Am 2.7. hatte ich nach einer guten Vorbereitung meinen ersten Wettkampf am Kalender:
Die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee im schönen Tirol
Nachdem ich zwei Jahre lang die Übertragung im TV mitverfolgt habe und mich die Bilder der Umgebung angefixt hatten, wollte ich den Bewerb dieses Jahr selbst mal miterleben...
Ich war im Mai glücklicherweile für ein paar Tage vor Ort und konnte mir so ein gutes Bild von der Strecke machen und mir auch gewisse "Schlüsselstellen" v.a. beim Radfahren und Laufen gut merken...das war sicher Gold wert...
Aber der Reihe nach:
Meine Vorbereitung seit November nach Plan verlief im Großen und Ganzen reibungslos. Bis auf 2,3 kürzere Verkühlungen auch komplett verletzungsfrei....die Basis war also gelegt...
Meine Erwartungen aufgrund der Streckenkenntnisse waren eher verhalten, da mir die wellige/bergigen Radstrecke nicht gerade entgegen kommt.
Um gleich vor weg die Zeitprognose zu sagen:
Ich gab mir 5:05-10h vor...
Mein Holde: <5h - zaaah gefälligst an
Wir hatten dann eine kleine interne Wette laufen

Mal schauen...
Donnerstag Anreise und Ruhetag...alles fein.
Freitag: Startnummer abgeholt, eine kurze Runde im See mit dem Neo geschwommen. Temperatur mit Neo war sehr angenehm. Wasser hatte ca. 22 Grad - ideal..ansonsten dann gut gegessen und die Füsse weitestgehend still gehalten.
Samstag: In der Früh Blick aus dem Fenster: Schüttregen und 15 Grad- uff. Lt. Wetterbericht sollte der Samstag bis zum Nachmittag so bleiben...in der Nacht auf Sonntag die nächste Tieffront durchziehen und rechtzeitig am frühen Vormittag dann aufhören. Zumindest nach Papier. Samstag Nachmittag kam dann tatsächlich die Sonne raus, ich drehte noch eine kurze Runde mit dem Rad (alles super) und ging auch noch beim Schwimmstart für ein paar Meter in den See. Abends war dann herrliches Wetter. Beim Check in in die Wechselzone dann alles nach Plan. Zur Sicherheit hatte ich meine Lauf und Radschuhe in Plastiksackerln verstaut, damit diese beim angekündigten Nachtregen nicht komplett nass werden. Hat sich im Nachhinein bewährt...
Beim Schlafengehen kam dann der erwartete Regen. In Anbetracht des nächsten Tages auf den ich lange hingefiebert hatte, schlief ich sehr gut...
Sonntag: Start war um 8:45 Uhr und das lies das ganze sehr entspannend ablaufen. Tagwache um kurz nach 6 Uhr, gemütliches Frühstück, ab in die WZ zum letzten Check: Radflaschen montieren, Radcheck, Beutel einprägen. Und tschüss....
Zu dieser Zeit setzte in der waschlnassen WZ wieder Regen ein. Dieser sollte bis ca. zur Hälfte der Radstrecke noch anhalten...ok...leider kein Kaiserwetter und ein paar Grad hätten auch nicht geschadet...aber was solls..
Schwimmen: Pünktlich um 8:30 Uhr starteten die Profis rund um Frederik Funk und ab 8:45 gings für die "Masse" los. 8 Teilnehmner alle 5 Sekunden liesen das Starterfeld in den Startblöcken rasch kleiner werden. Ich war im Block 2 (Schwimmzeit um 35min). Kurz nach 8:47 Uhr machte ich den Schritt über die Zeitmatte. Gefühlt ewig gings mal gerade aus auf den See, dann rechts und wieder retour zum Ausstieg. So richtig gut fühlte ich mich nur kurz zwischendurch und kam leider nie so richtig in den Flow. Zum einen weil doch schon sehr viele Leute im Wasser waren, zum anderen war ich einfach damit beschäftigt irgendwie ökonomisch da durch zu kommen. Beim zurückschwimmen sehnte ich die herannahende Kirche im Blickfeld schon. Und nach genau 35min (hatte im Nachgang exakt 2.000m auf der Uhr) konnte ich eine Helferhand erreichen und den Schritt auf den Ausstiegssteg machen...nicht gut, nicht schlecht...aber zumindest war ich auch nicht großartig erschöpft...aber so richtig zufrieden war ich nicht....aber ok: Immerhin eine Punktlandung was meine Prognose betraf...
Wechsel verlief unspektakulär und ohne große Hektik...
