Ja die frage ist ernst gemeint und ich habe auch erklärt warum es mir schwer fällt das zu glauben. Mit "diesbezüglich" meine ich sexuelle Übergriffe und nicht etwa Diebstahl/Raub.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
....Sie sagten, dass sie sich selbst im Vorfeld als fitter Mann eine Überlebenschance von 50:50 gegeben haben. Mit Kindern völlig undenkbare Unternehmung. Die Quoten seien nach ihren Empfindungen auch so eingetreten - belastbare Zahlen gibt es dazu nicht.
Verstehe ich weiterhin nicht. Wenn die Überlebenschancen zu Hause besser als 50:50 sind, warum begibt sich jemand überhaupt in höhere Gefahr? Ich halte es für wertvoller, für die Familie zu leben und da zu sein, als sein Leben zu riskieren bei solch schlechten Chancen. Vorausgesetzt es stimmt, dann würde ja auf 100.000 Flüchtlinge ebensoviele Tote kommen - ist das realistisch?
Wenn die Überlebenschance vor Ort geringer ist, als 50:50, wer läßt dann die Familie darin zurück? Wenn das tatsächlich so wäre, würde die Hälfte aller, die es geschafft haben, niemanden mehr zum nachholen haben.
Zitat:
Zitat von FinP
Gleichzeitig ist die Annahme, dass hauptsächlich junge Männer kämen übrigens nachweislich falsch.
Wie ist das nachgewiesen? Was ist die reale Verteilung?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Nur eine Ergänzung:
Bei der Abwägung von Flucht oder Dableiben zählen nicht die tatsächlichen sondern die subjektiv vermuteten Gefahren.
Wer weiß, was für Storys unter Fluchtwilligen kursieren? In Deutschland ist die Risikoeinschätzung ja meist auch nicht auf objektiven Fakten beruhend sondern gefühlsbasiert. Ansonsten gebe es deutlich weniger Flugängstige und viel mehr Autofahrphobien
Verstehe ich weiterhin nicht. Wenn die Überlebenschancen zu Hause besser als 50:50 sind, warum begibt sich jemand überhaupt in höhere Gefahr? Ich halte es für wertvoller, für die Familie zu leben und da zu sein, als sein Leben zu riskieren bei solch schlechten Chancen. Vorausgesetzt es stimmt, dann würde ja auf 100.000 Flüchtlinge ebensoviele Tote kommen - ist das realistisch?
Vorweg: das sind die Quoten, die mir die Flüchtlinge nannten. Für Frau/Kind bei Der querfeldein-Route halt massiv schlechter.
Ich glaube den vielen Flüchtlingen, mit denen ich Kontakt hatte, ihre Beweggründe. Mehr kann ich nicht zur Diskussion beitragen.
Zitat:
Wie ist das nachgewiesen? Was ist die reale Verteilung?
Durch die Antragszahlen nachgewiesen. klick
Die Verteilungen findest Du auf Seite 7.
Verstehe ich weiterhin nicht. Wenn die Überlebenschancen zu Hause besser als 50:50 sind, warum begibt sich jemand überhaupt in höhere Gefahr? Ich halte es für wertvoller, für die Familie zu leben und da zu sein, als sein Leben zu riskieren bei solch schlechten Chancen. Vorausgesetzt es stimmt, dann würde ja auf 100.000 Flüchtlinge ebensoviele Tote kommen ...
Nochmal ich.
Nein, deine Schlussfolgerung ist falsch, denn die Quote bezog sich nur auf die querfeldein-Route, die eben nicht 100% der Flüchtlinge nehmen (müssen).
Die Flucht beginnt nicht an der deutschen-österreichischen Grenze sondern beginnt an der Haustür z.B. in Aleppo oder Damaskus (man darf gerne mal googlen, wie es da vorher/nachher aussieht) und geht dann durch Kriegsgebiete, durch wenig gastfreundliche Länder und die "ungemütlichsten" Gegenden der Gegenwart.
