Natürlich sind die Zeiten unmenschlich.
Ich selber habe vor 4 Jahren nur mit hängen und würgen meine 24km lange Lieblingstrainingsstrecke in einem 40er schnitt geschafft.
Sie hat 2 blöde Wellen und ist windanfällig.
Im letzten Jahr habe ich es auf 43km/h gebracht.
Grund: Training, Material, Sitzposition
Ich konnte mir nie vorstellen wie man in der MD 40km/h schafft.
Letztes Jahr waren es 40,6.
Und ich kann mich nicht ausbelasten.
Und das im hohen Alter.
Frodeno, Ryf, Kienle, etc sind im besten Alter und haben die beste Betreuung und das beste Material, etc. und sie können an die himmelspforte klopfen wenn es sein muss.
=> ich kann die Zeiten schon ein wenig nachvollziehen.
Allen und Scott sind einen echten Marathon auf Hawaii unter wesentlich schwierigeren Bedingungen vor knapp 30 Jahren auch schon in 2:40h gerannt.
Es war nur die Frage wann es mal wieder einer schafft.
Der Vergleich in fragen Material 1989 und 2016 geht deutlich zu Gunsten der jetzigen Stars aus.
Merkwürdigerweise hatte ich meinen kurzweiligsten Marathon überhaupt - quasi ein Spaziergang
(Im Ernst: es war wirklich so).
Ich konnte mich mit dem "ärztlich verordneten" Ausstieg nach dem Radsplit einfach nicht anfreunden und blieb dann auf der Laufstrecke, um mir die Zeit bis zum Feuerwerk zu vertreiben.
Im Nachhinein war das ne faule Ausrede.
Ich wollte nie aussteigen.
Hätte ich dann j e d e s einzelne Kilometerschild so zelebriert ?
Gratulation zum Finish, super Bericht, Deine Einstellung gefällt mir ausgesprochen gut .
Schade, dass ich Dich unterwegs nicht erkannt hatte. Wie du richtig erwähnst, als Geher fällt man irgendwann gar nicht mehr auf.
Zu meiner Zeit waren 7:36 völlig unvorstellbar. Dass man sich es nicht vorstellen kann, ist also kein Grund. Warum sollte nicht mal jemand unter 4h Rad fahren und unter 2:30 laufen? Dann ginge es schon in Richtung 7h.
Auf die Gefahr hin mich hier völlig lächerlich zu machen, ich verstehe die "langsamen" Marathon Zeiten im LD-Triathlon im Vergleich zum reinen Marathon nicht so richtig. 2:50 ist bei einer LD ja schon wirklich ein sehr guter Marathon. Die vergleichbare Leistung bei einem reinen Marathon wäre wohl so eine 2:20.
Das ist ja schon echt mal ne ganz andere Geschwindigkeit.
Ich kann mir ehrlich gesagt auch vorstellen, dass wir in den nächsten 10 - 20 Jahren Zeiten sehen werden, die näher an die 7 h gehen...
man darf auch nicht vergessen, das der triathlon gegenüber anderen sportarten eine noch relativ junge sportart mit dementsprechend dynamischerer rekordentwicklung ist.
die früher erfolgreichen leders, hellriegels und co hatten oft trainer die entweder "learning by doing" betrieben, oder deren trainerausbildung von ehemaligen lauftrainern, schwimm- und radtrainern durchgeführt wurde. ganz einfach weil es damals noch keine triathlontrainer oder dozenten mit triathlonbackround mit jahrelanger berufserfahrung gab.
da fußt die ausbildung von frodeno schon auf anderen füßen.
ich denke, dass auch die 7:30 in den nächsten 10 jahren fallen werden. ich hatte es eigentlich schon für den alistair angekündigt, weiß aber mittlerweile nicht, ob er es trainings-gesundheitstechnisch hinbekommt. physisch würde ich es ihm zutrauen.
Auf die Gefahr hin mich hier völlig lächerlich zu machen, ich verstehe die "langsamen" Marathon Zeiten im LD-Triathlon im Vergleich zum reinen Marathon nicht so richtig. 2:50 ist bei einer LD ja schon wirklich ein sehr guter Marathon. Die vergleichbare Leistung bei einem reinen Marathon wäre wohl so eine 2:20.
Das ist ja schon echt mal ne ganz andere Geschwindigkeit.
Ich kann mir ehrlich gesagt auch vorstellen, dass wir in den nächsten 10 - 20 Jahren Zeiten sehen werden, die näher an die 7 h gehen...
