Letzteres. Wenn er eingreifen würde, wie sollte er das tun?
Verhindern oder bestrafen?
Hätten wir noch unseren freien Willen wenn Unrecht verhindern würde?
Entschuldigung, hier wird es aus meiner Sicht jetzt unlogisch. Gott ist nach christlicher Vorstellung allwissend. Das bedeutet: Im Augenblick der Schöpfung sah er die Zukunft der von ihm geschaffenen Welt in allen Einzelheiten vor sich. Er sah auch, wohin der freie Wille der Menschen führen würde. Für Gott war der freie Wille des Menschen kein Experiment mit ungewissem Ausgang. Denn Gott ist allwissend und wusste bereits im Augenblick der Schöpfung bis in die kleinste Einzelheit, wie der Mensch handeln würde.
Aus christlicher Sicht gibt es daher keinen freien Willen im eigentlichen Sinne. Es gibt ferner kein Unrecht, für das Gott nicht direkt verantwortlich wäre. Denn in seiner Allwissenheit sah Gott im Moment der Schöpfung alles Leid voraus. Obwohl er allmächtig ist und ohne Mühe alles Leid zu verhindern in der Lage wäre, verhinderte er es nicht.
Die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids (die "Theodizee") ist ein ungelöstes theologisches Problem. Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge? Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der schmale Band des jüdischen Philosophen Hans Jonas "Der Gottesbegriff nach Auschwitz".
(..)
Die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids (die "Theodizee") ist ein ungelöstes theologisches Problem. Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge?
An diesem Punkt wird es in der Diskussion mit Gläubigen dann leider oft unfair.
In die Enge grtrieben kommt am Ende der Argumentationskette dann oft ein:
"Gottes Wege sind unergründlich"
Letzteres. Wenn er eingreifen würde, wie sollte er das tun?
Verhindern oder bestrafen?
Hätten wir noch unseren freien Willen wenn Unrecht verhindern würde?
Wenn er bestrafen soll, welche Strafe soll ich empfangen für meine Schadenfreude in meinem Schickedanz Fred? Oder für das Übertreten der Geschwindigkeit weil ich das Schild "übersehen habe"?
Erklär doch bitte mal, wieso ein Gott so gewissenlos sein kann, die schlimmsten Dinge passieren zu lassen. Freier Wille für die Menschen? Soll doch wohl nicht wahr sein! Mit theologischen Grundsätzen ist das auch nicht zu erklären, so das es Menschen verstehen, die von grauenhaften Dingen oder Taten betroffen sind.
Erklär doch bitte mal, wieso ein Gott so gewissenlos sein kann, die schlimmsten Dinge passieren zu lassen. Freier Wille für die Menschen? Soll doch wohl nicht wahr sein! Mit theologischen Grundsätzen ist das auch nicht zu erklären, so das es Menschen verstehen, die von grauenhaften Dingen oder Taten betroffen sind.
Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.
Die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids (die "Theodizee") ist ein ungelöstes theologisches Problem. Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge? Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der schmale Band des jüdischen Philosophen Hans Jonas "Der Gottesbegriff nach Auschwitz".
Und da dachte ich immer, der Arne kennt sich nur mit Mitochondrien aus
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.
Das ist natürlich eine schöne Sache für die Obrigkeiten dieser Welt. Verhindert man so natürlich sehr effektiv, dass sich die Menschen gegen die Ungerechtigkeit auflehnen.
Das klingt für mich eher nach: Egal wie beschi**en es dir geht, vertrau drauf, dass es hinterher besser wird. Und jetzt halts Maul und mach weiter.
Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.
Auf diese Gerechtigkeit wird man dann wohl ewig warten......
Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.
Der letzte Satz ist sehr schön. Aber widersprechen Deine Überzeugungen nicht der Vorstellung von einer Allmacht Gottes? Ein allmächtiger Gott braucht keine zweigeteilte Welt mit dem Leid hier und der ewigen Seligkeit dort, um eine umfassende Gerechtigkeit zu schaffen. Er kann jeden beliebigen idealen Zustand direkt erschaffen.
Die Diskussion um ewige umfassende Gerechtigkeit im Jenseits (Paradies) hat einen hoffnungsvollen, sehr sympathischen Anstrich. Allerdings muss man die gleiche Diskussion, die man um das Paradies führt, auch um die Hölle führen. In ihr landet nach christlicher Überzeugung die Mehrheit der Menschen, nämlich alle Ungetauften, also alle Nicht- oder Andersgläubigen, sowie alle getauften, die es verdient haben.
Pascal, kann ein Mensch nach christlichem Verständnis etwas so schlimmes tun, dass er in ewiger, niemals endender Qual bestraft werden muss? In der jedes Verzeihen ausgeschlossen ist, und zwar für alle Zeit?
Ich sehe darin eher einen allzu menschlichen, wenig göttlichen Belohnung- und Bestrafungsmechanismus, den sich die Menschen ausgedacht haben.