Ich stimme Dir zu 100% zu, der Tenor im TSF ist seit 2016 stark auf die Verklärung des sportlichen Mittelmaßes abgerutscht.
Finish reicht als Qualität und die eigene Überschätzung der realen Leistungsfähigkeit wird mit Alibibegründungen im Nachhinein "retuschiert ".
Darf ich jetzt nur noch Spitzenleistungen ab Top3 bewundern? Wieso darf ich nicht jemand, der sein Ziel verfehlt hat, trotzdem zu seinem guten Rennen und zu seinem Finish gratulieren?
Zitat:
Zitat von flachy
Ist doch Mist, es lief halt nicht wie erhofft/erträumt und die anderen Athleten haben eben auch gut trainiert, das anzuerkennen gebietet die sportliche Fairness, Fakt!
Hat das irgendjemand hier nicht getan? Ich lese hier nirgend, schon gar nicht von Bischi, irgendeine Rechtfertigung für die "schlechte" Leistung, schon gar keine, die zu Lasten von andere Athleten geht.
Ihm ist auf dem Rad die Wasserflasche, anscheinend mit Halterung, flöten gegangen. Danach war die Gel-Mischung wohl zu dickflüssig, da er nur bei den Verpflegungsstellen kurz Wasser aufnehmen konnte. In der Folge hat er Magenprobleme bekommen, die beim Lauf zu Aufgabe gezwungen haben.
Ausführlich beschrieben auf seiner Facebook-Seite.
Schade, er hat bei den letzten Langdistanzen wirklich immer Pech gehabt. Hätte ihm einen Erfolg gewünscht.
__________________
mal schauen, was kommt
Geändert von abc1971 (23.05.2016 um 10:15 Uhr).
Grund: Schreibfehler
Ob eine Rennanalyse irgendwem zusteht ist relativ simpel: Wer die Prognose öffentlich macht, muss auch mit einer in der Öffentlichkeit geführten Diskussion rechnen.
Sicher. Aber unterschätze nicht die negativen Energien der sozialen Medien, wie sie auf einen Einzelnen wirken. Ich habe das schon am eigenen Leib erlebt. Bei meiner bisher einzigen Rennaufgabe in über 20 Jahren Triathlon. Ich gab alles bis zur Halbmarathonmarke und konnte dann nicht mehr weiter. Während man noch erschöpft und enttäuscht auf Blutblasen durch die Gegend humpelt, stehen im Forum schon 20 Seiten, allesamt von Leuten, die gar nicht dabei waren, und über mein Training und den Wettkampf überhaupt nichts wissen. Da werden einfach persönliche Rechnungen beglichen. Was meinst Du, warum flachy und ArminAtz hier sofort auf ihrem Posten sind? Mit "Rennanalyse" oder dem geforderten "sportlichen Respekt" hat das nichts zu tun, das ist eine rein persönliche Sache.
Wäre ich 2015 in einem sehr schweren Rennen beim Ironman Cozumel Sechster geworden, wie Marcel das geschafft hat, hätte ich mir ein gutes Jahr später ebenfalls Platz 3-5 in Lanzarote vorgenommen. Die Leistungsentwicklung im Training ist, soweit ich das beurteilen kann, absolut vorhanden.
Marcel hat zwei Drittel aller Profis hinter sich gelassen. Insofern finde ich die Profi-Diskussion hier verfehlt. Manche scheinen keine Vorstellung davon zu haben, was man leisten muss, um in einem so stark besetzten Rennen den 14. Platz zu holen.
Mich begeistern die Rennen von Leuten, die vielleicht nicht das Talent eines Jan Frodeno haben, sondern sich in der zweiten Reihe nach oben kämpfen. Sie trainieren genauso hart, haben aber allein schon finanziell viel härtere Voraussetzungen. Die Leute aus der zweiten Reihe quälen sich nicht für Geld, Medienpräsenz oder um von Sieg zu Sieg zu eilen. Da geht es vor allem um Sportsgeist und die Verwirklichung eines persönlichen Traums. Das hat meinen vollen Respekt und begeistert mich. Klar, wenn Frodeno und Raelert mit 10 oder 15 Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten große Rennen gewinnen, pilgern alle zur Autogrammstunde, das ist okay. Richtig geiler Hochleistungssport findet aber auch dahinter statt, und das kann man nach einem Rennen auch mal würdigen.
Grüße,
Arne
Hi Arne,
sorry, aber darum geht es doch garnicht. Ich denke wir sind uns alle einige, das Bischi ein Supertyp ist (soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann) und er im Rahmen seiner Möglichkeiten gute Ergebnisse erzielt.
Ich weigere mich schlicht, den Athleten nach dem Wettkampt nicht mehr an seinen selbst gesteckten Zielen messen und beurteilen zu dürfen. Und TOP 5 sind nun mal Top 5. Nicht mehr und nicht weniger. Und das die Startfelder heutzutage immer starkt besetzt sind, dürfte auch jedem klar sein. Ist für mich kein Argument.
Darf ich jetzt nur noch Spitzenleistungen ab Top3 bewundern? Wieso darf ich nicht jemand, der sein Ziel verfehlt hat, trotzdem zu seinem guten Rennen und zu seinem Finish gratulieren?
Hat das irgendjemand hier nicht getan? Ich lese hier nirgend, schon gar nicht von Bischi, irgendeine Rechtfertigung für die "schlechte" Leistung, schon gar keine, die zu Lasten von andere Athleten geht.
M.
Sorry Matthias75,
das hat doch niemand gesagt, das man nur noch TOP3 bewundern darf. Wie kommst Du darauf?
Allgemeines gratulieren ist zudem garnicht das Thema. Ich denke das gebietet schon allein die Höflichkeit.
Für mich wird es schwierig, wenn wir immer so tun, als wäre alles super klasse, auch wenn der Sportler selbst ganz andere Erwartungen im Vorfeld geweckt hat.
Da bin ich voll bei Flachy: "Ziel nicht erreicht. Sch....! Aufstehen, weitermachen!"
Mich stört halt etwas, wie auch Flachy treffend schildert, dass wir immer alles super toll finden. Wo ist denn das Problem zu sagen: "Sch... war kein guter Wettkampf und mich ärgert es fürchterlich das ich meine Ziele nicht erreicht habe!"
Das würde für mich die Ernsthaftigkeit der Zielsetzung eines Sportlers wieder spiegeln. Wenn dieser im Nachhinein jedoch auch mit dem klaren Verfehlen des selbstgesteckten Zieles noch happy ist, fehlt mit diese Ernsthaftigkeit. Sorry.
Da bin ich ja mal auf das Statement von Timo Bracht (Platz 6.) gespannt! Ob er - so wie es anlot fordert, von einem "Sch... war kein guter Wettkampf" sprechen wird?
Anderer Aspekt:
Wollte irgendwer von "unseren" Startern auf Lanza die Hawaii-Quali holen und wie ist es gelaufen?
Ich überlege nämlich selbst, es evtl. nächstes Jahr dort zu versuchen...
Und zu dem Thema "Erwartungen & Prognosen". Das sind die Leistungen aus dem Vorjahr. Diese bilden u. a. eine Grundlage für eine Selbsteinschätzung ein kommendes Rennen. (Ist bei Age-Groupern oft nicht anders: Qualizeiten, Bestzeitbedingungen, usw.)