Ich werfe mal die etwas fiktive Idee eines gesetzlichen Mindestfleischpreises in die Runde. Ähnlich dem gerade mehr oder minder umgesetzten gesetzlichen Mindestlohn.
Das heißt Fleisch dürfte ausnahmslos nicht billiger als zu soundsoviel €/kg als Untergrenze verkauft werden. Wenn jemand 'Billigfleisch' zu diesem Preis verkaufen müsste, würde er über kurz oder lang auf seiner Ware sitzen bleiben.
Ich denke aber dann an Drogenhandel, der illegal ist, wo dann gestrecktes Zeugs auf dem Markt teuer landet. Ähnlich wäre es bestimmt bei Fleisch, wo dann illegales Billigfleisch vertickt würde, aus dubiosen Quellen, wo es den Tieren wesentlich schlechter geht und man als Endverbraucher noch nicht mal genau weiß was es ist(Soylent Green lässt Grüßen).
Deja Vu - es gab diese Diskussion hier doch schon tausendmal, siehe z.B. http://tri-szene.de/forum/showthread.php?t=21000 - und zuletzt bis zur finalen Eskalation mit PP (der hier argumentativ ja offenbar noch mind. einen Jünger hat), was erwartet ihr jetzt hier neues von den beiden Fronten zu hören?
Es läuft im Kern auf die Frage nach Letztbegründung für die individuellen Moralvorstellungen, und Mitgefühl mit uns ähnlichen Spezies hinaus. Mitgefühl kann ich nur empfinden, wenn das Gefühlserleben der anderen Spezies meinem ähnlich ist und meine Spiegelneuronen aktiviert werden können. Daher juckt uns ein toter Käfer auch weniger als ein vor Schmerzen schreiendes Schwein.
Das ganze Thema ist mMn kaum wirklich diskutierbar. Entweder der Diskutant empfindet Mitgefühl oder nicht, das läßt sich doch nicht herbeiargumentieren.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Deja Vu - es gab diese Diskussion hier doch schon tausendmal, siehe z.B. http://tri-szene.de/forum/showthread.php?t=21000 - und zuletzt bis zur finalen Eskalation mit PP (der hier argumentativ ja offenbar noch mind. einen Jünger hat), was erwartet ihr jetzt hier neues von den beiden Fronten zu hören?
Es läuft im Kern auf die Frage nach Letztbegründung für die individuellen Moralvorstellungen, und Mitgefühl mit uns ähnlichen Spezies hinaus. Mitgefühl kann ich nur empfinden, wenn das Gefühlserleben der anderen Spezies meinem ähnlich ist und meine Spiegelneuronen aktiviert werden können. Daher juckt uns ein toter Käfer auch weniger als ein vor Schmerzen schreiendes Schwein.
Soweit die Fakten. Das ganze Thema ist darüber hinaus, also die moralische Betrachtung von Fleischkonsum, Tierhaltung oder auch Zoos, ist mMn Ideologie, Meinung und Bauchgefühl, daher nicht wirklich diskutierbar. Entweder der Diskutant empfindet Mitgefühl oder nicht, das läßt sich doch nicht herbeiargumentieren.
nur weil zB die IS-Schergen kein Mitgefühl für die Opfer ihres Tuns empfinden ist deren Vorgehen doch nicht legitim. Es gibt schon eine 'absolute' Moral, die auch gilt, wenn sie nicht empfunden wird. Auch die Qual von brutal geschlachteten Tieren kannst du in Teilen objektiv messen, zB an Hormonausschüttungen etc.
auch wenn PP in seinem Diskussionsstil vorsichtig gesagt nicht sehr rücksichtsvoll war und es daher dann ja hier auch zum Bruch kam, hat er seine Argumente immer breit mit wissenschaftlichen Fakten zu untermauern versucht. Moral ist wichtig, wenn du aber den Boden der naturwissenschaftlichen Tatsachen verlässt nützt dir die Moral allein am Ende auch nicht viel.
