Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge?
Welcher gute Mensch ist denn ohne Sünde?
Wenn Du in dem o.g. Zusammenhang den Begriff die Sünde aufgreiftst, dann bin ich bei der Gedankenkette:
Neugeborenes Kind wird getauft -> gehört der Glaubensgemeinschaft an -> trägt die Erbsünde in sich -> kann dafür bestraft werden.
Korrigier mich bitte wenn Du es anders gemeint hast.
Unabhängig davon, wie Du es gemeint hast, ist aber die obige Logik ein Grundprinzip der christlichen Lehre (jedenfalls soweit ich sie genießen durfte).
Und bei dem Gedanken, daß ein Kind, das außer ein paar Atemnzügen noch nix gemacht hat auf der Welt bereits mit der Erbsünde belastet sein soll, für welche es als Christ ein Leben lang Buße tun muß, da stellen sich mir ehrlich gesagt die Nackenhaare auf.
Die Absurdität dieses Beispiels zeigt vor allem eins: dass unsere Vorstellungen von Gott, Himmel und Hölle falsch sein müssen.
Soviel ich weiß ist für Theologen die Hölle kein Ort im Sinne der Physik, sondern ein Geisteszustand. Genauer ein Zustand ohne Glauben an Gott.
Interessant ist in dem Zusammenhang meine Frau. Die ist tief religiös, ohne dass sie dazu eine Kirche braucht oder Kreuze in der Wohnung aufhängt. Auch missionieren ist ihr völlig fremd.
Aber worauf ich hinaus will ist: Es ist bemerkenswert, mit welcher Gelassenheit, Fröhlichkeit und Liebe sie durchs Leben geht und Krisen im Glauben an Gott meistert. Das bewundere ich regelrecht.
Nicht dass ich mich vergleichsweise dazu in der Hölle wähne, aber ihre Art mit dem Leben fertig zu werden, hat schon was paradiesisches, wenn du verstehst, was ich meine.
Sind die Päpste christlich? Trotz all ihrer Intrigen, Lügen und Morde (die in ihrem Auftrag ausgeführt wurden). Wenn du sie selber fragen könntest, kann ich mir ihre Antwort vorstellen.
@KalleMalle: Die Erbsünde ist nur ein weiterer Versuch, die Menschen "bei der Stange" zu halten.
Aber nur weil der Mensch nach einem Sinn sucht, heißt ja nicht, dass es auch einen geben muss. Welchen Sinn hat eine Priemel oder eine Schnecke?
Die Suche nach einem Sinn bedeutet, dass es auch einen Sinn gibt.
Allerdings heißt das nicht, dass es den einen Sinn für alle gibt; der Sinn ist individuell.
d.h., was für den einen durchaus sinnvoll sein kann, findet der andere "schwachsinnig", oder "unsinnig". Rein "objektiv" ist alles "sinnfrei".
(und weil das vielen überhaupt nicht klar und/oder bewusst ist, gibt es sehr viele "Missverständnisse" (= im Extremfall Mord und Totschlag, im harmlosen Fall fühlen sich manche schon bei einer an sich harmlosen Aussage beleidigt, oder es wird tatsächlich munter drauflos beleidigt, sieht man ja selbst in diesem Forum immer wieder)
Wo auch gerne mit Sinn argumentiert ist, ist im Bereich Evolution. Die Evolution und jede Art ist völlig sinnfrei, wir Menschen interpretieren da gerne einen Sinn hinein. (*)
Zitat:
Zitat von DirectX
Ist es wirklich Anerkennung oder vielleicht doch Zugehörigkeit bzw. Gemeinschaft? Vielleicht meinen wir auch das Gleiche.
Eine Anerkennung funktioniert nur unter "Gleichen", in einer Gemeinschaft.
Und "nur" einer Gemeinschaft anzugehören bedeutet schon Anerkennung.