Von Aleppo (um bei deinem Beispiel zu bleiben) sind es bis zur türkischen Grenze ca. 60 km. Die Türkei ist ein recht gastfreundliches Land, wo nicht umsonst mehrere Millionen Syrer inzwischen untergekommen sind, überwiegend nicht mal in Flüchtlingslagern sondern als Teil des örtlichen Wirtschaftssystems (wenn auch sicher nicht immer zur Freude der Einheimischen, wenn über 20 % Zuwanderer im Ort leben). Da sehe ich diese großen Risiken der Flucht nicht unbedingt.
Zitat:
Zitat von FinP
Nur eine Ergänzung:
Bei der Abwägung von Flucht oder Dableiben zählen nicht die tatsächlichen sondern die subjektiv vermuteten Gefahren.
Wer weiß, was für Storys unter Fluchtwilligen kursieren? In Deutschland ist die Risikoeinschätzung ja meist auch nicht auf objektiven Fakten beruhend sondern gefühlsbasiert. Ansonsten gebe es deutlich weniger Flugängstige und viel mehr Autofahrphobien
Die subjektive Vorstellung ist natürlich wichtig. Aber dann sei es auch erlaubt, Zweifel über die gefühlte Gefahr auf der Flucht zu hegen, wie man auch Leute mit Flugangst überzeugen mag, daß sie keinen Grund haben.
Übrigens, anscheinend haben sehr viele über die ganze abenteuerliche Flucht hinweg Zugriff auf Facebook, Intenet, etc. D.h. sie haben immerhin die Möglichkeit, geordnet ein Handyvertrag oder entsprechende Möglichkeiten aufrechtzuerhalten, zu bezahlen - das ist nicht das, was ich mir unter Flucht mit 50 % Überlebenswahrscheinlichkeit über viele Wochen hinweg vorstelle.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Eines der Hauptprobleme für die Flüchtlinge ist nun die ungewisse Zeitspanne, ab wann sie ihre Familien schützen können. ...
Guter Punkt. Das stelle ich mir sehr schwierig vor.
Es klingt völlig plausibel, dass manche Familie, die nur für ein Familienmitglied einen Schleuser bezahlen kann, denjenigen los schickt, der die besten Chancen hat durchzukommen, oder der den meisten Schutz, die größte Zukunft hat ...
Du bist dann quasi die letzte Chance deiner Familie auf ein besseres Leben oder auf ein Weiterleben überhaupt.
Da lastet dann sehr viel Druck auf dir und dann hängst du in irgendeinem Lager fest und kannst nix tun und wartest ...
Und dann hörst du vom Innenminister...
Ist Deine Frage ernst gemeint?
Die Flucht beginnt nicht an der deutschen-österreichischen Grenze sondern beginnt an der Haustür z.B. in Aleppo oder Damaskus (man darf gerne mal googlen, wie es da vorher/nachher aussieht) und geht dann durch Kriegsgebiete, durch wenig gastfreundliche Länder und die "ungemütlichsten" Gegenden der Gegenwart.
Das gilt in besonderem Maße für Flüchtlinge aus Afrika südlich der Sahara. Um das Mittelmeer zur erreichen, müssen sie durch die Sahara-Staaten. Dort sind mittlerweile Banden darauf spezialisiert, die de facto wehr- und rechtlosen Flüchtlinge zu überfallen, sie abzuzocken.
Zum Beispiel indem den Flüchtlingen gegen gute Bezahlung angeboten wird, sie mit LKWs eine Strecke durch das Land zu fahren. Tatsächlich werden die Flüchtlinge irgendwo in die Pampa gefahren, ausgeraubt und zurückgelassen. Frauen und Mädchen haben noch ganz andere Dinge zu befürchten.
Wer anschließend ohne Papiere aufgriffen wird, landet leicht für einige Monate in einem Gefängnis.
Wer schließlich das Mittelmeer erreicht und dort in eines der schrottreifen Boote steigt, natürlich gegen ordentliche Bezahlung eines Schleppers, hat die hauptsächlichen Risiken der Flucht längst gemeistert. 98 von 100 Flüchtlingen kommen lebend ans andere Ufer.
Schließt man den Familiennachzug aus, sitzen künftig noch mehr Kinder in diesen Booten.