Ich weiß jetzt nicht ob du es wirklich ganz verstanden hast, aber zumindest kommen noch ein paar Zeilen heute Abend.
Micht stört die indiferenzierte Verwendung des Begriffs Massentierhaltung, besser wäre dann schon die Massentierhaltung von Milchvieh...Schweinen.... Geflügel usw.
Außerdem stört mich die offensichtlich weit verbreitete meinung Massentierhaltung => Verschlechterung des Tierwohls. Das ist z.B. in Teilbereichen vollkommener Unsinn. Bei mir im Ortsteil gab es vor 30 Jahren ca. 10 Landwirte mit insgesammt ca. 200 Kühen. Heute gibt es keine Kühe mehr hier, die 200 Stück strehen irgendwo in einem großen Stall und das könnte man schon als Massentierhaltung bezeichnen. Aber den Kühen geht es viel besser als vor 30 Jahren.
Zum einen hat sich prinzipiell der Komfort an deren Liegeplatz verbessert (ich will es nicht ins Detail erleutern, dauert echt zu lange) zum Anderen ermöglich eine derart große Zahl an Tieren in einem einzigen Stall den Einsatz von Technik, die sich 10 einzelne Landwirte nicht leisten könnnten.
Ein Melkstand anstelle des Melkens am Standplatz bedeutet eine erheblich bessere Euterhygiene und damit viel weniger kranke Kühe (und auch weniger Medikamenten Einsatz) Die Verwendung einer Futteranlage die individuell jeder Kuh ihr Futter zuteilt ermöglich eine viel bessere und speziel auf die Situation der Kuh abgestimmte Futtergabe. z.B. ist die Kuh in der Biestmilchphase, oder in der normelen Milchgebephase, oder in der Trockenstellphase..
Es lohnt sich dann z.B. auch eher in einem so großen Stall noch weitere tech nische maßnahmen umzusetzen um den Status eines Vorzugsmilchliferanten zu erhalten, der übrigens dann auch noch mehr auf die Gesundheit ddr Kühe achtet, weil niedrigerer Keimzahl etc. gefordert...
Bei Schweinehaltung ist es ähnlich. Problem ist halt, das wenn in einem Schweinemastbetrieb mit beispielweise 1000 Tieren 50 davon in den Container geworfen werden, seht das für viele abstosend und erschreckend aus, von so ner niedrigen Mortalitätsrate hat ein Bauer von 50 Jahren nur geträumt. Wenn dem bei jewils 10 Tieren eines stirbt kommt sicher nicht jedesmal RTL oder sonstwer an (und vor 50 Jahren ja eh nicht)
Offensichtlich sind ja auch viele Leute der Meinung es ist bei der Massentierhaltung von Schweinen ja eh egal ob 5, 10 oder 15 % der Tiere draufgehn, ist ja eh genug Marge in dem Geschäft. (Klar weil ja auch die Preise im Laden dafür so hoch sind!!) Und darum braucht der Schweinehalter da eh nicht drauf zu achten.
Ist dann aber eher doch etwas anders. Jedes Schwein hat heute eine Ohrmarke und dementsprechend muß über jedes Schwein auch Buch geführt werden und der Besitzer kann nicht einfach Plan B entwickeln, des Tier welches zu sterben droht schnell noch unter der hand für kleines Geld verscherbeln.
Vor 50 jahren gab es diese NachweisSystem noch nicht. Bevor das Schwein nach nem Kreislaufkolaps komplett über die Wupper ging, wurde schnell der Hals durchgeschnitten (Es war damals üblich, für sowas immer ein Messer im Stall griffbereit liegen zu haben) und dann Familienintern verarbeitet. (Was letztendlich kaum einen finanziellen verlust bedeutet)
Bei der Geflügelhaltung würde ich schon sagen, das sich die Verhältnisse immer weiter verschlechtert haben.
Aber jetzt mal den eher großen Bogen spannen.
Warum machen sich jetzt immer mehr Leute Gedanken über die ethische Seite des eigenen Fleischkonsums?
-weil es eine allgemeine Wandlung in der Gesellschaft hin zu einer Philosophie ala "ich möchte jetzt als besserer Mensch auf diesem Planeten leben" gibt. Glaub ich jetzt nicht, es müssten dann auch z.B. SUV`s eine gesellschaftliche Ächtung erfahren, es müßte eine größere Bereitschaft zu sozialem Engagement vorhanden sein...tbc...
