Wie viel Doping verträgt der Triathlon? Von Arne Dyck
Die Chinesin Hongni Wang. Die Österreicher Georg Swoboda und Lisa Hütthaler. Der kasachische Weltmeister Dimitriy Gaag. Die Schweizerin Brigitte McMahon. Die Deutschen Jürgen Zäck, André Bour, Thomas Braun, Nina Kraft, Björn Twittmann, Katja Schumacher, Lothar Leder. Der argentinische Ironmansieger Francisco Pontano. Ein bei der WM in Hamburg positiv getesteter Agegrouper, dessen Namen bisher nicht veröffentlicht wurde. Vierzehn Fälle, die einem zum Thema "Doping im Triathlon" sofort einfallen. Diese Aufzählung ist lang und keineswegs vollständig. Steht dem Triathlon dasselbe Schicksal bevor wie dem ruiniertem Radsport?
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Ausgezeichneter Artikel.
Die Frage ist tatsaechlich, wann das Mass voll ist. Doch das gilt wohl fuer jede Sportart (zumindest Einzelsportart und dort insbesondere Ausdauersportarten).
Selbst fuer mich als bekennenden Anitfatalist ist der Kampf bereits verloren. Sport wird bald nicht mehr das sein, was es war oder zumindest immer sein wollte. Schneller, hoeher, weiter im Einklang mit dem gesellschaftlichen schoener, besser, schlauer.
Ich reserviere mir jetzt die site dumbnugly.com. Jeder Trend hat einen Gegentrend. Und bei diesem bin ich gerne dabei.
Schöner Artikel. Insbesondere wo man auf breiter Flur anfängt zu erkennen, dass es kaum einen gesünderen Sport gibt als Triathlon (wenn man nicht gerade LD macht). Das steht in den Apotheken Magazinen, den Heftchen der Krankenkassen, die Leute kommen selbst drauf usw. - Doping passt hier gar nicht rein.
@dude: Ach komm schon. In ein paar Jahren hat man das ganze "Gen Zeugs" so im Griff, dass man an ein paar tropfen Blut erkennt ob der zugehörige Körper gedopt ist oder nicht. Vertraue auf die Zukunft! Den Link habe ich ja schon mal gepostet - so oder so ähnlich wird das in Zukunft ablaufen. Insbesondere der Hinweis auf der Seite 2 zum "Hase/Igel Spiel" ist schön.
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Schöner Artikel. Insbesondere wo man auf breiter Flur anfängt zu erkennen, dass es kaum einen gesünderen Sport gibt als Triathlon (wenn man nicht gerade LD macht). Das steht in den Apotheken Magazinen, den Heftchen der Krankenkassen, die Leute kommen selbst drauf usw. - Doping passt hier gar nicht rein.
Nicht nur da. Sport und Doping ist an sich ein Widerspruch. Ich lass mich gelegentlich zu der Äußerung "Sportler dopen nicht" hinreißen und werde immer mißverstanden.
Zunächst mal: mir ist es vollkommen egal, was andere über mich denken. Wenn Kollegen, Freunde, Zuschauer oder Forumsteilnehmer meinen, ich sei gedopt, dann sollen sie das glauben. Ich kann es nicht entkräften, daher interessiert es mich nicht weiter. Legst Du tatsächlich Wert darauf, dass Deine Leistung von anderen außer Dir selbst geschätzt wird? Wieso verdienen wir Respekt? Von wem? Wofür?
Dann: ob Triathlon in den Medien verschwindet oder nicht, ist IMHO nicht von der Anzahl der Dopingfälle abhängig. Wäre dem so, dürfte über Radsport ja nix mehr zu lesen sein. Nimm Olympia und zähl mal die Posts dazu hier im Forum. Dann nimm eine große LD (von Hawaii will ich gar nicht reden) und Du siehst, dass die Aufmerksamkeit wohl von ganz anderen Faktoren abhängt.
Schließlich: schon vor Jahren fragte HaFu mal in einer Diskussion "Triathlon vereint drei der dopingträchtigsten Sportarten - warum sollte da nicht genauso genommen werden?". Diese Frage habe ich in den letzten Jahren von einigen Leuten auch außerhalb des Sports gehört. Es geht also gar nicht nur um Dopingfälle innerhalb des Triathlons, sondern auch um die Fälle, die nur sekundär damit zu tun haben.
Damit sind wir dann beim Knackpunkt: Triathlon ist nix anderes als eine weitere Sportart, die mit dem Problem "Doping" kämpft. Und auch die anderen Sportarten sind nicht aus den Medien verschwunden. Triathlon muss überhaupt erstmal reinkommen - Doping wird da aber eher keine Hürde sein (IMHO).
Somit bleibt: ein schöner Artikel, aber meines Erachtens sehr subjektiv gesehen. Du hast Dir den Glauben an den sauberen Sport augenscheinlich noch erhalten und auch die Ideale und die Ethik des Sports sind noch wichtig. Jedoch - die Athleten, deren Namen Du nennst, sind Profis. Es ist ihr Job. Wie Hugo schon ganz richtig anmerkte, wird im "normalen" Berufsleben auch eingeworfen, wie es geht. Warum also sollte das bei den Sportlern anders sein? Vielleicht muss erstmal diese Sichtweise in die Köpfe rein, bevor man sich überlegt, wie man damit umgehen möchte (Freigabe? Komplette Athletenprofile? AK-Tests?)
Was die AKler angeht: das ist Doping für mich mittlerweile das kleinere Problem. Erläutert man dem nichtwissenden Zuschauer mal die Regeln, erkennt der sehr schnell, dass das eigentliche Problem die Lutscherei ist und fragt sich (zu Recht), warum die Regeln nicht umgesetzt werden.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich lass mich gelegentlich zu der Äußerung "Sportler dopen nicht" hinreißen und werde immer mißverstanden.
Wie dude sagt: Volltreffer. Allerdings könntest Du diesen Satz eher umwandeln in
"Sportler betrügen nicht" - damit sind dann die noch größeren Probleme speziell unserer Sportart besser abgedeckt.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."