Zitat:
Zitat von Matthias75
Wenn beide Anschlag schwimmen vielleicht. Der Schwimmer mit der niedrigen Frequenz hat aber aus meiner Sicht mehr taktischen Spielraum, weil er einfacher die Frequenz erhöhen kann.
|
Was aber in der Praxis keine Rolle spielt. Vielleicht noch mal zur Erläuterung. Ich rede hier von Freiwasser und nicht Becken. Also Distanzen jenseits der 1000m im nicht ruhigen Gewässer.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Nur weil es bei einer Schwimmerin nicht passt, stimmt es allgemein nicht?
|
Das mit Jodie ist nur ein Beispiel um es zu Verdeutlichen, weil ich bei ihr die Fequenz genau kenne. Das kannst Du aber bei allen Triathleten beobachten. Was allein schon daran liegt, dass sie nicht so viel Rotieren und es von Außen betrachtet eben so unsauber ausschaut.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Dann hast du es nicht verstanden. Lange Armzüge/niedrige Frequenz heißt eben nicht Gleiten bis zum Abwinken. Ich kann auch mit einem langen Armzug eine höhere Freuenz schwimmen. Und dann bin ich schneller als einer mit kürzerem Armzug und gleicher Frequenz. Der andere Schwimmer wird also gezwungen die Frequenz zu erhöhen, um mitzuhalten.
|
Dem will ich garnicht wiedersprechen und ja ich habe es verstanden. Nur sag das mal den meisten Triathleten. Fakt ist einfach, dass viele Triathleten nicht vom Schwimmen kommen und die meißten sich das auch selbst bei bringen. Was zur Folge hat, dass sie den Schwimmstil eines Schwimmers versuchen zu kopieren, was aber ohne Trainer nicht funktioniert. Hier muss man fragen warum nicht. Das liegt eben daran, dass bei den Meisten hängen bleibt sich lang zu machen (Beispiel züge Pro Bahn zählen). Dann scheitert es aber an der Umsetztung und führt zwar zu einem langen Zug aber zu einer gleichzeitigen herabsetzung der Frequenz. Was letztendlich zumindest nicht schneller macht.
Ich sage auch nicht, dass man die Zuglänge vernachlässigen soll und die nicht wichtig wäre. Natürlich ist die Wichtig. Ich glaube nur, dass viele vergessen, dass es auch noch die Frequenz gibt die zum schnell schwimmen dazu gehört. Ich mache jetzt schon ein gutes Jahrzehnt Triathlon und entweder habe ich nie richtig hin oder zu gehöhrt oder wie ich glaube wird das Thema Frequenz eher Stiefmütterlich behandelt, wenn man mit Schwimmern spricht oder etwas liest. Da kommen immer so Sachen wie: "Du musst dich lang machen.... Länge läuft.... Du musst den Zug lang machen.... Bis hinten Durchziehen....Möglichst wenig Züge schwimmen....." Bestes Beispiel ist der Link zum Thema Popov, wo genau das steht, man solle mit möglichst wenig Frequenz schwimmen oder besser eine Erhöhung der Frequenz nicht sinnvoll wäre. Das mag bei 100-200m vielleicht auch zu treffen. Schwimmen wir aber weit aus länger und auch selten im Becken. Die Auswirkungen sind, dass man anfängt lange zu gleiten und auch wie Du sagst das ein Schwimmer eigentlich nicht meint.
Das habe ich aber an mir beobachtet und sehe das immer wieder bei vielen die im Erwachsenen Alter anfangen zu schwimmen. Und du hast das sicherlich auch schon bei Triathleten war genommen. Man wird selten einen Triathlet antreffen der umgekehrt mit zu hoher Frequenz schwimmt, diese sind i.d.R. in der Minderheit. Die Frage is doch warum? Die Antwort liegt meiner Meinung nach am oben geschriebenen.
Dazu kommt, dass ich glaube, dass beim Freiwasser man Zuglänge kürzen kann zu gunsten der Frequenz weil das im Freiwasser besser Funktioniert. Das heißt nicht, dass man das Ganze ins Extreme treibt, genauso wenig wie man das Gleiten ins Extreme treiben sollte, sondern nur mehr den Fokus auf die Frequenz legen sollte und weniger darauf, ob der Abdruck bis ganz hinten durchgeführt wird. Das führt bei vielen nämlich zum Denken und weniger zum tun/machen. Ihr schwimmer, schwimmt einfach und denkt nicht. Bei uns Triathleten ist das meißt umgekehrt.
Weiteres Beispiel? Ich konnte lange nicht über 2er Zug schwimmen. Jetzt kann ich es. Wie habe ich das geschaft? Ich habe meine Frequenz erhöht. Als ich das kapiert habe, hat das kein Vierteljahr gedauert, da konnte ich das im IM umsetzten.
Weiteres Beispiel? Ich lag im Wettkampf immer unter meinen Erwartungen und Möglichkeiten. Warum? Weil ich eine zu niedrige Frequenz geschowmmen bin. Wenn alle um dich herum auf dich einprügeln, hast Du verloren wenn Du versuchst wie im Becken den Zug lang zu machen.
Ein guter Schwimmer, der A) immer vorne weg schwimmt und garnicht so ins Geprügel kommt und B) mit dem Wasser "spielen" kann, weil es sein Element ist, kann sich das vielleicht garnicht vorstellen. Für 80% der Triathleten ist das aber Altag der im Wettkampf abgeht.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Auch wenn es einie Unterschiede zwischen Freiwasserschwimmen und Beckenschwimmen geben mag, diese sind nicht so groß, wie man sich das erne von Triathletenseite einredet.
|
Glaube ich schon. Umgekehrt unterschätzen gute Schwimmer das Freiwasser. Für einen guten Schwimmer wie dich mag das keine Rolle Spiele, weil Du mit dem Wasser spielen kannst. Ein Triatlet ist aber kein Schwimmer und kann dies eben nicht. So muss er versuchen sich die Gesetze des Freiwasser zu erklären um mit diesen zu recht zu kommen.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Jder gute Beckenschwimmer wird auch draussen mit der Mehrzahl der Triathleten mithalen können. Wieso? Die Grundprinzipien, also Wasserlage und Vortrieb, sind die gleichen. Der Gelernt Beckenschwimmer hat nur die Möglichkeit seinen Schwimmstil zu variieren.
Matthias
|
Du sagst es ja schon. Selbst gute Schwimmer werden mit Welltklasse athleten "mithalten". Ausnahmen bestätigen die Regel. Das hat schon seinen Grund warum unter den Topleuten die Schwimmer den Triathleten nicht Haushoch überlegen sind, obwohl sie doch ne höhere Frequenz schwimmen, was ja gleichbedeutend mit weniger Zuglänge ist. Die Frage ist warum, wenn das doch so ineffizient wäre. Wenn ein Sehr guter Schwimmer allen davon schwimmt und niemanden um sich herum hat mit dem er sich schlagen muss, kann er möglicherweise auch ähnlich wie im Becken schwimmen.
Dazu kommt wie Du es schon schreibst, dass wenn er nicht wegzeihen kann er seinen Schwimmstil im Freiwasser ändert. Und das nicht ohne Grund.
Schau dir doch mal an wie im Weltcup geschwommen wird. Wenn der hohe Ellenbogen und sich lang machen so gut fürs Freiwasser geeignet wäre, warum schwimmen dann Triathleten ganz anders als Beckenschwimmer?
Mit anders meine ich Frequenz, Überwasserphase, nicht so starkes Rotieren.