-Es ist eine temporäre Modeerscheinung, ähnlich wie bei der Akzeptanz vom Tragen von Pelzen.... Maybe
-Es hat eine derartige Entfremdung im Bezug auf das Halten von Nutztieren stattgefunden, das es ein für mich teilweise schwer nachvollziehbares Wertesystem impliziert, z.B. dieses in Korelation zum Halten von Tieren zur reinen Freizeitbespasung (ich schreuib dazu noch was die Tage) hier ein Vielleicht..
Hello, my name is oliver and i´m going to tell you a story..
Oder demnächst: Wie kommt das Schwein vom kleinen Bauernhof in die große Mastanlage..
to be continued..
Und sorry für die Gramatik, auch auf Lanza ist es spät..
Da habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Wenn im Sommer das Training wieder mehr und härter wird, esse ich relativ viel Fisch.
Mich interessiert jetzt doch nochmal, weshalb Du Fisch isst.
Ich hatte in einigen postings darauf aufmerksam gemacht, daß Fische genauso an ihrer Haltung physisch und psychisch kranken und im Resultat, die Fischmassenhaltung ähnliche Probleme aufwirft wie die Massentierhaltung an Land.
Reichlich würde ich persönlich anders definieren. Aber schön das selbst Wikipedia mal etwas kontrovers betrachtet.
Zu den Kritikpunkten im Text selbst. Ich sehe das so wie bei jedem kontroversen Thema. Es gibt immer einen Kontrapart und zu jeder umstrittenen Studie wirst du mindestens eine Studie finden die das exakte Gegenteil behauptet.
Ich habe kein Problem damit zu gestehen das mir persönlich das Wissen fehlt zu entscheiden welche Thesen stimmen und welche nicht. Tatsache dürfte sein, dass viele Leute an seine These glaube und ihn dabei unterstützen aus welchen Gründen auch immer.
Für ihn spricht aus meiner Sicht, dass er nicht blind versucht den aktuellen Trends hinter her zu laufen sondern an seiner Idee hängt und die dort wo er sie einsetzt offensichtlich Erfolg hat.
Das er Unterstützung von Prince Charles erhält ist in diesem Thema finde ich auch nicht ganz neben sächlich, da dieser wohl einer der Pioniere unter den Bio-Bauern ist.
Gut, dann essen wir eben gar nix materielles mehr.
Auch dafür hatte pp schon die Lösung: Lichtnahrung!
Besser wären vertikale (also platzsparende) Hühnerfarmen, wobei man die Tiere aufhängen kann. Ihr Hirn ist auf das Nötigste gezüchtet, also ohne Schmerz- und sonstige Gefühle und dient nur zum Muskelaufbau.
Hast Du dazu Quellen? Mich würde das sehr interessieren, denn nach meinen sicher unvollständigen Informationen verhält es sich gerade umgekehrt: Die Massentierhaltung soll mehr zum Treibhauseffekt beitragen als der weltweite Verkehr inklusive Luftfahrt.
Die ganzen Rechnungen bzgl. Schaden durch Massentierhaltung gehen vom Status Quo aus, in dem zB Rinder mit eigens dafür angebautem Getreide, Soja, Mais, ... gefüttert werden.
Wenn die Rinder aber artgerecht auf Grasland gehalten werden kommst du zu ganz anderen Ergebnissen.
Eine Quelle dazu ist Lierre Keith "Ethisch essen mit Fleisch", in dem Buch findest du viele weitere Literaturangaben.
Zitat:
Zitat von highlander
Würdest du diese Aussage in einer Landwirtschaftschule wiederholen?
Nur mal so: (quelle wikipedia) Hafer (Avena) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Süßgräser
Die natürliche Nahrung von Rindern ist Gras, nicht Getreide. Das wiederhole ich auch gerne in einer Landwirtschaftsschule oder sonstwo.
Zitat:
Zitat von Necon
Reichlich würde ich persönlich anders definieren. Aber schön das selbst Wikipedia mal etwas kontrovers betrachtet.
Zu den Kritikpunkten im Text selbst. Ich sehe das so wie bei jedem kontroversen Thema. Es gibt immer einen Kontrapart und zu jeder umstrittenen Studie wirst du mindestens eine Studie finden die das exakte Gegenteil behauptet.
