Ist zwar löblich, dass sie ausgepackt haben, aber gerade zum hiesigen Thema Jens Voigt haben sie m.E. eben doch blöd dahergeredet. Sie wissen offenbar nichts konkretes über ihn und schließen nur von sich und der (damals) großen Mehrheit der Radprofis darauf, was er getan haben müsste.
Ich übertrage seinen Standpunkt mal auf meine Situation (IT): Es wird über Jahre und Jahrzehnte gnadenlos Programmcode von fremdem Firmen eingebaut, um die eigene Software besser zu machen. Mein eigener Chef ist bekannt dafür. Er hat das früher auch bestens gemacht. Ich arbeite jahrelang mit meinen Kollegen zusammen, die dafür später bestraft werden. Wir haben unzählige Seminar besucht und ich bin Sprecher der Softwaregruppe geworden. Ich bin bekannt dafür, dass ich gelegentlich an manchen Tagen absolut coolen Programmcode rauszaubern kann. Ich habe aber von allem nichts mitbekommen. Das zu glaube zeugt von (milde ausgedrückt) Naivität.
Wie gesagt, das "von allem nichts mitbekommen" ist (für mich) ein unbedeutender Nebenaspekt. Vermutlich eine Notlüge.
Daraus kann man aber nicht schließen, dass er auch bzgl. eigenen Dopings lügt.
Klar, stimmt schon! Aber letztendlich ist auch das Argument "Man konnte ihm nichts nachweisen" in meinen Augen extrem dünn, wenn die gesamte Szene verseucht war.
Wie gesagt, das "von allem nichts mitbekommen" ist (für mich) ein unbedeutender Nebenaspekt. Vermutlich eine Notlüge.
Daraus kann man aber nicht schließen, dass er auch bzgl. eigenen Dopings lügt.
Im Berufsleben wäre spätestens dann Feierabend, wenn die "lieben" Kollegen regelmässig die Belobigungen und Boni (im Radsport die Siege) bekommen, obwohl ich doch eigentlich der Fähigere (=Schnellere) bin. Außer mir ist es egal und ich bekomme sowieso genug Kohle (bei jemand, der ständig in Ausreißergruppen unterwegs ist, unwahrscheinlich), ich bekomme eine entsprechende Entschädigung, kann es mir finanziell oder anderen existentiellen Gründen nicht leisten, meine Kollegen oder meinen Chef ans Messer zu liefern oder weiß, dass ich auch Dreck am Stecken hab'. Ob eine dieser Optionen zutrifft und wenn ja welche, mag jeder für sich entscheiden.
Wenn ich mit Wettkämpfen mein Geld verdienen würde, würde ich ganz anders reagieren als dies z.B. Im Radsport der Fall ist, wenn herauskommt, dass "einige" mich betrogen haben. Außer.... Klar, kein Beweis, ich mach mir trotzdem so meine Gedanken.
Daraus kann man aber nicht schließen, dass er auch bzgl. eigenen Dopings lügt.
Immerhin hat er es geschafft, den Leistungsabstand zur randvollen Spitze, die über die Jahre weniger einschmeißen durfte, ziemlich konstant zu halten. Da die vertikalen Steigraten der besten Fahrer mittlerweile fast wieder bei Vor-Epo-Zeiten angelangt ist (Vuelta mal ausgenommen...), hätte man eigentlich anderes erwarten müssen.
Im Berufsleben wäre spätestens dann Feierabend, wenn die "lieben" Kollegen regelmässig die Belobigungen und Boni (im Radsport die Siege) bekommen, obwohl ich doch eigentlich der Fähigere (=Schnellere) bin. Außer mir ist es egal und ich bekomme sowieso genug Kohle (bei jemand, der ständig in Ausreißergruppen unterwegs ist, unwahrscheinlich), ich bekomme eine entsprechende Entschädigung, kann es mir finanziell oder anderen existentiellen Gründen nicht leisten, meine Kollegen oder meinen Chef ans Messer zu liefern oder weiß, dass ich auch Dreck am Stecken hab'. Ob eine dieser Optionen zutrifft und wenn ja welche, mag jeder für sich entscheiden.
Das kommt noch hinzu....
Im Berufsleben gibt es schon Terror, wenn der Kollege 100€ im Monat mehr kriegt.
Ich war nie Berufssportler, aber der Neid unter den Amateuren ist doch genauso da. Soll nur mal der eine bei einem Kirmesrennen 50€ gewinnen oder vom lokalen Radhändler ein Fahrrad und der andere nicht... Schon geht es los mit dem Ärger.
Im Berufsleben gibt es schon Terror, wenn der Kollege 100€ im Monat mehr kriegt.
Ich war nie Berufssportler, aber der Neid unter den Amateuren ist doch genauso da. Soll nur mal der eine bei einem Kirmesrennen 50€ gewinnen oder vom lokalen Radhändler ein Fahrrad und der andere nicht... Schon geht es los mit dem Ärger.
So sieht's aus. Und die Radsportler zucken nur kurz mit den Schultern und machen weiter, wenn ein Betrüger auffliegt. Hab' mir diesbezüglich schon 1998 bei den Streiks während der Tour de France so meine Gedanken gemacht.
Geht doch beim "nichts geleistet" um Ulle und nicht um voigt, oder?
Ich habe nicht mit ulle angefangen und das mit der "Leistung" ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen.
Nur wenn hier jemand schreibt: "Er hat viel geleistet", da reißt mir die Hutschnur!
Seine "radfahrerischen Leistungen" sind wohl das einzigste was man erwähnen könnte, wenn man das möchte, aber die waren ja bekanntlich zu einem Großteil mit unfairen Mitteln entstanden.
Also m. E. nicht großartig erwähnenswert.