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Alt 21.01.2016, 11:51   #961
trithos
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Beiträge: 1.426
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Kommt ganz darauf an, was man für Terror hält. Die westliche Welt hat

- die Urweinwohner Süd- und Nordamerkas fast komplett ausgerottet
- Millionen Afrikaner als Sklaven auf ihre Zuckerrohrplantagen geschickt
- ganz Afrika in Form von Kolonien ausgebeutet
- 25% aller Chinesen gezielt mit Opium versorgt um die Außenhandelsbilanz aufzubessern, China verlor daraufhin Honkong an England
- Indien zur Kolonie gemacht
- Indonesien zur Kolonie gemacht
- Irakisches Öl unter sich aufgeteilt
- und so weiter, die Liste ist endlos

Haben uns die Chinesen angegriffen, oder die Inder oder die Afrikaner, oder die Bewohner Süd- und Mittelamerikas? Hat uns der Irak angegriffen oder Afghanistan?

Die westliche Welt kann sich getrost an die eigene Nase fassen, statt sich anderen Kulturen gegenüber moralisch überlegen zu fühlen.
Ich finde diese Aufzählung richtig und ich finde auch, dass man all das bedenken muss, um sich als Mitglied der westlichen Welt nicht zu sehr aufs hohe Ross zu setzen.

Allerdings fehlt meiner Meinung nach ein wesentlicher Aspekt, nämlich der historische: die "Westliche Welt" ist heute eine andere als sie z.B. zu der Zeit war, als die Ureinwohner Süd- und Nordamerikas ausgerottet worden sind. Unbestritten geschehen heute auch viele Verbrechen. Und es ist gut, dass viele Menschen kritisch darauf schauen. Mich haben aber z.B. die Chinesen sowieso nicht angegriffen, weil ich da noch gar nicht auf der Welt war und ich hab auch nicht die Ureinwohner Amerikas ausgerottet.

Ich lebe aber in der Welt von heute. Und da gehen meiner Beobachtung nach doch wesentlich mehr Bedrohungen und Verbrechen von islamischen Fundamentalisten aus als von christlichen.

Oder plakativ verkürzt: mir wäre es zwar grundsätzlich wurscht, ob mich ein Islamist oder ein christlicher Fanatiker im Namen Gottes angreift, foltert oder umbringt. Allerdings ist für mich die Wahrscheinlichkeit, von islamistischem Terror betroffen zu sein, zum jetzigen Zeitpunkt doch deutlich höher. Das war im Mittelalter sicher anders und wird vielleicht auch wieder einmal anders sein. Jetzt aber, und das ist halt für mich ganz egoistisch betrachtet das Wichtigste, gibt es meiner Ansicht nach gute Gründe, sich mehr dem Kampf gegen islamistischen Terror zu widmen als darauf hinzuweisen, dass im Namen des christlichen Gottes auch viele Grausamkeiten geschehen (sind).
trithos ist offline  
Alt 21.01.2016, 12:01   #962
Schwarzfahrer
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Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.530
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Kommt ganz darauf an, was man für Terror hält. Die westliche Welt hat ...
Womit wir wieder in der mehr oder fernen Geschichte gelandet sind. Eine ähnliche Liste läßt sich für jede Kultur aufstellen: Das Römische Reich hat..., China hat..., Japan hat..., Die Araber haben..., die Türken haben.... etc. Was beweist das? Jede Kultur hat immer und überall versucht, seine Überlegenheit, soweit vorhanden, zum eigenen Vorteil und unter Schädigung anderer auszuweiten. Daraus läßt sich für keine Seite eine allgemeine moralische Überlegenheit ableiten. Und ich halte es für wichtiger, sich auf das zu fokussieren, was jetzt ist, und wie es zu ändern ist, statt auf Schuldigen-Suche in der Vergangenheit herumzuirren.

