- Wenn ich Fleisch esse weiss ich dass das Tier sterben musste damit ich es essen kann.
- Wenn ich Vegetarisch esse, weiss ich, dass Tiere gestorben sind, die ich zwar nicht sehen kann, die aber bei der Erzeugung meines Essens gestorben sind.
Wo ist da der Unterschied? Tod ist tot.
Irgendwas musst Du essen, wenn Du überleben willst.
Egal wie Du es drehst und wendest:
Ressourcenverbrauch pro Vegetarier < Ressourcenverbrauch pro Zuchttieresser
(im Zusammenhang mit Ernährung)
Nein.
Aber dass ich ein Tier töte bzw. getötet werden muss, damit ich es essen kann. Das kann ich mit meinem Gewissen sehr wohl vereinbaren.
Also ich kann dem auch nur zu stimmen. Gegen das leiden bin ich schon, aber wenn das in dieser Diskussion keine Rolle mehr spielt, dann ist die Diskussion doch hinfällig
Ich habe das Gefühl, wir waren in diesem Thema vor Wochen schon mal weiter
Du gibst allerdings auch nur einen (!) Ausschnitt der wissenschaftlichen Forschung wieder. Nicht alles lässt sich durch reinen Egoismus erklären. Es lässt sich teilweise sogar von einem biologischen Altruismus sprechen. Aber hier ist defintiv nicht der Rahmen um darüber zu debattieren.
Detlef Fetchenhauer und Hans-Werner Bierhoff zu Altruismus aus evolutionstheoretischer Sicht:
"Gemäß der Darwinschen Evolutionstheorie ist altruistisches Verhalten ein scheinbar nur schwer zu erklärendes Paradox. Da altruistisches Verhalten dadurch definiert werden kann, dass ein Akteur einem anderen eigene Ressourcen zur Verfügung stellt, ohne dafür – zumindest unmittelbar – einen Gegenwert zu erhalten, kann argumentiert werden, dass im Laufe der menschlichen Evolution jegliches altruistisches Verhalten gelöscht worden sein sollte, da es die reproduktive Fitness eines Akteurs mindert (d. h. die Anzahl seiner genetischen Nachkommen). In diesem Beitrag werden zunächst die Theorie des Verwandtschaftsaltruismus sowie die Theorie des reziproken Altruismus erläutert, die von Evolutionstheoretikern häufig zur Erklärung altruistischen Verhaltens herangezogen werden. Diese beiden Theorien sind jedoch nicht in der Lage, die vorliegenden Befunde vollständig zu erklären. Aus diesem Grunde werden anschließend zwei Theorien diskutiert, die von Evolutionstheoretikern bislang nur selten berücksichtigt werden: Das Commitment-Modell von Frank sowie die Theorie von Miller, nach der altruistisches Verhalten das Produkt sexueller Selektion ist. Beide Ansätze verweisen darauf, dass ein fitnesssteigernder Effekt von altruistischem Verhalten nur dann auftritt, wenn ein Akteur sich nicht nur aus strategischen Gründen altruistisch verhält, sondern sein Handeln das Produkt eines autonom altruistischen Motivsystems ist." (zitiert aus Zeitschrift für Sozialpsychologie, 35 (3), 2004, 131–141: Altruismus aus evolutionstheoretischer Perspektive Human Altruism from an Evolutionary Perspective)
Hier werden unterschiedliche Definitionen oder Perspektiven, was Egoismus oder wer egoistisch sei, durcheinander geworfen. Die beiden Herren sprechen vom Egoismus auf der Ebene des Individuums. Dadurch erscheint der Altruismus paradox zu sein, was er aber selbstverständlich nicht ist. Das aufzudröseln erfordert jedoch einen neuen Thread.
Hier werden unterschiedliche Definitionen oder Perspektiven, was Egoismus oder wer egoistisch sei, durcheinander geworfen. Die beiden Herren sprechen vom Egoismus auf der Ebene des Individuums. Dadurch erscheint der Altruismus paradox zu sein, was er aber selbstverständlich nicht ist. Das aufzudröseln erfordert jedoch einen neuen Thread.
Grüße,
Arne
Ich hatte gestern Abend die Möglichkeit, ein paar Minuten mit einer Ethiklehrerin darüber zu sprechen und sie meinte zunächst, dass es verschiedene Arten von Egoismus gäbe und man das erst mal kläre muss, bevor man vernünftig diskutiert.
Bei dem umgangssprachlichen Egoimsus wäre es dann zudem so, dass ich als Mensch (teilweise) frei entscheiden könne, wie weit ich egoistisch bin, was uns z.B. von Tieren unterscheidet. Nicht das ganze Verhalten (beim Menschen!) liese sich auf Grundlage des Egoimus erklären, obwohl er natürlich eine starke Triebfeder ist.
keko, mach doch mal auf der einfachsten Ebene des Egoismus, nämlich der einer einzelnen Person, ein Experiment: Sei ein paar Tage lang so egoistisch wie möglich.
Nimm Dir stets das größte Stück Kuchen, grüße nie zurück, nimm jedem die Vorfahrt, leihe Dir von Kollegen Geld ohne es zurückzuzahlen, räume Deinen Müll nicht weg, benutze ungefragt das Fahrrad Deines Nachbarn zum Einkaufen und lasse es wegen plötzlich einsetzenden Regens irgendwo stehen. Genieße die Zuwendung Deiner Frau in vollen Zügen, aber gib nichts zurück. Gehe tanken ohne zu bezahlen, lasse Dich von Freunden einladen, doch erwidere nie eine Einladung. Sei gegenüber anderen so knauserig wie möglich, verprasse gemeinsame Ersparnisse hingegen schnellstmöglich.
Du wirst sehen: Das lässt Du sehr schnell wieder bleiben. Und zwar aus rein egoistischen Motiven. Der Egoismus bringt Dich schnell wieder davon ab, Dich wie ein Egoist zu benehmen.
Das ist nur die persönliche, individuelle Ebene. Es gibt weitere und wichtigere, die uns als Gesellschaft und Spezies stärker prägen. Sie darzustellen erfordert aus meiner Froschperspektive jedoch mehr gedanklichen Anlauf. Ich werde das alles am Wochenende in einen eigenen Thread verschieben. Eventuell können wir dann dort eigehender darüber diskutieren.
....Würden mehr Menschen sich rein vegetarisch ernähren, wäre der Ressourcenverbrauch um einiges geringer ....
ist das so? ich bin jetzt im thema nicht so drin wie andere hier, aber meine logik sagt mir, dass 1000qm kuhweide mehr kalorien produzieren als zb 1000qm sojafelder. oder habe ich da einen denkfehler? wieviel mehr sojaflächen (ressourcen) braucht es, um auf denselben nährwert zu kommen? gibt es zb wissenschaftliche untersuchungen, ob es möglich ist, die weltbevölkerung rein vegetarisch zu ernähren? mal rein technisch gesehen? wieviel anbaufläche da benötigt würde?
außerdem staune ich, das noch so einfrig diskutiert wird.....die abstimmung oben ist für mich eindeutig.
ist das so? ich bin jetzt im thema nicht so drin wie andere hier, aber meine logik sagt mir, dass 1000qm kuhweide mehr kalorien produzieren als zb 1000qm sojafelder. oder habe ich da einen denkfehler?