es läge mir fern, dieses Land als friedlich und frei von Gewalt und Unterdrückung darzustellen, in dem innerislamische Konflikte bestehen (Zunahme des Wahabismus, Scharia in einzelnen Provinzen), soziale Ungleichheiten und Konflikte zwischen Volksgruppen. Ich wollte nur auf die Staatsverfassung des Zentralstaates hinweisen, die seit Suharto dort besteht.
Den Satz verstehe ich nicht. Könntest Du bitte die Frage nochmals in andere Worte fassen? Aus meiner Sicht wird nicht eine Religion instrumentalisiert, sondern jede. Ich verstehe nicht, warum Du scheinbar eine hervorhebst (welche?).
Und ich bin mir nicht sicher, wie ich Deine Äußerungen verstehen soll:
Bist Du wirklich der Auffassung, daß die Islamischen Gotteskrieger, eine religiös motivierte Mördergang wie der IS, oder die innerislamischen Glaubenskriege mit dem vergleichbar sind, was an Kriegshandlungen von den USA bzw. der Nato begangen wird? Und die USA/Nato als Rechtfertigung für ihr Handeln eine Religion mißbraucht?
Rein rational betrachtet und in seiner Bedeutung für die westlichen Werte begreifend, die ich im übrigen durchaus für verteidigenswert* halte?
Macht es für Dich da tatsächlich keinen Unterschied in der Beurteilung, wenn amerikanische Soldaten in einen Glaubenskrieg mit Jesusflaggen oder Bibelversen ziehen und "Gott ist groß" rufen würden? Für mich schon. Ich würde alles, was der Glaube an die westlichen Werte eben auch an Positivem hervorgebracht hat, in Gefahr sehen! Die Welt stünde dann wirklich vor einem Abgrund, den ein religiös motivierter Weltkrieg mit sich bringen würde.
Und mit Verlaub: Die Einschätzung, ein solches Szenario hätte es unter Busch gegeben ist schlicht Quatsch (kam aber auch nicht von Dir).
Und die Feststellung, daß die westlichen/amerkianischen Handlungen alles andere als zweifelsfrei gut und ehrenhaft waren und sind, bestätigen doch bitte nicht wirklich das Bild eines von beiden Seiten geführten Glaubenskrieges.
Es genügt nun mal eben nicht, die Statistiken über Opfer auf beiden Seiten gegeneinander aufzuwägen um auf diesem Weg Aggressionen miteinander zu vergleichen und dann gleichzusetzen. Und nicht gleichzusetzen bedeutet nicht automatisch, daß man das eine für richtig und das andere für falsch hält.
*Im Übrigen: Nur ein Teil der Werte der westlichen Welt haben einen christlichen Ursprung. Meinungsfreiheit, Demokratie, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung etc. etc. haben eben keinen primär christlichen Wurzeln. Und wenn ich sage, daß ich diese Werte verteidigen würde, dann bezieht sich das auf den Fall, in dem man mir diese streitig machen möchte. Hat erst mal nichts mit "Missionieren" zu tun. Und aus der Feststellung, daß die westliche Welt diese Werte teilweise selbst mit Füßen tritt wird noch kein legitime Gleichstellung mit islamischen Glaubenskriegern.
Falls ich das weiter erklären soll, dann sag mir bitte ob das in die Richtung Deiner Frage geht?
Und die nächste - ich bleibe dabei - ich würde mich wundern, wenn bei den Kölner Anzeigen nicht auch solche dabei wären, da ist es ja noch viel einfacher.
Was willst du eigentlich damit genau sagen? Das es alles eine Verschwörung von der rechten Szene ist?
Du verwendest einen rhetorischen Trick: Zuerst sagst Du etwas, das offensichtlich falsch ist. Danach nennst Du das Gegenteil, und der Leser folgert, dass dies richtig sein müsse. Es kann aber beides falsch sein und ist es auch.
Genauer: zuerst sage ich, wie ich qbz verstanden habe (mit Fragezeichen). Dann sage ich meine Meinung zu diesem Verständnis. Wenn der Leser folgert, daß letzters richtig sein müsse, ist das sein Verständnis, nicht meine Manipulation, die Du mir hier unterstellst. Ich traue hier jedem genügend Intelligenz und Urteilsvermögen zu, eine eigene Meinung zu bilden aus dem, was wir alle schreiben. Es kann beides falsch sein, oder nur eines - aber ich glaube nicht, daß irgendeiner von uns im Besitz der objektiven Wahrheit ist, um dies für alle anderen zu beurteilen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Sie (die USA) haben aber eine Mitschuld an den politischen Verhältnissen in der islamischen Welt.
Mitschuld sicher, Hauptschuld wohl kaum. In unserer globalen Welt hat jeder irgendwo Mitschuld an allem. Aber jeder ist zuallererst selbst Verantwortlich dafür, was er tut und welche Werte er vertritt. Und kein Mitverschulden anderer darf als Entschuldigung für die eigenen Fehler gelten. Die USA hat sich in Vietnam, Korea, Panama und sonstwo unmöglich aufgeführt - aber nirgendwo außer der islamischen Welt ist daraus Terror für die ganze Welt entsprungen. Dein Ursache-Wirkungs-Bild scheint mir etwas zu einfach zu sein.
Deine beharrliche Auflistung der Fehler der USA klingt so, als ob ohne ihre Einmischung die arabisch/islamische Welt ein Hort des Friedens, der Aufklärung und der Menschenrechte wäre. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß Du (oder sonst jemand) das wirklich so glaubst.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die USA hat sich in Vietnam, Korea, Panama und sonstwo unmöglich aufgeführt - aber nirgendwo außer der islamischen Welt ist daraus Terror für die ganze Welt entsprungen. Dein Ursache-Wirkungs-Bild scheint mir etwas zu einfach zu sein.
Kommt ganz darauf an, was man für Terror hält. Die westliche Welt hat
- die Urweinwohner Süd- und Nordamerkas fast komplett ausgerottet
- Millionen Afrikaner als Sklaven auf ihre Zuckerrohrplantagen geschickt
- ganz Afrika in Form von Kolonien ausgebeutet
- 25% aller Chinesen gezielt mit Opium versorgt um die Außenhandelsbilanz aufzubessern, China verlor daraufhin Honkong an England
- Indien zur Kolonie gemacht
- Indonesien zur Kolonie gemacht
- Irakisches Öl unter sich aufgeteilt
- und so weiter, die Liste ist endlos
Haben uns die Chinesen angegriffen, oder die Inder oder die Afrikaner, oder die Bewohner Süd- und Mittelamerikas? Hat uns der Irak angegriffen oder Afghanistan?
Die westliche Welt kann sich getrost an die eigene Nase fassen, statt sich anderen Kulturen gegenüber moralisch überlegen zu fühlen.