Rad: Ab zur Mount Line und hopp auf. Der Regen war merklich, es war frisch und alles komplett nass. 2 Runden mit je ca. 42,5km gabs zu absolvieren, wobei hier jede Runde auch wieder in 2 Runden aufgeteilt ist. Man kommt also 4x wieder nach Walchsee. Leider war das Wetter eben ziemlich Scheiße. Ich nahm mir vor, hier wirklich nix zu riskieren, denn v.a. zu Beginn war die Strecke sehr sehr voll und beim ersten Anstieg und abschließender Abfahrt auf 1-spuriger Fahrbahn mit massig schlechtem Belag war absolute Vorsicht geboten. Zusätzlich lief mir mein Visier aufgrund der Feuchtigkeit an. Ich war froh die erste Abfahrt heil runter gekommen zu sein....Meine Watt ließen sich gut treten, sogar leicht darüber, Gefühl war gut...Vor der Abfahrt bei Rettenschöß hatte ich den größten Respekt. Schon bei trockenen Bedingungen ist hier wirklich Vorsicht geboten, bei Nässe..najo....Hier ist man maximal schnell und macht eine 180 Grad Wende bei 17 Gad Gefälle....bin da bewusst wie auf rohen Eiern runter....der Geruch von Carbon-Bremsbelägen lag in der Luft....meine Alu-Laufräder bremsten zum Glück gut....ich gings da aber wirklich gaaaanz Sachte an....hat gepasst..bei den Bergaufpassagen trödelte ich nicht, aber wollte hier auch nicht übertreiben und eher locker rauf...Nach 1:16h war die erste Runde erledigt und ich gab mir selbst ein bisschen Zurückhaltung, da meine Watt auch minimal über meinem "Plan" lagen. Mit dem Hintergedanken, dass beim Laufen auch 2 unangenehme "Anstiege" drinnen sind, wollte ich da gut mit meinen Kräften haushalten. Die 2. Runde war dann auch deutlich angenehmer zu fahren, weil sich das Feld auseinander zog, der Regen hörte auf. 1:19h für die Runde zwei. War gut..keine Beschwerden, Gelflasche wie vorgenommen komplett aufgebraucht...und nach 80km wusste ich, dass ich sogar <2:40h schaffen werde. Das überraschte mich doch sehr positiv. Rad nach 85km und 1.100HM erledigt..Yes - denn die Bedingungen waren doch auch zusätzlich herausfordern, tw. auch gefährlich., aber mit Maß und Ziel hatte ich alles gut überstanden.
Beim Wechseln hörte ich den Sprecher sagen: "Ja und da kommt der Sieger ins Ziel: Frederik Funk!!" Unfassbar - der is fertig und ich darf grad mal nen HM laufen...Wahnsinn :D
Laufen: 1:38min hatte ich mir als Mindestziel gesetzt. Normal wäre es weniger gewesen, aber aufgrund der vermutlich kräftezährenden Radstrecke und auch der Laufstrecke mit 2 Wellen wusste ich, dass es doch ein wenig länger dauern würde...
Ich wollte auch keinen Einbruch haben und lief ganz bewusst wirklich locker und nach Gefühl los - wenn möglich wollte ich dieses Gefühl und Tempo beibehalten.
4 Runden gings um den See: Runde 1 und knapp 5,3km in <24min wieder da. Wie gibts das?? Viel schneller als gedacht...Aber wenn ich das beibehalten kann - bumm....ok, 2. Runde 24min...biiischen langsamer aber vom Gefühl her auch noch locker. Passt 2x noch: Die zwei Bergaufpassagen taten nun doch deutlich mehr weh wie sonst....3. mal wieder retour 24:30min...ok, also etwas verloren aber noch alles im Rahmen. Ein Blick auf die Gesamtzeit zeigte mir, dass ich noch 27min für die letzte Runde hatte um <5h zu bleiben. Das zauberte mir ein Grinsen ins Gesicht....ok geil - das schaff ich bitte. Jetzt nur nicht irgendwo eingehen, krampfen (wie doch einige auf Runde 3). Passt, locker weiter, an den Anstiegen etwas rausgenommen und noch 1x rum....letzten 2km, noch 11min Zeit - yeah!! Noch 1x über diese verf.... Brücke, runter und ab auf die letzten Meter...hab dann noch einen anderen Läufer vorm Ziel vorne gelassen, um ihm das Ziel Foto nicht zu versauen

Das Abbiegen auf den Teppich war dann eine große Erleichterung. 1:36h für 21k, zwar mit leicht fallendem Tempo, aber cool: 4:58h Gesamt...
Unterm Stich: Ich kann den Bewerb sehr empfehlen, wenn man mal etwas anderes machen möchte. Organisation, Landschaft und alles rundherum sind einfach wirklich wunderbar...ich werde sehr wahrscheinlich nächstes Jahr auch zum Training ein paar Tage hier verbringen...wirklich herrlich dort...
Nächster Halt: Südkärnten Triathlon (MD) im September
