Was regt ihr Euch so künstlich auf? Unser komplettes Leben ist seit Jahren sexualisiert. Die meisten Menschen sind inzwischen derart abgestumpft, dass sie die tägliche Sexualisierung garnicht mehr wahrnehmen, sondern als "normal" empfinden. Verwahrt frau sich dagegen, ist schnell die Zickenkeule am Werk oder der Prüdenhammer oder Rückständigwumme wird ausgepackt.
Regelhaft werden Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln (wenn es schön eng zugeht) derb befummelt und begrabscht. Kollegen nutzen gerne Gelegenheiten wie "zweisame" Aufzugsfahrten und Firmenfeiern, um sich ungefragt an Kolleginnen schadlos zu halten.
Was mich mindestens genauso angekotzt, ist die mangelnde Solidarität unter Frauen. Da wird sehr schnell Kleidung, Verhalten bemängelt und somit der männliche Übergriff entschuldet.
So sehe ich das auch, auch wen nich ein Mann bin.
Bei der Aufschrei Kampagne wurde der von Brüderle von der Seite angemachten Frau noch vorgehalten, sie soll sich doch bitte nicht so anstellen, von denen die sich Heute über Ausländer, die Frauen bedrängen, aufregen.
Widerlich ist nicht das Titelbild, sondern das Gleichsetzen eines Vergewaltigung-Flashmobs mit dem Antouchen von Frauen. In der Silvesternacht wurden nicht Frauen auf die Schulter geklopft oder hinterhergepfiffen. sie wurden gejagt, umzingelt, bedrängt überall angefasst, Kleidung heruntergezogen, zerrissen und teilweise vergewaltigt.
Das passiert nicht jeden Tag in Deutschland, das gab es als Massenphänomen noch nie.
Sicherheitshalber nachgefragt:
Findest Du zu einem solchen Thema ein Titelbild, in dem eine nackte Frau mit sinnlich geöffnetem Mund, die sich ihre Blöße verführerisch verdeckt, angemessen?
Wenn das Titelbild eine Frau mit zerrissener Strumpfhose und von den Tränen verlaufenem Makeup zeigen würde, hätte ich keine spontanen Würganfälle bekommen.
erinnern Sie sich noch, was für ein Proteststurm nach dem Dirndl-Spruch von FDP-Frontmann Rainer Brüderle losbrach? Jetzt aber geht es nicht um Herrenwitze, sondern um einen Doppel-Skandal, der unser ganzes Land verändern könnte: Horden gewaltsamer Männer haben Frauen in Köln, Hamburg und anderswo auf übelste Weise erniedrigt. Es waren nicht irgendwelche Männer, sondern überwiegend Migranten.
Bei "irgendwelchen (deutschen) Männern" wäre das natürlich etwas anderes. Und zur Erinnerung nochmal der Titel zu dem "Herrenwitz", auf den hier bezug genommen wird:
Frauen sind im Alltag dauernden Übergriffen ausgesetzt, verbal, visuell und taktil.[/b]
Ich würde das Wort 'Frauen' gerne durch 'Menschen' ersetzen. Und fände, so nebenbei bemerkt, ein entsexualisiertes Leben auch nicht sonderlich erstrebenswert.
Wo ich gerne mit Dir übereinstimme, ist, eine Diskussion über wann wo gültige Grenzen und die Konsequenzen bei Verstößen dagegen zu führen.
__________________
.
One week without training makes one weak.
.
Die Rechte an eventuell eingebetteten Bildern oder Videos liegen immer beim jeweiligen Urheber.
Bei der Aufschrei Kampagne wurde der von Brüderle von der Seite angemachten Frau noch vorgehalten, sie soll sich doch bitte nicht so anstellen, von denen die sich Heute über Ausländer, die Frauen bedrängen, aufregen.
Das schlimme ist, dass Frauen an vorderster Front für diese Doppelmoral stehen.
Birgit Kelle äußerte im Zusammenhang mit dem "Herrenwitz" von Brüderle noch in einem Artikel "Dann mach doch die Bluse zu" die Ansicht
"Wenn es also tatsächlich so unverzeihlich und dramatisch ist, was ein Brüderle sich da nachts an der Bar geleistet hat, dann hätte ein verantwortungsvoller Arbeitgeber seine junge Mitarbeiterin davor bewahren und schützen müssen, anstatt sie dem weiter auszusetzen."
Wäre die nächste logische Stufe also jetzt, von Frauen zu fordern, das Haus nur noch in männlicher Begleitung zu verlassen, vielleicht sogar mit respektvollen drei Metern Abstand?
Ich lese hier nur partiell mit, weil das Geschriebene teilweise unerträglich ist. Auffallend für mich ist, dass es primär Männer sind, die hier "über Frauen" diskutieren. Auffallend für mich ist, dass sich die meisten die Deutungshoheit anmassen, was denn nun ganz genau übergriffig ist. Mich kotzt das an.
Ich versuche Dich zu verstehen, aber noch ist es nicht gelungen. Inwieweit maßen wir uns hier eine Deutungshoheit an? Weil wir darüber sprechen, was als der Einzelne als herabsetzend oder übergriffig empfindet? Mein unmaßgeblicher Eindruck ist, dass das auch unter Frauen kontrovers diskutiert wird, und dass dort keine Einigkeit darüber herrscht. Andernfalls könntet ihr Frauen eine klare Definition beisteuern, dann wäre das Thema geklärt. Ich selbst finde diese Abgrenzungen sehr schwierig.
Sicher ist aber unter allen hier Diskutierenden, dass die Vorgänge in der Silvesternacht übergriffig und kriminell waren. Niemand redet das klein, eher im Gegenteil. Mir scheint daraus zu sprechen, dass die Selbstbestimmung der Frauen respektiert und verteidigt wird. Das ist hier der von allen geteilte Grundtenor. Wo liegt mein blinder Fleck?
Mein Kenntnisstand ist immer noch der, dass es im Zusammenhang mit dem Mob in Köln bislang zwei Verdachtsfälle von Vergewaltigung gab, keine Toten und Schwerverletzten und die restlichen Strafanzeigen auf sonstige Delikte wie Eigentumsdelikte, sexuelle Belästigung, Bedrängung usw. bezieht.