Ich habe kein Problem damit zu gestehen das mir persönlich das Wissen fehlt zu entscheiden welche Thesen stimmen und welche nicht. Tatsache dürfte sein, dass viele Leute an seine These glaube und ihn dabei unterstützen aus welchen Gründen auch immer.
Für ihn spricht aus meiner Sicht, dass er nicht blind versucht den aktuellen Trends hinter her zu laufen sondern an seiner Idee hängt und die dort wo er sie einsetzt offensichtlich Erfolg hat.
Das er Unterstützung von Prince Charles erhält ist in diesem Thema finde ich auch nicht ganz neben sächlich, da dieser wohl einer der Pioniere unter den Bio-Bauern ist.
Nach allem was ich weiss hat Allan Savory eine nachhaltig bewirtschaftete Farm aufgebaut, zwei wichtige Punkte daraus:
- kein zugekaufter Dünger sondern die Exkremente der Tiere führen den Stickstoff in den Boden zurück. Zu diesem Zweck industriell hergestellter Dünger hat eine katastrophale Energiebilanz, seine Herstellung erfordert große Mengen fossiler Energie (Haber-Bosch Verfahren). Natürlicher Dünger, zB Torf, Guano etc. wird andernorts abgebaut und zerstört das dortige Ökosystem.
- keine einjährigen Pflanzen (zB Getreide), die den Mutterboden zerstören (durch regelmässiges Pflügen etc. und Auswaschungen der ungeschützten Erde durch Niederschläge), sondern mehrjährige, die Mutterboden aufbauen
Aus meiner Sicht gibt es weit und breit nichts Nachhaltigeres in der Landwirtschaft als das was Savory macht. Tiere sind dabei ein integraler Bestandteil, ohne die Nachhaltigkeit nicht funktioniert.
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
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Außerdem stört mich die offensichtlich weit verbreitete meinung Massentierhaltung => Verschlechterung des Tierwohls. Das ist z.B. in Teilbereichen vollkommener Unsinn. Bei mir im Ortsteil gab es vor 30 Jahren ca. 10 Landwirte mit insgesammt ca. 200 Kühen. Heute gibt es keine Kühe mehr hier, die 200 Stück strehen irgendwo in einem großen Stall und das könnte man schon als Massentierhaltung bezeichnen. Aber den Kühen geht es viel besser als vor 30 Jahren.
Verschlechterung im Vergleich zu was denn?
Vergleiche mit vor 30 Jahren führen ja zu nicht viel, da es solche Haltungen wohl nicht mehr sehr oft gibt, da es entweder Massentierhaltungen sind oder auch bei den kleineren Bauern die Technik die du beschreibst Einzug gehalten hast.
Vergleicht man aber die Massentierhaltung mit den Alternativen (Bio, speziell Bioland oder Demeter) sieht man dass es auch anders geht. Klar kann man sagen früher war es schlechter, aber was folgt daraus? Jetzt ist Massentierhaltung besser geworden, also ok? (etwas überspitzt formuliert).
Zitat:
Zitat von tridinski
Nach allem was ich weiss hat Allan Savory eine nachhaltig bewirtschaftete Farm aufgebaut, zwei wichtige Punkte daraus:
- kein zugekaufter Dünger sondern die Exkremente der Tiere führen den Stickstoff in den Boden zurück. Zu diesem Zweck industriell hergestellter Dünger hat eine katastrophale Energiebilanz, seine Herstellung erfordert große Mengen fossiler Energie (Haber-Bosch Verfahren). Natürlicher Dünger, zB Torf, Guano etc. wird andernorts abgebaut und zerstört das dortige Ökosystem.
- keine einjährigen Pflanzen (zB Getreide), die den Mutterboden zerstören (durch regelmässiges Pflügen etc. und Auswaschungen der ungeschützten Erde durch Niederschläge), sondern mehrjährige, die Mutterboden aufbauen
Aus meiner Sicht gibt es weit und breit nichts Nachhaltigeres in der Landwirtschaft als das was Savory macht. Tiere sind dabei ein integraler Bestandteil, ohne die Nachhaltigkeit nicht funktioniert.