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Grüße
Tri-K
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nur weil zB die IS-Schergen kein Mitgefühl für die Opfer ihres Tuns empfinden ist deren Vorgehen doch nicht legitim. Auch die Qual von brutal geschlachteten Tieren kannst du in Teilen objektiv messen, zB an Hormonausschüttungen etc.
Die Frage ist die nach der rationalen Letztbegründung für Moral und Ethik, wenn kein Gott o.ä. im Raum steht. Für IS ist die Frage einfach zu beantworten, denn sie sind ja "Gotteskrieger" und aus ihrer Perspektive im Recht. Aber bitte lass uns ein anderes Beispiel wählen, das eskaliert sonst, prophezeihe (sic!) ich Dir.
Humes Gesetz ist ein Begriff? Jede Argumentation für oder gegen Fleischkonsum versucht entweder irgendeine rationale Definition von Moral umzusetzen (was Unsinn ist, solange kein Gott oder anderer absoluter Maßstab im Spiel ist gibt es kein Gut oder Böse) oder ist aus Mitgefühl oder dem Fehlen desselben entstanden (Leid wird als "böse" bewertet, weil man es nachfühlen kann, nicht rational).
Beispiel: Bewiese doch mal rein "wissenschaftlich" (ohne auf religiöse, tradierte oder emotionale, fixe Werte zurückzugreifen) das die Aussage "die Menschheit muss überleben" wahr ist, da wäre ich gespannt drauf.
P.S.: ich bin überzeugter und sehr engagierter Tierrechtler, aber kein vollständiger Vegetarier, falls das für Dich irgendwie wichtig ist.
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~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (09.03.2015 um 18:05 Uhr).
Ich denke aber dann an Drogenhandel, der illegal ist, wo dann gestrecktes Zeugs auf dem Markt teuer landet. Ähnlich wäre es bestimmt bei Fleisch, wo dann illegales Billigfleisch vertickt würde, aus dubiosen Quellen, wo es den Tieren wesentlich schlechter geht und man als Endverbraucher noch nicht mal genau weiß was es ist(Soylent Green lässt Grüßen).
Jein, ich glaube aber, dass diese Illegalität mit Billigfleischprodukten kaum so wie bei Drogen funktioniert, allein von der Logistik her und dann noch billiger als legale, bezahlbare und vernünftige Ware? So wie ScottZhang schon ausführte, ...
Mir ging es bei meinem Argument nicht im das Töten oder quälen des Tieres sondern um die Aufzucht, bzw den Schaden an der Umwelt durch Tierzucht und der Vergleich mit dem Schaden an der Umwelt durch Gemüse- und Obstanbau und den Schadstoffen die man als Mensch über den Genuss dieser Lebensmittel zu sich nimmt.
Das halten und züchten großer Tierherden könnte die Menschheit im übrigen von einigen ihrer Probleme befreien:
Klimaerwärmung
Hungersnöte in Steppen und Wüstengebieten
(damit einhergehend könnten sich diese Gebiete wieder eine eigenständige Landwirtschaft erarbeiten, Europa könnte seine Überproduktion nirgends mehr billig verkaufen => möglicherweise umdenken in der Agrarwirtschaft)
Bewahrung gefährdeter Tierarten
Hast Du dazu Quellen? Mich würde das sehr interessieren, denn nach meinen sicher unvollständigen Informationen verhält es sich gerade umgekehrt: Die Massentierhaltung soll mehr zum Treibhauseffekt beitragen als der weltweite Verkehr inklusive Luftfahrt.
Jein, ich glaube aber, dass diese Illegalität mit Billigfleischprodukten kaum so wie bei Drogen funktioniert, allein von der Logistik her und dann noch billiger als legale, bezahlbare und vernünftige Ware? So wie ScottZhang schon ausführte, ...
Wahrscheinlich läuft es irgendwann darauf hinaus, dass man Fleisch im Labor herstellen kann, ohne dass ein Tier dafür drauf gehen muss.