@all
Auch das mit dem für "Veganer" so typischen missionieren ist es so, das jeder seine Ansichten auf andere übertragen möchte. Keine Mama, kein Papa wird zusehen wenn Töchterchen mit 12einhalb bis 3 Uhr nachts in die Disco will - wenn Sohnemann locker drauf ist und lieber nicht so gerne Hausaufgaben macht - immerhin geht er schon brav in die Schulde und raucht nur auf dem Schulhof. Auch her wird die Keule raus geholt und versucht die Kids auf eine guten weg zu bringen. Der Weg den die Eltern gerne sehen würden.
Ich missioniere in Sachen Fleischkonsum aus in all meinen Posts ersichtlichen Gründen.
...:
Siehst Du uns hier also wie Deine Söhne und Töchter? Ist ja rührend. Ich ziehe aber die Erziehungsmethoden meiner leiblichen Eltern vor, da habe ich mehr Respekt vor anderen Menschen und vor allem mehr Demut vor den Grenzen meinen eigenen, persönlichen Urteilsfähigkeit gelernt.
Übigens: Einflußnahme auf Töchterchen und Sohnemann heißt Erziehung. Missionieren ist etwas anderes - und hat für mich einen deutlich negativeren Beigeschmack - aber das ist schon ganz off topic.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Für manche Leute ist Ernährung ein Hobby. Für mich nicht. Ich lebe mein Leben und nutze die kurze Zeit. Meine Prioritäten liegen woanders.
Darf ich fragen, wo Deine Prioritäten liegen, die sich vegetarisch nicht realisieren lassen? Ich frage aus ehrlichem Interesse, da mir dieses Argument neu ist.
Ich lebe seit vielen Jahren auf der Überholspur und müsste dringend mal entschleunigen, komme aber nicht dazu. Neben meinen spießigen Beschäftigungen wie Vollzeitberuf, Ehefrau, Eigenheim, Kinder liebe ich noch meine Hobbys wie Sport, Ehrenamt, Urlaub, Disco, Konzerte, Internet und etwa Politik. Essen tu ich natürlich auch, aber ich habe keine Lust Zeit in langer Nahrungszubereitung, lesen von Fachliteratur, einkaufen in verschiedenen Geschäften mehrmals pro Woche usw. zu investieren. Klar gibt es ein paar Dinge, die ich im Vorbeigehen umsetzen kann, und auch tue, aber die perfekte Ernährung ist momentan nicht auf meinem Schirm.
Wenn ich mehr Zeit übrig hätte, würde ich vermutlich auch lieber z.B. ein Instrument lernen als frisches Gemüse schnibbeln, die besten Trends recherchieren oder zum Ökobauern gurken. Da bügel ich lieber mein Triathlonrad oder fahre zum Festival.
Wenn jemand sich damit beschäftigt finde ich das cool, weitermachen, aber ich zieh mir gerne Fischstäbchen, McDonalds Nudeln mit dick Käse rein und wenn der Nachbar grillt, bin ich dabei (komplett). Meine Blutwerte waren übrigens auch top, als ich noch keinen Triathlon gemacht hab und phasenweise nur (wörtlich) Fastfood gegessen hatte. Mittlerweile gehöre ich glaube ich zu den 10% Deutschlands der besseren Ernährung, aber von Vegetariern, Veganern, Ökos usw. bin ich noch ganz weit weg und da will ich wie gesagt auch nicht hin.
Soweit nachvollziehbar?
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Wenn der Teil der Veganer die die Moralkeule schwingen, das einfach mal aus taktischen Kalkül lassen würden wäre schon viel geholfen. Es ist eh bloße Heuchelei.
Und ich schreibe bewusst "taktisches Kalkül", denn man kann andere Menschen so nicht missionieren, auch wenn die Sache noch so gut zu sien scheint*. Dieses Vorgehen wertet den Missionar auf und den Missionierten ab. Erstere kommt und behauptet er hätte die Wahrheit gepachtet und der Letztere muss sie schlucken. Würde sich der Missionar auch nur ein Sekündchen mal in die Lage des zu Missionierenden versetzen würde er verstehen, dazu ist er aber nicht in Lage denn das verstöse ja Gegen seine Moralvorstellung. Es ist Opfer seines eigenen Dogma.
Ein besser Weg wäre zu informieren, in dem Versuch Vorteile eines jeden einzelnen zu finden. Und ich meine jeden Einzelnen, ganz gleich ob der nur Tiere schlachten grausam findet oder nicht, oder ob er es sich leisten kann oder nicht und was es halt noch so für Unterscheide gibt. Für jemanden dem Schlachten ok ist, muss man eben andere Argumente finden, vllt gibs die ja.
Der Missionar kriegt so auch einen viel umfassenderen Einblick in die Problematik, und bemerkt unter Umständen sogar, dass er ein Idiot war, aber das nur am Rande.
Denn was ist am Ende gewonnen wenn wir zwar alle Tiere betätscheln und Katzenfotos mit "süß" liken, uns aber gegenseitig die Köpfe einhauen, weil wir uns nicht verstehen.
*) Es sei denn man hat einen erheblichen technischen Apparat zu Verfügung, aber ich glaube keiner von uns kontrolliert eine Massenmedium. Obwohl, Klugschnacker?
Geändert von ScottZhang (27.07.2015 um 14:03 Uhr).
Die allermeisten Veganer/Vegetarier haben davor Fleisch gegessen, sie wissen also worum es geht, wie es geschmeckt hat, aber sie wollen es halt nicht mehr.
Das es natürlich "militante Veganer" gibt, ist unbestritten. Nun und sie wollen halt das noch mehr Leute sich ihnen anschließen, bzw es ihnen gleich tun, was ist daran schlimm?
Nichtraucher, die mal Raucher waren, versuchen doch auch alles um einen aktuellen Raucher davon abzubringen, ist auch nicht verwerflich.
Der Ton macht die Musik und ja, eigentlich wäre ich auch sehr gerne ein Veganer, geht aber nicht, da ich
a) sehr gerne Eier esse und
b) meine Hühner wollte ich auch nicht dafür abschaffen, also bleibt nur Möglichkeit
c) Vegetarier mit einer Fleischmahlzeit/Monat.
Dieses Vorgehen wertet den Missionar auf und den Missionierten ab. Erstere kommt und behauptet er hätte die Wahrheit gepachtet und der Letztere muss sie schlucken.
Ach Gottchen. Ich bin selber weder Veganer noch Vegetarier, aber diese hochsensible Seite der Fleischesser rührt einen wirklich zu Tränen. Wo kommen wir hin, wenn alle, denen man bezüglich Kinderarbeit, Tierquälerei, Frauenrechten, Folter, Todesstrafe etc. mal ein paar Fakten zumutet, zu flennen anfangen? Mehr Mitgefühl, weniger Selbstmitleid bitte!
Ach Gottchen. Ich bin selber weder Veganer noch Vegetarier, aber diese hochsensible Seite der Fleischesser rührt einen wirklich zu Tränen. Wo kommen wir hin, wenn alle, denen man bezüglich Kinderarbeit, Tierquälerei, Frauenrechten, Folter, Todesstrafe etc. mal ein paar Fakten zumutet, zu flennen anfangen? Mehr Mitgefühl, weniger Selbstmitleid bitte!