Ich finde, dass sich die Diskussion nun zum Teil auch um die Frage Bio vs. konventionelle Landwirtschaft dreht. In Demeter Betrieben ist Tierhaltung z.B. festgeschrieben, da davon ausgegangen wird, dass das die nachhaltigste Form der Landwirtschaft ist. Es gibt aber durchaus auch Gegenbeispiele von "veganen" Betrieben, welche ohne industriell hergestellten Dünger auf Biobasis arbeiten.
Ich finde, dass sich die Diskussion nun zum Teil auch um die Frage Bio vs. konventionelle Landwirtschaft dreht. In Demeter Betrieben ist Tierhaltung z.B. festgeschrieben, da davon ausgegangen wird, dass das die nachhaltigste Form der Landwirtschaft ist. Es gibt aber durchaus auch Gegenbeispiele von "veganen" Betrieben, welche ohne industriell hergestellten Dünger auf Biobasis arbeiten.
wenn die von dir angeführten vegane Betriebe keinen Industriedünger verwenden und auch keine Tiere halten um deren Dung als Dünger zu nehmen, womit düngen dann diese Betriebe ihre Böden???
bin sehr gespannt!
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Grüße
Tri-K
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Arne warst du schonmal dabei oder hast du selbst schonmal ein Ferkel ohne Betäubung kastriert?
Dann weisst du auch wie lange besagtes Ferkel rumpienst bis es wieder einen auf "business as usual" macht, weiter sein Futter frisst oder mit den Brüdern rumspielt.
Falls du dir unsicher bist gibt´s einen kleinen Tip durch den Puplikumsjoker...
Ich war noch nicht selbst dabei. Alle meine Informationen sind aus dritter Hand, also aus den Medien: ARD, Wikipedia, Bücher. Zuletzt das Buch "Anständig essen" von Karin Duve.
Da ich nicht wie Du auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich über die Medien zu informieren. Natürlich lese ich entsprechend interessiert Deine Beiträge. Auch wenn ich vermuten muss, dass auch Deine Kenntnisse über die Massentierhaltung zu einem Teil aus dritter Hand sind. Denn erstens bist Du kein Ferkel, dem man ohne Betäubung die Eier abgeschnitten hat. Zweitens hast Du vermutlich eigene Erfahrungen lediglich zu bestimmten Tieren und bestimmten Haltungsformen.
Aber Du hast schon recht. Wie kann man sich eine Meinung bilden über etwas, von dem man letztlich keine Ahnung hat? Sei es der Islamische Staat, der Afghanistan-Krieg, Beschneidung von Kindern in Deutschland, das rituelle Verblutenlassen unbetäubter Tiere in jüdischen Metzgereien in Deutschland, Military-Reiten, die Schoßhündchen-Industrie und so weiter. Wer kann da schon wirklich mitreden? Sollten alle die Klappe halten, die nicht direkt beteiligt sind?
Das Fleisch auf meinem Teller, das Tier, das es einmal gewesen ist: Das geht mich etwas an, ob ich will oder nicht. Also informiere ich mich über die Quellen, die mir zugänglich sind.
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Zum Kastrieren der Ferkel ohne Betäubung: Hier werden die Hodensäckchen aufgeschlitzt und die Hoden herausgeschält. Es scheint einen gewissen Konsens darüber zu geben, dass dies eine tierquälerische Maßnahme darstellt. In etlichen Nachbarländern ist das heute verboten; bei uns werden 50.000 Ferkel pro Tag ohne Betäubung kastriert. Einige Großbetriebe haben freiwillig erklärt, ab 2018 nicht mehr ohne Betäubung kastrieren zu wollen.
Die Betäubung selbst scheint alles andere als trivial zu sein. Eine Injektion mit einer Nadel in die Hoden scheint ebenfalls große Schmerzen zu bereiten. Und so weiter. Wie es scheint, kann man mit Schmerzmitteln nur die Schmerzen nach der "Operation" linden. Immerhin.
Die Kastration ohne Betäubung dauert, wie Dir wahrscheinlich bekannt ist, 15 Sekunden pro Ferkel inklusive Einfangen und Fixieren des Tiers, das sich ja nach Kräften wehrt. Eine Betäubung würde diesen Vorgang auf 3 Minuten pro Tier verlängern (Quelle). Das scheint unzumutbar lang zu sein. Das verstehe ich unter Massentierhaltung.