Aber so furchtbar der Einzelfall ist: viele von uns werden auch in Zukunft Hitzerennen bestreiten und ich glaube dass es deshalb auch notwendig ist, die Problematik zu thematisieren um möglichst viel daraus zu lernen.
Ich habe beim Bike-Checkin am Waldsee jeden einzelnen Athleten den ich einweisen durfte, gebeten Salztabletten mitzunehmen. Und siehe da: Fast JEDER, auch die Ersttäter, hatte bereits welche dabei - Ersatzweise die kleinen Tütchen aus dem Hotel. Und in nur ganz wenigen Fällen gab es eine Fachsimpelei über den bereits kalkulierten Salzgehalt von ELO-Getränken und Gels (mit anschließender Beschaffung von zusätzlichen Salztabletten durch die Teilnehmer...).
Bei einem Teilnehmer, der über weite Strecken aus dem Ausland anreist, gehe ich eigentlich davon aus, dass dieser nicht seine erste Langdistanz bestreitet und sich ebenfalls mit seiner Ernährung beschäftigt hat. Daher macht die spezifische Betrachtung dieses Falls und der medizinischen Aspekte (auch für uns Laien) m.E. durchaus Sinn.
Dies umso mehr, als dass ich mir eigentlich nur schwer vorstellen kann, dass sich ausgerechnet ein erfahrener (Spekulation...)Triathlet fahrlässig verhalten hat oder gar versuchte sein Rennen "nur auf Wasser" zu bestreiten.
Was man trinkt und sonst zu sich nimmt, ist dagegen sekundär. Die Fragen nach der Art des bereitgestellten Trinkwassers sind also in diesem Zusammenhang absurd.
Dazu gibt es allerdings auch andere Meinungen, belegt durch Studien an Langdistanz-Triathleten.
Es geht also wirklich in allererster Linie darum, nicht zu viel zu trinken. Es muss und soll NICHT alles ersetzt werden, was man ausschwitzt!
Das passt zu dem Artikel, den ich mal gelesen habe: Top-Läufer trinken bei einem Marathon eher zu wenig, darunter leidet aber die Leistung nicht. Es ist ausreichend, wenn man danach wieder auffüllt.
Diejenigen, die zu viel Wasser aufnehmen und dadurch Probleme bekommen sind eher weit hinten im Feld zu finden.
Wenn ich die Daten des Starters richtig deute, dann ist er durchaus schon jahrelang im Triathlon aktiv gewesen...
Auch war es nicht die erste Langdistanz und die Zielzeit ist ja jetzt auch nicht die eines völlig untrainierten der kurz vor'm CutOff ins Ziel kommt...
Alles in allem eine sehr tragische Geschichte...meine Gedanken sind bei den Angehörigen
Ich habe noch am Sonntag die Situation völlig falsch eingeschätzt.
das mag ich nicht bestätigen, wir haben den Athleten viel netter zugesprochen als in den vergangenen Jahren.
Wir haben kaum jemanden ernsthaft beschimpft und gerade Du hast immer wieder gefragt ob Hilfe nötig wäre.
Zitat:
Zitat von Mikala
Die Berichte der Athleten und Helfer an der Radstrecke sprechen aber eine andere Sprache.
Ich bin traurig.
Es ist natürlich traurig, das ist doch überhaupt nicht in Zweifel zu ziehen.
Ich wäre bei dem Wetter liebend gern gestartet, viele andere wohl lieber nicht. Es ist nicht so ungewöhnlich daß es im July auch in D richtig warm sein kann. Es ist halt nicht oft dann der Tag an dem dieses Rennen stattfindet. Aber auch solche Bedingungen gehören zu unserem Sport und wir müssen uns darauf vorbereiten damit umzugehen. Das es viele Athleten nicht in's Ziel geschafft haben spricht doch dafür, daß sie nicht vergessen haben auf sich aufzupassen. Die die es sich zugetraut haben, hatten unsere volle Unterstützung. Es gab doch auch Athleten die in aller Seelenruhe die 42,2km marschiert sind und so einen Notfallplan hatten an den sie sich gehalten haben.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Können wir uns einigen, dass man auf sich achten und es nicht übertreiben soll ?!
Zitat:
Zitat von Hafu
Aber so furchtbar der Einzelfall ist: viele von uns werden auch in Zukunft Hitzerennen bestreiten und ich glaube dass es deshalb auch notwendig ist, die Problematik zu thematisieren um möglichst viel daraus zu lernen.
Ich stelle mir die Frage ob man sicher sein kann das 100,00% aller Teilnehmer in der Lage sein können auf sich zu achten und zum richtigen Zeitpunkt das Rennen abzubrechen obwohl sie sich monatelang vorbereitet haben, viel Geld bezahlt haben, ggf. Erwartungshaltungen da sind und das in einem Moment in dem das Gehirn von Endorphinen vernebelt ist?
Kann gut sein das 2999 Teilnehmer das hinbekommen. Aber einer oder mehrere vielleicht nicht. Und das ggf. auch noch unbewusst ohne es zu übertreiben.
Da stelle ich mir die Frage ob nicht der Veranstalter in der Pflicht ist bei derart extremen Bedingungen das Rennen vorsichtshalber abzusagen statt Menschenleben zu riskieren.
Voll daneben fand ich auch ein Plakat an der Strecke mit der Aufschrift: "Helden sterben nicht im Bett".