Gemeinden gehen davon aus, dass für Taschengeld, Essen, Unterkunft, Sprachkurse, psychologische Betreuung mind. 25.000 p.a. und Person zu finanzieren sind.
Jetzt nochmal die Frage an Dich: wie soll das Finanzierungsmodell aussehen? Wie hoch soll Deiner Meinung nach das Gesamtbudget p.a. sein und wer soll es bezahlen, auf wessen Kosten soll es gehen? Es gibt ja Möglichkeiten. Belastung der Arbeitnehmer, der Kulturschaffenden, der Rentner, beim Bildungsetat? Welches Haushaltsbudget soll diese Vorfinanzierung übernehmen? Über Schulden, also sollen es unsere Kinder tragen, deren Einverständnis uns dazu allerdings fehlt...?
Ich weiß es nicht. Ich kenne mich nicht genügend aus, um das zu beantworten.
Ich las von geschätzten Gesamtkosten von 10 Mrd. Euro. Falls die von Dir genannten Kosten pro Person, die dauerhaft bei uns bleibt, korrekt sind, lassen sich damit 400.000 Existenzen pro Jahr finanzieren.
Die deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg kostete geschätzte 36 Mrd. Euro. Die Wiedervereinigung mit der DDR kostete in den ersten vier Jahren 800 Mrd. Euro. Aktuell sind es jährlich 100 Mrd. Euro, die von West nach Ost fließen. Mit den Gesamtkosten der Einheit ließen sich auf einen Schlag alle Staatsschulden tilgen.
Das haben die Deutschen gestemmt, ohne dass unser Wohlstand nennenswert darunter gelitten hätte – von speziellen Wohnraumproblemen in Berlin einmal abgesehen. Ohne es letztlich beurteilen zu können, halte ich aufgrund dieser Vergleichszahlen das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend.
Deutschland bekommt aktuell Kredit für praktisch Null %.
So geht Wirtschaft. Du nimmst eine Kredit auf, inverstierst und bekommst eine höhere Rendite als die Zinsen.
Grundlurs BWL.
Dazu kommt ,dass wir aktuell durch die hohen Steuereinnahmen ja nicht mal eien Kredit aufnehmen müssen für die Flüchtlungskosten.
MfG
Matthias
Danke für den Hinweis "Grundkurs BWL". Ökonomie habe ich auch studiert.
Ich muss Dich da dennoch ein wenig korrigieren.
Selbst wenn Du unterstellst, einen zinslosen Kredit zu erhalten, muss die Kreditsumme wieder zurückgezahlt werden, richtig? Und das werden unsere Kinder tun müssen, ohne dass wir sie gefragt haben.
Die Bundesrepublik ist derzeit mit rund 2 Bio. Euro verschuldet.
Hinzukommt eine "versteckte Verschuldung" v.a. durch Renten und Beamtenpensionen von fast dem gleichen Betrag, die hier noch nicht inkludiert sind.
Du meinst vermutlich die Nettoneuverschuldung. Richtig ist, dass die Schulden seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen sind. Wenn alles gut geht könnte DE in 2019 wieder die Kritierien von Maastricht erfüllen und die max. Staatsschuldenquote von 60% unterschreiten.
Wenn Du den Kommunen in Deutschland sagst, dass sie aufgrund ihres Wohlstandes keine Kredite aufnehmen müssen, werden sie Dir vermutlich ziemlich vehement widersprechen.
Aber gib mir doch bitte einen Vorschlag einschließlich Zahlen. Lass es uns mal durchrechnen.
Wenn Du den Kommunen in Deutschland sagst, dass sie aufgrund ihres Wohlstandes keine Kredite aufnehmen müssen, werden sie Dir vermutlich ziemlich vehement widersprechen.
Aber gib mir doch bitte einen Vorschlag einschließlich Zahlen. Lass es uns mal durchrechnen.
Einige Kommunen. Die Kommunen erwirtschaften insgsamt einen "Überschuss".
Diese 30.000 Differenz sind es, die zukünftig über unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit entscheiden werden. Wenn der AG 5.000 weniger zahlen muss und der AN 5.000 mehr in der Tasche hätte, dann wäre uns geholfen.
Und wenn wir die verbleibenden 20.000 in Zukunftstechnologie, Forschung, Infrastruktur und Bildung investieren und damit halt nicht die Altlasten vergangener Generationen begleichen, haben wir vermutlich ausreichend Wohlstand, um den vielen Menschen die es sehr nötig haben auch helfen zu können.
Die Zinsen für Staatsanleihen werden wieder steigen. Und das mit der DDR war in den 90'ern. Da hat sich die Welt noch ganz anders gedreht....
Da bin ich mir nicht so sicher. Gibt es da mehr als nur Deine Vermutung? Ich möchte ja nicht schreiben, daß die Flüchtlinge alle mit Abitur hier eintreffen. Ich vermute aber schon eine menge motivierbarer Menschen darunter.
Kann mir durchaus vorstellen, dass manche richtig Gas geben wollen.
Trotzdem fehlt mir die Fantasie dazu, wie man 1 Mio Flüchtlinge oder wahrscheinlich deutlich mehr, so in den Arbeitsmarkt integriert, dass wir rein wirtschaftlich gesehen daraus Gewinn schlagen.