Außerdem: jede Kultur hält sich (besonders wenn stark religiös geprägt) anderen Kulturen gegenüber für moralisch überlegen, da der Maßstab die eigenen moralischen Werte sind. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, daß die jeweilige Gesellschaft auch für den Erhalt seiner Werte eintritt.
Nur in unserer Kultur scheint sich zunehmend eine Einstellung zu verbreiten, daß wir moralisch allen anderen unterlegen sind (Bernd S. hat es schön formuliert). Das geht für mich weit über eine sinnvolle, reflektierte Selbstkritik hinaus. Ich glaube nicht, daß diese Einstellung hilft, unsere Werte zu erhalten, und Zuwanderer davon zu überzeugen, sich an diese zu halten; vielmehr werden Menschen mit anderen Wertesystemen darin bestätigt, sich an ihre eigenen Werte zu halten, da wir nicht mal selber an uns glauben.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist gerade online  
Alt 21.01.2016, 12:08   #963
MattF
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Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 9.405
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Nur in unserer Kultur scheint sich zunehmend eine Einstellung zu verbreiten, daß wir moralisch allen anderen unterlegen sind (Bernd S. hat es schön formuliert). Das geht für mich weit über eine sinnvolle, reflektierte Selbstkritik hinaus. Ich glaube nicht, daß diese Einstellung hilft, unsere Werte zu erhalten, und Zuwanderer davon zu überzeugen, sich an diese zu halten; vielmehr werden Menschen mit anderen Wertesystemen darin bestätigt, sich an ihre eigenen Werte zu halten, da wir nicht mal selber an uns glauben.

Für mich ist niemand überlegen oder unterlegen, sondern alle Menschen gleich.
MattF ist offline  
Alt 21.01.2016, 12:13   #964
Lui
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Registriert seit: 03.11.2009
Beiträge: 4.757
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Für mich ist niemand überlegen oder unterlegen, sondern alle Menschen gleich.
Eben. Darum sollte man auch nicht Verbrechen wie an Silvester relativieren, nur wel die Kriminelle Nordafrikaner sind.
Lui ist offline  
Alt 21.01.2016, 12:20   #965
MattF
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Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 9.405
Zitat:
Zitat von Lui Beitrag anzeigen
Eben. Darum sollte man auch nicht Verbrechen wie an Silvester relativieren, nur wel die Kriminelle Nordafrikaner sind.
Jedes Verbrechen sollte rational aufgeklärt werden.
MattF ist offline  
Alt 21.01.2016, 12:29   #966
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Beiträge: 24.545
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Das Römische Reich hat..., China hat..., Japan hat..., Die Araber haben..., die Türken haben.... etc. Was beweist das? Jede Kultur hat immer und überall versucht, seine Überlegenheit, soweit vorhanden, zum eigenen Vorteil und unter Schädigung anderer auszuweiten.
Das stimmt nicht. Die Kulturen, die Du aufzählst, haben Kriege stets nur an ihren Landesgrenzen geführt. Es ist ein rein westliches Phänomen, ferne Länder oder gar Kontinente zu überfallen und auszubeuten.

Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Außerdem: jede Kultur hält sich (besonders wenn stark religiös geprägt) anderen Kulturen gegenüber für moralisch überlegen, da der Maßstab die eigenen moralischen Werte sind. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, daß die jeweilige Gesellschaft auch für den Erhalt seiner Werte eintritt.
Nur in unserer Kultur scheint sich zunehmend eine Einstellung zu verbreiten, daß wir moralisch allen anderen unterlegen sind.
Diese moralische Demut sehe ich in der westlichen Welt nicht. Christliche Missionare haben ungebeten überall auf der Welt versucht, ihr Wertesystem durchzusetzen. Waren umgekehrt indische, afrikanische, chinesische oder südamerikanische Geistliche in England oder den USA, in Deutschland, Holland oder Frankreich?

Die westliche Welt versucht, wo immer es ihren Interessen dient, auch ihr politisches System (Demokratie, Kapitalismus, Menschenrechte) anderen Ländern nahezubringen. Das Sendungsbewusstsein der westlichen Welt bezüglich des eigenen politischen Systems, der eigenen Wirtschaftsweise und der eigenen Religion scheint mir nicht für eine übergroße Bescheidenheit zu sprechen. Eher im Gegenteil: Der Westen erwartet von der islamischen Welt (und allen anderen), möglichst bald zu westlichen Werten zu finden.
Klugschnacker ist gerade online  
Alt 21.01.2016, 12:32   #967
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Für mich ist niemand überlegen oder unterlegen, sondern alle Menschen gleich.
Menschen sind gleich, was ihre Würde und die ihnen zustehenden Chancen angeht.

