:03, was seine IM-Bestzeit ist und mit auch sehr gutem Material. Das ist für Frodeno ein Klacks. Wir können gerne die Doping-Karte ziehen. Dann bleibt aber die Frage, was sich währenddessen getan hat, denn warum sollten die Athleten früher sauberer gewesen sein?