Vor allem: er war ja die ganze Zeit allein. In einer "legalen" Gruppe kann das automatisch schneller werden.
Ich denke dass die brutale Grundschnelligkeit und Härte die Frodo von der KD mitbringen hier ein ziemlich großer Vorteil sind.
Das macht wohl den Unterschied zu den anderen sehr schnellen Sub8 Jungs. Wenn man jetzt noch den Begriff "Jahrhunderttalent" in den Raum wirft sind die Zeiten die er bringt eine logische Schlussfolge aus seiner KD Karriere.
Meiner Meinung nach auch...
Er war schon auf der Kurzdistanz ein bockstarker Radfahrer und konnte laufen ( trotz der Größe). Er hatte dort schon ein Niveau, wovon die meisten deutschen träumen konnten. Auch hat er an Kraft und Muskeln seit seiner Kurzdistanzkarriere "extrem" zugenommen.
Ich persönlich halte ihn nicht nur für den talentiertesten Triathleten zur Zeit, sondern auch für den professionellsten ( was die Rahmenbedingungen angeht: Canyon, 2XU, Asics usw.). Er beschäftigt sich auch extrem mit seiner Sitzposition und er sitzt ( finde ich) auch aggressiver auf dem Rad, als Sebastian Kienle.
Ich hab Bekannte gefragt, die jeweils in Alfershausen, Kleinhöbingund und Weinsfeld standen. Die meinten die Motorräder hatten soviel Abstand wie immer. Ob das jetzt was auszusagen hat, kann ich leider nicht beurteilen.
Nein, da verstehst Du mich falsch. Armstrong und Panatani wurden des Dopings überführt, Bolt und Marathon-Weltrekordler Kimetto jedoch nicht. Doping wäre freilich eine Erklärung für diese Leistungen, und wir würden uns künstlich dumm stellen, wenn wir im Jahr 2016 diese Möglichkeit kategorisch ausschlössen.
Es gibt aber auch andere Erklärungen. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht könnten die Begleitmotorräder eine wesentliche Rolle spielen. Das ist auch die Ansicht mehrerer Profis, mit denen ich gesprochen habe.
Zusätzlich sollten sich Fortschritte beim Material allmählich bemerkbar machen. Zwischen dem Material und der Sitzposition von Frodeno und Thomas Hellriegel in den Neunzigern besteht ein spürbarer Unterschied, das sollte sich auch in den Radzeiten zeigen. Das erklärt möglicherweise die verbesserten Zeiten. Es erklärt aber nicht die gewaltigen Unterschiede in den Endzeiten zwischen z.B. Frodeno und Frommhold.
Deshalb sagte ich oben, ich kann mir die Zeiten der Allerbesten nicht erklären.
Roth war grandios, einfach ein wunderbarer Tag für einen wunderbaren Sport.
Ich habe den aller größten Respekt vor den Top Leistungen, ebenso wie vor jedem der es ins Ziel geschafft hat und auch vor denen, die aufgeben mussten.
Spätestens seit Fuentes und Freiburg ist naiv, wer glaubt, dass ein Starterfeld sauber ist. Zweifel sind erlaubt, auch wenn es schade ist, dass diese Zweifel da sind und wir eben nicht wissen, wo es berechtigte und wo es unberechtigte Zweifel sind.
Die Dimension, in der die Top Leistungen angesiedelt sind, sind für mich auch nicht mehr nachvollziehbar, auch wenn ich mich selbst im Stadion mit den Athleten gefreut habe. Das ist die Paradoxie aus purer emotionaler Begeisterung für den Sport und dem Reflektieren darüber, wo die eigentlichen Grenzen sind.
Ich kann mir ehrlich gesagt auch vorstellen, dass wir in den nächsten 10 - 20 Jahren Zeiten sehen werden, die näher an die 7 h gehen...
In diese Richtung könnte es wie gesagt gehen, wenn die Nachkommen der jetzigen Talente, deren Eltern noch keinen Ausdauersport betrieben haben, ebenfalls Triathlon-Profis werden. Die Anpassung an extreme Umwelteinflüsse, zu denen hohe Ausdauerbelastungen mit Sicherheit zählen dürften, ist epigenetisch vererbbar. Ich bin äusserst gespannt, was passiert, wenn die kleinen Frodenos und Kienles Triathlon machen. Wir sprechen evtl. in 25-30 Jahren nochmals drüber.