Moralische Werte sind per se wertend. Wenn mir z.B. die Gleichberechtigung der Frau einen hohen Wert bedeutet, kann ich zwar die Praxis von Genitalverstümmelung oder Kinderheiraten in bestimmten Kulturen kaum als "gleich" akzeptieren. Denn wenn ich das tue, kann ich von keinem Zuwanderer verlangen, daß er sich hier anders verhält. Ich vermute, Du hättest mit so etwas in Deutschland auch Deine Probleme. Ich könnte höchstens ggf. (mit Bedauern oder Schrecken) akzeptieren, daß es in seinem Land anders ist, und mich davon fernhalten, um Konflikte zu vermeiden.
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Schwarzfahrer ist gerade online  
Alt 21.01.2016, 12:48   #968
Schwarzfahrer
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Beiträge: 7.530
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Das stimmt nicht. Die Kulturen, die Du aufzählst, haben Kriege stets nur an ihren Landesgrenzen geführt. Es ist ein rein westliches Phänomen, ferne Länder oder gar Kontinente zu überfallen und auszubeuten.
Die eigene Landesgrenze endete jeweils im nächsten eroberten Land. Zumindest die Araber im frühen Mittelalter und die Osmanen zwischen 1400 und 1700 haben sich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt; bis zu den Römern muß man gar nicht gehen. Das neuzeitliche Europa hat halt technisch mehr Möglichkeiten gehabt und genutzt, qualitativ ist es das Gleiche. Übrigens, die Chinesen sind auch fleißig dabei, Afrika wirtschaftlich zu kolonisieren. Da haben sie gut dazugelernt.


Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Diese moralische Demut sehe ich in der westlichen Welt nicht. Christliche Missionare haben ungebeten überall auf der Welt versucht, ihr Wertesystem durchzusetzen. Waren umgekehrt indische, afrikanische, chinesische oder südamerikanische Geistliche in England oder den USA, in Deutschland, Holland oder Frankreich?/?.
Diese Demut sehe ich in Westeuropäischen, linksliberalen Kreisen zunehmen. Demut an sich wäre kein Problem, aber für mich wird es in Richtung unnötiger Selbsterniedrigung und Selbstzweifel, kombiniert mit Relativierung der Probleme in anderen Kulturen übertrieben.

Und ja, islamische Prediger in Europa sind seit Jahrzehnten dabei, in Europa zu missionieren; die Attentäter in Paris sind ihr Erfolg. Sowas haben christliche Missionare selten erreicht. Was nicht heißt, daß ich Missionierung gut fände (sollte generell unterbleiben), aber wiederum gibt es große Unterschiede in den Auswirkungen.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die westliche Welt versucht, wo immer es ihren Interessen dient, auch ihr politisches System (Demokratie, Kapitalismus, Menschenrechte) anderen Ländern nahezubringen. Das Sendungsbewusstsein der westlichen Welt bezüglich des eigenen politischen Systems, der eigenen Wirtschaftsweise und der eigenen Religion scheint mir nicht für eine übergroße Bescheidenheit zu sprechen. Eher im Gegenteil: Der Westen erwartet von der islamischen Welt (und allen anderen), möglichst bald zu westlichen Werten zu finden.
Davon halte ich auch nichts; es ist blauäugig und vermessen - wobei das Sendungsbewußtsein dem von fudamentalistischen Moslems vergleichbar ist. Die Alternative ist aber, die Welt zu belassen, wie sie ist, aber bei Unvereinbarkeit der Grundwerte einfach entsprechend Abstand zu halten - einschließlich eingeschränkter wirtschaftlicher, touristischer oder sonstiger Einflußnahme, auch auf Kosten von Wohlstand und Wachstum (was ich eh nicht so hoch bewerte). Globalisierung geht nur bei überall gleichem Verständnis von bestimmten Grundwerten wie Toleranz und Akzeptanz - dazu kann man die Menschheit kaum zwingen, und sicher nur sehr langsam erziehen.
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