Zitat:
Zitat von DirectX
I Insofern würde es keine Rolle spielen, ob ich der Religion des dreibeinigen Einhorns angehöre oder dem Fanclub des BVB. Ich bin Teil von Etwas, mit dem ich mich identifizieren kann. Ich gehöre dazu.
genau. Gab ja auch mal eine Werbung (?) "meine Religion ist Schalke" oder so ähnlich.
Edit (*) Die Primel oder die Schnecke an sich sind sinnlos; aber für mich könnten sie durchaus sinnstiftend sein, wenn das Leben an sich in seiner Vielfalt für mich einen Wert (=Sinn) hat.
Wenn Du in dem o.g. Zusammenhang den Begriff die Sünde aufgreiftst, dann bin ich bei der Gedankenkette:
Neugeborenes Kind wird getauft -> gehört der Glaubensgemeinschaft an -> trägt die Erbsünde in sich -> kann dafür bestraft werden.
Korrigier mich bitte wenn Du es anders gemeint hast.
ich habe sehr bewusst explizit von dem guten Menschen geschrieben den ich auch von Klugschnacker zitiert hatte. Ich hätte den Säugling aus dem Zitat auspunkten können, wollte aber das Zitat nicht zu sehr verstümmeln.
Du bist auch direkt wieder bei Strafe Weshalb siehst Du das negative gleich als Strafe an? Ist es dementsprechend auch gerechtfertigte Belohnung durch Gott, was z.B. Bill Gates verdient?
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Sicher wollte er einer sein. Aber er war es nicht. Schließlich war er ein glühender Verfechter der Verbrennung unschuldiger Mitmenschen bei lebendigem Leibe aus religiösen Motiven ("Hexenverbrennung").
Was soll das überhaupt sein, ein Christ? Wer nur an das zu glauben bereits ist, was die Botschaft des Jesus von Nazareth war, ist in der Kirche ein Ketzer. Was ist das, ein Christ?
Grüße,
Arne
Du musst Dinge im historischen Kontext einordnen. Dein Beispiel Martin Luther nicht als Christen gelten lassen zu wollen ist - mit Verlaub - abwegig. Mann kann nicht etwas aus dem 16. Jahrhundert mit dem Verstand und Wissen aus dem 21. Jahrhundert bewerten und ein Urteil dann rückprojizieren. Aber auch Luther war Mensch und damit fehlbar.
Woraus extrahierst Du die Erkenntnis mit dem Ketzer? Ich kann diesen Zusammenhang theologisch nicht herleiten. Allein der Begriff Ketzer ist für mich im hier und jetzt von keinerlei Relevanz.
(...)
Als Christ ist der Gewinn das ewige Leben im Angesicht Gottes. Als nicht Christ bist Du nur Futter für die Würmer.
Für mich ist die Vorstellung auf ein ewiges Leben im Angesicht dieses Gottes keine besonders verlockende und stellt daher auch kein Verlust sondern eher eine Erleichterung dar.
Zitat:
Zitat von Megalodon
Soviel ich weiß ist für Theologen die Hölle kein Ort im Sinne der Physik, sondern ein Geisteszustand. Genauer ein Zustand ohne Glauben an Gott.
Wenn ich richtig informiert bin, dann nennt man es neuerdings "Gottesferne".
Zitat:
Zitat von Megalodon
Interessant ist in dem Zusammenhang meine Frau. Die ist tief religiös, ohne dass sie dazu eine Kirche braucht oder Kreuze in der Wohnung aufhängt. Auch missionieren ist ihr völlig fremd.
Aber worauf ich hinaus will ist: Es ist bemerkenswert, mit welcher Gelassenheit, Fröhlichkeit und Liebe sie durchs Leben geht und Krisen im Glauben an Gott meistert. Das bewundere ich regelrecht.
Nicht dass ich mich vergleichsweise dazu in der Hölle wähne, aber ihre Art mit dem Leben fertig zu werden, hat schon was paradiesisches, wenn du verstehst, was ich meine.
Sie lebt ihren Glauben eben als Privatsache und das gefällt mir