Das ist die gute alte linke Schule aus den 70'ern, die auch von qbz immer wieder angeführt wird. Damals im kleinen West-Europa hat das funktioniert, mit schuldenfinanzierter Binnennachfrage Krisen zu überbrücken. Haben halt alle so gemacht, es gab noch den Ostblock und keine Inder oder Chinesen, die auch etwas vom Wohlstandskuchen abbekommen wollen.
Zukunft sichern geht heute anders. Sicherlich nicht mehr über staatliche mit Schulden finananzierte Förderung der Binnennachfrage. Schade, ist aber so.
Typisch neoliberale Argumentation ....
Mit alter Schule hat es nichts zu tun, ich erinnere mich, dass DE sowohl von Brüssel, den USA, UNO-Organisation und namhaften Ökonomen für die zu grosse Exportabhängigkeit regelmässig kritisiert wird und man mehr Binnennachfrage fordert. Über die Wege, wie die Binnennachfrage verbessert werden kann, unterscheiden sich hingegen Unternehmer-/Gewerkschaftskonzepte.
Ich weiß es nicht. Ich kenne mich nicht genügend aus, um das zu beantworten.
Ich las von geschätzten Gesamtkosten von 10 Mrd. Euro. Falls die von Dir genannten Kosten pro Person, die dauerhaft bei uns bleibt, korrekt sind, lassen sich damit 400.000 Existenzen pro Jahr finanzieren.
Die deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg kostete geschätzte 36 Mrd. Euro. Die Wiedervereinigung mit der DDR kostete in den ersten vier Jahren 800 Mrd. Euro. Aktuell sind es jährlich 100 Mrd. Euro, die von West nach Ost fließen. Mit den Gesamtkosten der Einheit ließen sich auf einen Schlag alle Staatsschulden tilgen.
Das haben die Deutschen gestemmt, ohne dass unser Wohlstand nennenswert darunter gelitten hätte – von speziellen Wohnraumproblemen in Berlin einmal abgesehen. Ohne es letztlich beurteilen zu können, halte ich aufgrund dieser Vergleichszahlen das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend.
Grüße,
Arne
Ok, dann haben wir schon eine Grundlage. Also es können damit 400.000 Menschen finanziert werden. Die Zuwanderungszahlen sind aber höher.
Wir haben für DE nun alleine in 2015 eine Zahl von 1,5 bis 2 Mio.
Die 10 Mrd. reichen jetzt schon nicht.
Bleiben wir auf der unteren Skala von 1,6 Mio. Menschen: Dann sind wir für 2015 bei 40 Mrd. Euro.
Am 31.12.2015 wird die Zuwanderung nicht auf NULL gehen und die bereits hier angekommenenen nicht wieder zurück gehen.
Nehmen wir an, dass in 2016 wieder 2 Mio. Menschen kommen (bei keinerlei Gegenmaßnahmen würden es bei tägl. 10.000 Menschen eher 3,5 Mio. werden).
Dann hätten wir für die Menschen aus 2015 ein Budget von 40 Mrd. Und für 2016 weitere 50 Mrd. Euro, also bereits 90 Mrd. Euro pro Jahr. 2017..., 2018...?
Wir sind hier erst am Anfang eines Prozesses.
Ich hatte die Prognosen der Bevölkerungsraten für Asien und Afrika bereits genannt. Nach der Gallup-Studie von 2009 (also vor Ausbruch des Syrienkrieges) wollen aus dem islamischen Block Asiens ca. 10-15% der Menschen auswandern. Das wären derzeit 60 Mio. und in 2050 etwa 100. Mio. Menschen, wenn wir bei der Untergrenze von 10% bleiben.
Zusätzlich kommen die arabischen Länder zwischen Jemen und Marokko hinzu. Die Bevölkerung wird von 360 auf 600 Mio. Menschen bis 2050 anwachsen. Nach der Studie wollen von dort 25% zu uns auswandern.
Afrika wird auf 2,1 Mrd. wachsen. Gemäß dieser Umfrage will bis 2050 gar 1 Mrd. junger Afrikaner dann auswandern.
Derzeit gibt es kein anderes Land der Welt, in dem so viele Asylanträge gestellt werden.
Meinst Du, dass Deine Aussage "das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend." wirklich haltbar ist?
Mit derartigen Sozialausgaben wird Deutschland nicht mehr in der ökonomischen Weltspitze vertreten sein. Die allermeisten Länder der Welt entscheiden sich übrigens anders. Wie gesagt, man kann sich als bundesdeutsche Gesellschaft auch so entscheiden und die Grenzen offen halten, bzw. seinen Kindern dies so hinterlassen.
Ein abschließender Hinweis: Wenn mein Kommentar nach persönlichen Angriff aussieht, bitte ich das zu entschuldigen. Es ist nicht immer einfach, über die Tastatur persönliche Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Bin als abhängig Beschäftigter auch zeitlich etwas limitiert.
Grüße
Bernd
Geändert von Bernd S. (07.10.2015 um 12:56 Uhr).
Grund: Schreibfehler
.....Meinst Du, dass Deine Aussage "das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend." wirklich haltbar ist?......
ich denke auch, dass nicht die kosten das problem sind. die deutschen geben 4 mrd euro pro jahr für ihre haustiere aus, steuerflucht ins ausland kostet den staat jährlich rund 100 mrd euro, 50-60 mrd euro pro jahr steuerverlust durch schwarzarbeit......am geld mangelt es nicht.